Trumps Hoffnung heißt Hope
Das Ex-Model Hope Hicks soll das Erscheinungsbild des Weißen Hauses aufpolieren. Ein harter Job. Und das ist nicht ihr einziges Problem
Washington Mit ihren erst 28 Jahren gehört Hope Hicks schon lange zu den treuesten Mitarbeitern von Donald Trump. Jetzt hat der Präsident das Ex-Model zur neuen Kommunikationsdirektorin im Weißen Haus ernannt. Hicks soll das Erscheinungsbild der chaotischen TrumpRegierung aufpolieren und ist bereits die vierte Besetzung des Postens seit Januar. Trump schätzt an „Hopester“, wie er Hicks nennt, vor allem ihre Loyalität.
Als Mitarbeiterin eines PR-Unternehmens kümmerte sich Hicks vor einigen Jahren auch um die Modefirma von Trump-Tochter Ivanka. Eines Tages rief Trump sie in sein Büro – und machte sie zur Sprecherin seines Präsidentschaftswahlkampfes. Die Entscheidung war typisch Trump: Statt externe Presseprofis zu beschäftigen, setzte er auf Menschen aus seinem eigenen Umfeld und dem seiner Familie.
Hicks Arbeit bestand häufig aus Improvisationen; die
nannte sie die am wenigsten qualifizierte Wahlkampfsprecherin der amerikanischen Geschichte. Ihr Chef gewann die Wahl trotzdem und Hicks folgte ihm ins Weiße Haus. Dort blieb sie zunächst im Hintergrund. Dass die Trump-Regierung seitdem fast täglich mit Chaos und internen Machtkämpfen Schlagzeilen macht, kreidet ihr der Präsident offenbar nicht an.
Das Amt des Kommunikationsdirektors, der die Öffentlichkeitsarbeit der Regierung leiten soll, war bisher ein besonderer Schwachpunkt im Weißen Haus. Trumps erster Kommunikationschef, Mike Dubke, trat bereits im Mai zurück. Danach übernahm der bei den Journalisten wegen seiner Schroffheit unbeliebte Sean Spicer das Amt, bevor im Juli der flamboyante New Yorker Anthony Scaramucci ins Weiße Haus kam – und nach nur zehn Tagen wieder gehen musste.
Nun heißt Trumps Hoffnung also Hope Hicks. Damit liegt die öffentliche Präsentation der Politik des häufig als frauenfeindlich kritisierten Trump in den Händen von drei Frauen: Neben Hicks verteidigen Sprecherin Sarah Huckabee Sanders und Beraterin Kellyanne Conway die Entscheidungen des Staatsoberhauptes bei Pressekonferenzen und in Fernsehinterviews.
Möglicherweise wird sich Hicks aber nicht völlig auf ihre Kernaufgabe konzentrieren können. Für Russland-Sonderermittler Robert Mueller, der eine mutmaßliche Zusammenarbeit zwischen dem TrumpTeam und russischen Manipulationsversuchen während des USWahlkampfes untersucht, ist sie von großem Interesse. Schließlich war die Trump-Vertraute bei allen wichtigen Besprechungen des Präsidenten dabei.