Donauwoerther Zeitung

Deal mit Opposition

Einigung über Schutz von jungen Migranten erwartet. Erzkonserv­ative entsetzt

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Washington US-Präsident Donald Trump verstärkt die Zusammenar­beit mit der Opposition: Mit den Demokraten traf er nun eine vorläufige Vereinbaru­ng, hunderttau­sende junge Immigrante­n vor der Abschiebun­g zu schützen. Zwar betonte Trump am Donnerstag, die Einigung sei noch nicht unter Dach und Fach. Doch riskiert er, größere Teile der eigenen Partei und Wählerbasi­s weiter zu verprellen, nachdem er zuvor bereits einen Deal mit der Opposition zum Regierungs­haushalt getroffen hatte.

Trump sagte in Washington, er sei dem endgültige­n Abschluss eines Deals mit den Demokraten über den Schutz solcher Einwandere­r, die als Kinder mit ihren Eltern illegal ins Land gekommen waren, bereits „ziemlich nahe“. Voraussetz­ung sei allerdings, dass die Sicherheit an der Grenze zu Mexiko „massiv“verstärkt werde. Die Opposition­schefs im Repräsenta­ntenhaus und Senat, Nancy Pelosi und Chuck Schumer, erklärten ihrerseits, zwar hätten sie mit dem Präsidente­n noch keinen „endgültige­n Deal“geschlosse­n.

Trump hatte am Mittwoch mit Pelosi und Schumer gesprochen. Parlamenta­rier der Republikan­er waren nicht dabei. Die Opposition­schefs bezeichnet­en das Treffen anschließe­nd als „sehr produktiv“.

Der Präsident schrieb danach auf Twitter: „Will irgendjema­nd wirklich diese guten, ausgebilde­ten, versierten jungen Leute herauswerf­en, die Jobs haben, von denen einige im Militär dienen? Wirklich!“Trump hatte vergangene Woche das sogenannte Daca-Dekret außer Kraft gesetzt, das sein Vorgänger Barack Obama 2012 erlassen hatte. Dieses schützte rund 700000 junge Einwandere­r vor der Abschiebun­g: Sie bekamen eine begrenzte Aufenthalt­ssowie eine Arbeitserl­aubnis, jedoch kein Einbürgeru­ngsrecht.

Allerdings schlug Trump aus den Reihen von Erzkonserv­ativen massive Empörung entgegen. Die Trump-Basis sei „in die Luft gesprengt, zerstört, nicht reparierba­r und heillos enttäuscht“, wetterte der Abgeordnet­e Steve King.

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Foto: afp US Präsident Donald Trump.

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