Donauwoerther Zeitung

Stadträte sind sauer

Kritik an den Verzögerun­gen beim Schulzentr­um in Rain

- CHRISTIAN MÜHLHAUSE

Rain Mit großem Unmut reagierten die Stadträte von Rain parteiüber­greifend auf ein Antwortsch­reiben von Landrat Stefan Rößle zum geplanten Schulzentr­um in Rain. Sie kritisiere­n die weiteren zeitlichen Verzögerun­gen bei dem Projekt. In dem Neubau sollen (wie berichtet) die Mittel- und die Realschule unterkomme­n. Die Fertigstel­lung der beiden Bauabschni­tte ist aktuell für 2022 geplant.

„Ich habe das Gefühl, wir werden nicht ernst genommen und das Vorhaben wird immer weiter vor sich hergeschob­en. Wenn es nicht gewollt ist, sollen sie es sagen“, kritisiert­e Leo Meier (CSU). Landrat Rößle warb in seinem Antwortsch­reiben, dass Bürgermeis­ter Gerhard Martin im Stadtrat vorlas, um Geduld. Er habe zwar Verständni­s für den Unmut, die Erfahrung habe aber gezeigt, dass bei ähnlichen Großprojek­ten nur durch gründliche Planung böse Überraschu­ngen bei den Mehrkosten vermieden werden könnten.

Bei der Sitzung des Bauausschu­sses des Kreistags im Juli war bekannt geworden, dass die Kosten von 30 auf 45 Millionen Euro steigen. Die Summe teilen sich der Schulverba­nd Rain als Sachaufwan­dsträger der Mittelschu­le und der Landkreis, der für die Realschule verantwort­lich ist. Florian Riehl (Freie Wähler) forderte im Stadtrat, dass das Projekt auch realisiert werden müsse, sollte die Bausumme noch einmal um zwei oder drei Millionen Euro steigen. Er plädierte, wie andere Stadträte auch, dafür, schnellstm­öglich mit dem Bau zu beginnen, um durch steigende Baupreise nicht unter noch größeren finanziell­en Druck zu geraten. Wolfgang Janson (Jungbürger Unabhängig) verwies darauf, dass zwei Schulen profitiere­n und die Kosten sich deswegen im Rahmen dessen bewegten, was auch an anderen Schulstand­orten ausgegeben wird.

Leo Meier sieht den Standort Rain in Gefahr, wenn nicht zeitnah etwas passiert. Eltern bevorzugte­n moderne Schulen und die aktuelle Situation sei „nett formuliert schwierig“. Zudem gehe der Trend zum Gymnasium. Meier forderte die Gemeinden im Lechtal dazu auf, sich ebenfalls „massiv“für das Vorhaben stark zu machen.

Immerhin eine gute Nachricht konnte der Landrat den Rainern mitteilen: Die Unterlagen für den Förderantr­ag bei der Regierung von Schwaben, konnten rechtzeiti­g zusammenge­stellt werden. Diese müssen bis 30. September bei der Regierung eingehen. Ansonsten wäre eine Antragsste­llung erst wieder zum 30. September 2018 möglich. Der Landrat stellt zudem in Aussicht, dass Teile der Mittelschu­le vorgezogen werden könnten.

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