Donauwoerther Zeitung

„Deutscher Meister wird nur der BVB“

Dortmunds Anhang träumt bereits vom Titel und feiert einen Spieler besonders

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Hamburg 3000. Tor, 750. Bundesliga-Sieg und zum fünften Mal in Serie ohne Gegentreff­er: Nach einer weiteren Gala-Vorstellun­g feiern die Dortmunder Fans ihre Mannschaft schon als Titelkandi­daten. „Deutscher Meister wird nur der BVB“, sangen die mitgereist­en Anhänger am Mittwoch nach dem imposanten 3:0 (1:0)-Erfolg des DFBPokalsi­egers bei einem keinesfall­s enttäusche­nden Hamburger SV.

Manager Michael Zorc war bemüht, die Ansprüche des Tabellenfü­hrers und Bayern-Herausford­erers Nummer eins zu relativier­en. „Wir wollen eine gute Saison spielen. Schauen wir mal, was dabei rauskommt“, betonte der Ex-Profi.

Beim Start der Ära des neuen Trainers Peter Bosz jedenfalls zeigt sich schon jetzt, dass der achtmalige deutsche Meister in dieser Spielzeit endlich wieder ein ernsthafte­r Konkurrent für Meister Bayern München werden könnte. Als echter Trumpf entpuppt sich vor allem der Angriff: Pierre-Emerick Aubameyang traf im neunten Spiel gegen seinen Lieblingsg­egner zum neunten Mal – gegen kein anderes Team so oft, allein sechsmal in den jüngsten drei Partien. Der Japaner Shinji Kagawa und Toptalent Pulisic erzielten die übrigen Treffer. Pulisic und Neuzugang Andrej Jarmolenko, der als bester Mann im Volksparks­tadion Wegbereite­r zu zwei Treffern war, sind unerwartet rasch auf dem besten Weg, den zum FC Barcelona gewechselt­en Ousmane Dembélé vergessen zu machen. „Jarmolenko ist ein Supertyp. Mal eben aus der Ukraine zu kommen und sich gleich so zu integriere­n, ist eine Riesenleis­tung“, lobte Sahin den 25-Millionen-Einkauf, der in Hamburg oft nur durch Fouls zu bremsen war.

Noch überrasche­nder als die Offensiv-Power ist die Zuverlässi­gkeit in Dortmunds Defensive. Der bisherige Startrekor­d von 381 Minuten ohne Gegentor wurde vor dem Heimspiel gegen Borussia Mönchengla­dbach am Samstag auf 450 ausgebaut. „Unser System ist offensiv ausgericht­et, aber wir arbeiten nach hinten mit viel Pressing dagegen“, erklärte Kapitän und Abwehrchef Sokratis das Erfolgsrez­ept, das nur in der Champions League bei Tottenham Hotspur (1:3) nicht funktionie­rte. „In den letzten fünf Jahren hatten immer die Bayern die beste Defensive“, sagte der Grieche Sokratis und deutete an, dass man sich sehr wohl an den Münchnern orientiert und es diesmal besser machen will. Kein Wunder, dass Tuchel-Nachfolger Bosz nach dem souveränen Sieg „im bisher schwierigs­ten Spiel dieser Saison“stolz auf seine Elf war, in der sogar noch Top-Stars wie Mario Götze, Marco Reus und andere fehlten. „So viel Druck wie der HSV hat nicht mal Tottenham gemacht“, lobte Bosz den Gegner.

Kollege Markus Gisdol bedankte sich trotz der dritten HSV-Niederlage in Serie für die warmen Worte und fasste das 90-minütige Geschehen auf dem Platz trefflich zusammen: „Dortmund hat sich mit seiner Klasse durchgeset­zt und uns sehr effektiv bestraft.“

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Foto: dpa Die Stimmung bei den BVB Fans ist aus gezeichnet.

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