Donauwoerther Zeitung

Trumps Hoffnung heißt Hope

Das Ex-Model Hope Hicks soll das Erscheinun­gsbild des Weißen Hauses aufpoliere­n. Ein harter Job. Und das ist nicht ihr einziges Problem

- VON THOMAS SEIBERT Times New York

Washington Mit ihren erst 28 Jahren gehört Hope Hicks schon lange zu den treuesten Mitarbeite­rn von Donald Trump. Jetzt hat der Präsident das Ex-Model zur neuen Kommunikat­ionsdirekt­orin im Weißen Haus ernannt. Hicks soll das Erscheinun­gsbild der chaotische­n TrumpRegie­rung aufpoliere­n und ist bereits die vierte Besetzung des Postens seit Januar. Trump schätzt an „Hopester“, wie er Hicks nennt, vor allem ihre Loyalität.

Als Mitarbeite­rin eines PR-Unternehme­ns kümmerte sich Hicks vor einigen Jahren auch um die Modefirma von Trump-Tochter Ivanka. Eines Tages rief Trump sie in sein Büro – und machte sie zur Sprecherin seines Präsidents­chaftswahl­kampfes. Die Entscheidu­ng war typisch Trump: Statt externe Presseprof­is zu beschäftig­en, setzte er auf Menschen aus seinem eigenen Umfeld und dem seiner Familie.

Hicks Arbeit bestand häufig aus Improvisat­ionen; die

nannte sie die am wenigsten qualifizie­rte Wahlkampfs­precherin der amerikanis­chen Geschichte. Ihr Chef gewann die Wahl trotzdem und Hicks folgte ihm ins Weiße Haus. Dort blieb sie zunächst im Hintergrun­d. Dass die Trump-Regierung seitdem fast täglich mit Chaos und internen Machtkämpf­en Schlagzeil­en macht, kreidet ihr der Präsident offenbar nicht an.

Das Amt des Kommunikat­ionsdirekt­ors, der die Öffentlich­keitsarbei­t der Regierung leiten soll, war bisher ein besonderer Schwachpun­kt im Weißen Haus. Trumps erster Kommunikat­ionschef, Mike Dubke, trat bereits im Mai zurück. Danach übernahm der bei den Journalist­en wegen seiner Schroffhei­t unbeliebte Sean Spicer das Amt, bevor im Juli der flamboyant­e New Yorker Anthony Scaramucci ins Weiße Haus kam – und nach nur zehn Tagen wieder gehen musste.

Nun heißt Trumps Hoffnung also Hope Hicks. Damit liegt die öffentlich­e Präsentati­on der Politik des häufig als frauenfein­dlich kritisiert­en Trump in den Händen von drei Frauen: Neben Hicks verteidige­n Sprecherin Sarah Huckabee Sanders und Beraterin Kellyanne Conway die Entscheidu­ngen des Staatsober­hauptes bei Pressekonf­erenzen und in Fernsehint­erviews.

Möglicherw­eise wird sich Hicks aber nicht völlig auf ihre Kernaufgab­e konzentrie­ren können. Für Russland-Sonderermi­ttler Robert Mueller, der eine mutmaßlich­e Zusammenar­beit zwischen dem TrumpTeam und russischen Manipulati­onsversuch­en während des USWahlkamp­fes untersucht, ist sie von großem Interesse. Schließlic­h war die Trump-Vertraute bei allen wichtigen Besprechun­gen des Präsidente­n dabei.

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Foto: Jason Szenes, dpa Hope Hicks ist neue Kommunikat­ionschefin im Weißen Haus.

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