Es bleiben Risiken
Jetzt liegt die erste ernsthafte Kostenberechnung für das geplante Schulzentrum in Rain also auf dem Tisch. Die genannte Bausumme, liegt, was nicht ganz überraschend kommt, noch einmal deutlich über den bisherigen Schätzungen. Gefühlt ist das schließlich bei allen Großprojekten so. Dass die Verantwortlichen einen finanziellen Puffer einplanen, ist richtig, lässt die Bausumme aber noch einmal gewaltiger erscheinen, und es gibt keine Garantie, dass der Puffer von sieben Millionen Euro am Ende auch reichen wird. Auch deswegen ist bemerkenswert, dass alle Kreisräte das Projekt mittragen. So mancher Stadtrat in Rain hatte angesichts der zuvor im Raum stehenden 45 Millionen Euro die Sorge, dass die drittgrößte Stadt im Landkreis mit dem Vorhaben im Regen stehen gelassen wird.
Dass in Rain dringender Handlungsbedarf besteht, lässt sich nicht bestreiten, und es ist ein sehr großer Schulstandort im Landkreis. Aktuell besuchen immerhin 850 Real- und 400 Mittelschüler die Bildungseinrichtungen, doch wie viele werden es angesichts des Geburtenrückgangs in zehn Jahren sein und wie passen die geplanten Kapazitäten dazu?
Und natürlich wird jetzt angesichts der 60 Millionen Euro auch die Frage nach günstigeren Alternativen wieder aufkommen. Glaubt man Fachmann und Architekt Wolfgang Obel, wäre eine Sanierung aber immer noch deutlich teurer, und der Gestaltungsspielraum wäre in dem Fall auch kleiner, soll den Anforderungen an eine moderne Schule Rechnung getragen werden. Hinzu kämen weitere zeitliche Verzögerungen.
Am Ende bleibt nur die Hoffnung, dass der eingeplante Puffer reichen wird. Um das zu gewährleisten, hat der Bauausschuss gestern auch beschlossen, einen Projektsteuerer zu engagieren, der die Bauprozesse begleitet und überwacht.