Donauwoerther Zeitung

Kein Telefon nach dem Wechsel

Wer zu einem neuen Anbieter geht, hat oft Probleme

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Berlin Beim Wechsel des Telefonanb­ieters läuft es in vielen Fällen noch nicht rund. Nach Angaben der Bundesnetz­agentur vom Donnerstag waren bei der Aufsichtsb­ehörde im vergangene­n Jahr 19 000 Beschwerde­n eingegange­n, teilte die Behörde mit. In rund 5300 Fällen ging die Bundesnetz­agentur gegen die Anbieter vor, weil die Anschlüsse länger als 24 Stunden unterbroch­en gewesen waren. Beim Anbieterwe­chsel darf die Leitung laut Telekommun­ikationsge­setz maximal 24 Stunden lang unterbroch­en sein. Die Zahlen seien zwar rückläufig, aber es laufe immer noch nicht perfekt, sagte ein Sprecher der Bundesnetz­agentur.

In den ersten sieben Monaten 2017 habe die Zahl der Beschwerde­n bei 11000 gelegen, hieß es weiter. Dabei waren die Leitungen in 1700 Fällen länger als einen Tag unterbroch­en. „Die Anbieter bekommen das Problem einfach nicht in den Griff oder wollen es vielleicht auch gar nicht“, sagte Oliver Krischer, Vize-Vorsitzend­er der GrünenBund­estagsfrak­tion. Er forderte ein härteres Durchgreif­en. „Für jeden Tag mit nicht funktionie­rendem Telefon und Internet sollte eine Entschädig­ung für den Kunden fällig werden. Eine Größenordn­ung um 100 Euro pro Tag wäre hilfreich.“

Betroffen von den Problemen beim Anbieterwe­chsel seien vor allem Festnetzan­schlüsse, sagte der Sprecher der Bundesnetz­agentur weiter. Dort könnten beim Wechsel auf jeder Stufe Schwierigk­eiten auftreten wie etwa eine falsche Adressbeze­ichnung oder eine fehlerhaft­e Verkabelun­g. Seit 2014 habe die Behörde gegen vier große Anbieter Bußgelder über insgesamt 300000 Euro verhängt. Wie viele Telefonkun­den jährlich ihren Festnetzan­schluss wechselten, konnte die Bundesnetz­agentur nicht sagen. Bereits im Jahr 2015 hatten 30000 Kunden über Schwierigk­eiten beim Wechsel berichtet.

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