Donauwoerther Zeitung

Noch ein Maishäcksl­er beschädigt

Auch in einem Feld nahe Rain hat ein Unbekannte­r Metallstüc­ke versteckt. Die gemeine Aktion eines Unbekannte­n beschäftig­t die Ermittler

- VON WOLFGANG WIDEMANN

Rain/Niederschö­nenfeld Die Maisernte hat gerade erst begonnen, da dürfte viele Landwirte vor allem im Lechgebiet ein mulmiges Gefühl beschleich­en. Grund: Ein Unbekannte­r hat offenbar reihenweis­e Metallstüc­ke in Maisfelder­n versteckt. Durch die gemeine Aktion drohen bei der Ernte große Schäden. Zum einen, weil die Häcksler demoliert werden, zum anderen, weil der geerntete Mais durch Metallteil­e verunreini­gt und damit nicht mehr zum Füttern der Tiere geeignet sein kann. Nachdem – wie gemeldet – in drei Äckern im Bereich Niederschö­nenfeld solche Metallstüc­ke versteckt waren, erwischte es nun auch einen Bauern bei Rain.

Auf einem Feld an der Bayerdilli­nger Straße hat der Unbekannte mittels Kabelbinde­rn ein Metallstüc­k an einem Pflanzenst­amm so befestigt, dass dieses beim Häckseln von der Maschine erfasst wurde. Das Eisen geriet in die Vorpresswa­lze und in den Messerbere­ich, wurde zerfetzt und richtete einen Sachschade­n von etwa 20 000 Euro an.

Ähnliches war in den vergangene­n zwei Wochen auch bei Niederschö­nenfeld passiert. Dort ging die Polizei zunächst von einer gezielten Aktion gegen einen bestimmten Landwirt aus, denn dieser bewirtscha­ftet die drei Äcker bei Niederschö­nenfeld.

Bei der Ernte auf dem ersten Feld hörte der Betroffene – so schildert Ralf Schurius, Leiter der Polizeiins­pektion Rain – plötzlich einen Schlag in seiner Maschine: „Der Bauer dachte, da ist ein Stein reingerate­n.“Der Häcksler blieb funktionsf­ähig.

Der Landwirt wechselte auf einen anderen Acker. Dort reagierte zunächst der Metalldete­ktor leicht, und es gab erneut einen Schlag. Der Fahrer stoppte und schaute an der Maschine genauer nach. Er entdeckte im Auswurfroh­r einen Metallfetz­en.

Deshalb ging der Landwirt das dritte Maisfeld ab, bevor er es aberntete – und stieß auf einen Gegenstand, der dort gar nichts verloren hat: ein etwa 16 mal 6 Zentimeter großes Edelstahlb­lech, das in einem Schraubsto­ck der Länge nach gebogen worden war. Auf der Innenseite des Metallstüc­ks befindet sich noch eine Schutzfoli­e. Das präpariert­e Blech war mit zwei Kabelbinde­rn an einem Pflanzenst­ängel befestigt worden.

Der Schaden am Schneidewe­rk des Häckslers steht laut Schurius noch nicht fest. Allerdings kann der Bauer den geernteten Mais nicht mehr als Futter verwenden, da die zerfetzten Bleche eine Gefahr für die Tiere darstellen.

Die Beamten dachten, der Fall würde sich auf Niederschö­nenfeld beschränke­n – bis der weitere Fall südöstlich von Rain gemeldet wur- de. Den Acker dort bewirtscha­ftet ein anderer Bauer. Die Polizei vermutet, dass zwischen den Fällen bei Niederschö­nenfeld und Rain ein Zusammenha­ng besteht. Darauf deute schon allein das von dem Unbekannte­n verwendete Material hin, sagt Schurius. Der zieht daraus folgenden Schluss: „Es muss damit gerechnet werden, dass bis zum Ende der Erntezeit noch weitere Felder entspreche­nd präpariert werden oder wurden.“

Gleichzeit­ig rätseln die Ermittler über das Motiv des Täters. Schurius: „Warum macht einer so etwas?“Diese Frage stellten sich vor ziemu-förmig lich genau einem Jahr auch Landwirte und Ernte-Lohnuntern­ehmer, die nahe Wolferstad­t mit diesem Problem konfrontie­rt wurden – und zwar richtig massiv.

Dort entstand ein Schaden von über 200 000 Euro. Der Täter konnte trotz intensiver Nachforsch­ungen bislang nicht dingfest gemacht werden. Die Polizei bittet nun um eine erhöh te Aufmerksam­keit bei verdächtig­en Wahrnehmun­gen im Bereich von Maisfel dern im Lechgebiet. Hinweise nimmt die Inspektion Rain unter der Telefonnum mer 09090/70070 entgegen.

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Foto: Polizei Mit solche Metallstüc­ken, gefertigt aus einem etwa 16 mal 6 Zentimeter großen Edelstahlb­lech, das der Länge nach u förmig ge bogen wurde, will ein Unbekannte­r Landwirten und Ernte Lohnuntern­ehmern im Lechgebiet Schaden zufügen.

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