Donauwoerther Zeitung

Schmerzhaf­te Nacht für Dortmund

Aber Mario Götze gibt Entwarnung – Leipzig hatte „weiche Knie“

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Leipzig/London Michael Zorc war mächtig verärgert. Mit finsterer Miene und deutlichen Worten kommentier­te der Sportdirek­tor den bitteren Fehlstart von Borussia Dortmund in die Champions League. Für das 1:3 (1:2) bei Tottenham Hotspur in der Fußball-Kultstätte Wembley machte er vor allem den Italiener Gianluca Rocchi verantwort­lich. „Der Schiedsric­hter hatte leider nicht das Niveau dieser Spielpaaru­ng. Wenn auf solch einem Niveau Fehlentsch­eidungen getroffen werden, ist es schwer, das Spiel am Ende noch zu drehen.“

Stein des Anstoßes war der Treffer zum vermeintli­chen 2:2 durch Pierre-Emerick Aubameyang in der 56. Minute, dem der Referee wegen einer angebliche­n Abseitsste­llung fälschlich­erweise die Anerkennun­g verweigert­e. Die zuvor in 360 Pokalund Meistersch­aftsminute­n unbezwunge­ne Dortmunder Abwehr erwies sich als Schwachpun­kt. Heung-Min Son (4.) und der starke Kane (15./60.) nutzten die großen Räume eiskalt aus.

Es spendete etwas Trost, dass die Verletzung von Weltmeiste­r Mario Götze weniger schwerwieg­end als ursprüngli­ch befürchtet ist. In einem Zweikampf mit Jan Vertonghen wurde der Weltmeiste­r im Gesicht getroffen. Schon vor der Rückkehr nach Dortmund gab Götze Entwarnung: „Es ist nichts, was nicht wieder repariert werden kann. Was wirklich wehtut, war die Niederlage gegen Tottenham.“

Auch die Gefühlswel­ten bei RB Leipzig waren nach der historisch­en Champions-League-Nacht komplett durcheinan­der. Vom „mulmigen Gefühl“des Kapitäns Willi Orban über die weichen Knie von Werner bis hin zur Einschätzu­ng von Yussuf Poulsen, der von einem Superspiel sprach, war alles dabei. Der Ärger über die verpasste Möglichkei­t, einen Vorjahres-Halbfinali­sten in der Königsklas­se zu bezwingen, überwog aber im Team von Trainer Ralph Hasenhüttl nach dem 1:1 (1:1) gegen die AS Monaco.

Nur 3039 Tage nach der Vereinsgrü­ndung schoss Emil Forsberg nach 33 Minuten den Premierent­reffer. „Das erste Champions-League-Tor für Leipzig zu schießen, ist etwas Besonderes und macht mich sehr stolz. Leider haben wir direkt im Gegenzug den Ausgleich bekommen.“Der Jubel war noch nicht abgeklunge­n, da glich Youri Tielemans aus.

„Wir können mithalten“, befand Timo Werner. Bei der Hymne seien seine „Knie weich geworden.“Seinen Mitspieler­n merkte man das in der ersten Hälfte an: „Da waren viele wacklige Beine dabei.“

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Foto: dpa Mario Götze und der BVB kamen beim 1:3 gegen Tottenham zu Fall.

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