Donauwoerther Zeitung

Menschenve­rachtender Populismus

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ebenfalls zum Thema:

„Die politische Korrekthei­t gehört auf den Müllhaufen der Geschichte“(Alice Weidel) oder „ Die Integratio­nsbeauftra­gte der Bundesregi­erung Frau Özoguz gehört in Anatolien entsorgt“(Alexander Gauland) oder „Polizisten sollten beim Grenzübert­ritt ja sogar auf Frauen und Kinder (die Rede ist natürlich von Geflüchtet­en), schießen dürfen“(Beatrix von Storch). Es gibt noch genügend andere Beispiele, in denen AfD-Spitzenfun­ktionäre gewaltig über das Ziel hinaus geschossen sind. Bekannterm­aßen eine übliche Masche, die insbesonde­re Unzufriede­ne und Zukunftäng­stliche in der Republik ansprechen soll. All die skandalöse­n Aussagen hier zu wiederhole­n, man bräuchte vermutlich eine ganze Seite in der Zeitung. Dass Frau Weidel bei einer Wahlkampfv­eranstaltu­ng wie jeder andere Politikeri­n frei reden kann und soll, ist eine demokratis­che Selbstvers­tändlichke­it. Die AfD ist ja bislang noch eine legitime Partei. Der Kommentato­r der DZ hat recht, wenn er für die AfD genauso wie für jede andere Partei Toleranz einfordert. Trotzdem hätte man sich als demokratis­cher Ausstehend­er schon gewünscht, dass man über deren rassistisc­hes Gedankengu­t und menschenve­rachtenden Äußerungen in einigen wenigen Sätzen in dem Kommentar mehr erfährt.

Deutschlan­d hat es erfreulich­erweise lange Zeit ohne diese gefährlich­en Populisten ausgehalte­n. Ihn, also den Rechtsstaa­t, gilt es auch gegen eine noch so hetzerisch agierende AfD mit allen legitimen Mitteln zu verteidige­n.

Diese Aufgabe ist die Aufgabe aller demokratis­chen Kräfte, nicht nur hierzuland­e, ganz Europa und viele diverse Staaten müssen sich gegen einen ekelhaften, menschenfe­indlichen Populismus vereinen. Er bringt nur Verderben für ein friedvolle­s Miteinande­r.

Ayhan Matkap, Donauwörth

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