Noch ein Maishäcksler beschädigt
Auch in einem Feld nahe Rain hat ein Unbekannter Metallstücke versteckt. Die gemeine Aktion eines Unbekannten beschäftigt die Ermittler
Rain/Niederschönenfeld Die Maisernte hat gerade erst begonnen, da dürfte viele Landwirte vor allem im Lechgebiet ein mulmiges Gefühl beschleichen. Grund: Ein Unbekannter hat offenbar reihenweise Metallstücke in Maisfeldern versteckt. Durch die gemeine Aktion drohen bei der Ernte große Schäden. Zum einen, weil die Häcksler demoliert werden, zum anderen, weil der geerntete Mais durch Metallteile verunreinigt und damit nicht mehr zum Füttern der Tiere geeignet sein kann. Nachdem – wie gemeldet – in drei Äckern im Bereich Niederschönenfeld solche Metallstücke versteckt waren, erwischte es nun auch einen Bauern bei Rain.
Auf einem Feld an der Bayerdillinger Straße hat der Unbekannte mittels Kabelbindern ein Metallstück an einem Pflanzenstamm so befestigt, dass dieses beim Häckseln von der Maschine erfasst wurde. Das Eisen geriet in die Vorpresswalze und in den Messerbereich, wurde zerfetzt und richtete einen Sachschaden von etwa 20 000 Euro an.
Ähnliches war in den vergangenen zwei Wochen auch bei Niederschönenfeld passiert. Dort ging die Polizei zunächst von einer gezielten Aktion gegen einen bestimmten Landwirt aus, denn dieser bewirtschaftet die drei Äcker bei Niederschönenfeld.
Bei der Ernte auf dem ersten Feld hörte der Betroffene – so schildert Ralf Schurius, Leiter der Polizeiinspektion Rain – plötzlich einen Schlag in seiner Maschine: „Der Bauer dachte, da ist ein Stein reingeraten.“Der Häcksler blieb funktionsfähig.
Der Landwirt wechselte auf einen anderen Acker. Dort reagierte zunächst der Metalldetektor leicht, und es gab erneut einen Schlag. Der Fahrer stoppte und schaute an der Maschine genauer nach. Er entdeckte im Auswurfrohr einen Metallfetzen.
Deshalb ging der Landwirt das dritte Maisfeld ab, bevor er es aberntete – und stieß auf einen Gegenstand, der dort gar nichts verloren hat: ein etwa 16 mal 6 Zentimeter großes Edelstahlblech, das in einem Schraubstock der Länge nach gebogen worden war. Auf der Innenseite des Metallstücks befindet sich noch eine Schutzfolie. Das präparierte Blech war mit zwei Kabelbindern an einem Pflanzenstängel befestigt worden.
Der Schaden am Schneidewerk des Häckslers steht laut Schurius noch nicht fest. Allerdings kann der Bauer den geernteten Mais nicht mehr als Futter verwenden, da die zerfetzten Bleche eine Gefahr für die Tiere darstellen.
Die Beamten dachten, der Fall würde sich auf Niederschönenfeld beschränken – bis der weitere Fall südöstlich von Rain gemeldet wur- de. Den Acker dort bewirtschaftet ein anderer Bauer. Die Polizei vermutet, dass zwischen den Fällen bei Niederschönenfeld und Rain ein Zusammenhang besteht. Darauf deute schon allein das von dem Unbekannten verwendete Material hin, sagt Schurius. Der zieht daraus folgenden Schluss: „Es muss damit gerechnet werden, dass bis zum Ende der Erntezeit noch weitere Felder entsprechend präpariert werden oder wurden.“
Gleichzeitig rätseln die Ermittler über das Motiv des Täters. Schurius: „Warum macht einer so etwas?“Diese Frage stellten sich vor ziemu-förmig lich genau einem Jahr auch Landwirte und Ernte-Lohnunternehmer, die nahe Wolferstadt mit diesem Problem konfrontiert wurden – und zwar richtig massiv.
Dort entstand ein Schaden von über 200 000 Euro. Der Täter konnte trotz intensiver Nachforschungen bislang nicht dingfest gemacht werden. Die Polizei bittet nun um eine erhöh te Aufmerksamkeit bei verdächtigen Wahrnehmungen im Bereich von Maisfel dern im Lechgebiet. Hinweise nimmt die Inspektion Rain unter der Telefonnum mer 09090/70070 entgegen.