Der Landrat ist mitverantwortlich
Zur den Berichten über die Situation bei den Donau Ries Kliniken.
Warum geht der Landrat und gKUVerwaltungsratsvorsitzende erst jetzt auf die Pflegekräfte zu, muss man sich fragen? Die eskalierende Situation in den Kliniken, speziell in Donauwörth, hat sich über Jahre entwickelt. Nun ist der Höhepunkt erreicht. Das hat Landrat Stefan Rößle mit dem gKU-Verwaltungsrat und gKU-Vorstand zu verantworten. Wer sich auf den Vorstand verlässt und nur die Konsolidierung im Blick hat, tut dies auf Kosten des Pflegepersonals und der Patienten. Bereits seit einigen Jahren versucht das Pflegepersonal ohne Erfolg, bei der Pflegedienstleitung und dem gKU-Vorstand auf die Problematik der Mitarbeiterüberlastung sowie die mangelnde Pflegequalität aufmerksam zu machen. Die mehr als 300 Gefährdungsanzeigen der Mitarbeiter werden nicht erst genommen und als lapidar, ohne Beeinträchtigung der Pflegequalität, abgetan.
Seit geraumer Zeit werden Pflegekräfte auf Basis von Leiharbeit/ Selbstständigkeit über eine Vermittlerfirma rekrutiert. Diese Mitarbeiter machen Dienst nach Vorschrift, auf Basis des Dienstplanes. Die Arbeit des Stammpersonals hingegen geht weit über den Dienstplan hinaus. Rößles Aussage, in den beiden chirurgischen Stationen der Klinik in Donauwörth gebe es noch freie Arbeitsplätze im Pflegebereich, die zum 1. Oktober fast komplett nachbesetzt werden, wird nicht die Lösung sein. Es ist eher ein Tropfen auf den heißen Stein.
Wurde schon mal nachgedacht, das qualifizierte Pflegepersonal von Verwaltungsaufgaben zu entbinden und diese auf andere Personen zu übertragen? Dies würde zu einer Entlastung beitragen.
Herr Landrat, Ihre Aussage, dass sich Verdi, gerade das gKU als Zielscheibe für ihre Aktionen und noch dazu wenige Tage vor der Bundestagswahl ausgesucht habe, ist zurückhaltend ausgedrückt eine Unverschämtheit und ein Schlag ins Gesicht gegenüber den Pflegekräften. Was hat die Bundestagswahl mit der Personalproblematik im gKU zu tun?
Es spricht für sich, wie ein verantwortungsbewusster Landrat mit so einen wichtigen Mitarbeiterproblem umgeht, das er persönlich mit seinem Verwaltungsrat heraufbeschworen hat.
Karl Heinz Schmidt, Donauwörth