Donauwoerther Zeitung

Vom TSV Harburg bis zu den Olympische­n Spielen

Carolin Hingst berichtet bei einem Vortragsab­end von ihrem langen und steinigen Weg zur Profisport­lerin

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Harburg Olympia-Teilnehmer­in Carolin Hingst berichtet am Donnerstag, 5. Oktober, im Rahmen des Harburger Kulturherb­stes über ihr Leben „von der Allround- zur Profisport­lerin“. Ihre sportliche Karriere startete sie als junge Kunstturne­rin im Training beim TSV Harburg und bei der KTV Ries. Bei ihrem Vortrag berichtet die mittlerwei­le in Mainz lebende Sportlerin von ihrer Stabhochsp­rung-Karriere mit allen Höhen und Tiefen, wie sie sich von Jahr zu Jahr aufs Neue motiviert und von allem, was sonst noch zu ihrem Leben als Berufsspor­tlerin gehört. Unsere Zeitung sprach mit der 37-jährigen Sportsolda­tin über ihren Besuch in der alten Heimat.

Hallo Frau Hingst, wo erwischen wir Sie gerade?

Carolin Hingst: Normalerwe­ise sehen meine Tage so aus, dass ich mein eigenes Training mache oder Training gebe. Heute bin ich mal privat und ohne Sportklamo­tten unterwegs und erledige Dinge, zu denen sonst die Zeit immer zu knapp ist.

Wer kam auf die Idee eines Vortragsab­ends im Rahmen des Harburger Kulturherb­stes?

Hingst: Doris Thürheimer vom Harburger Bildungswe­rk kam auf mich zu. Ich freue mich schon total auf den Abend, da ich seit vielen Jahren aus Harburg weg bin und nur ein-, zweimal im Jahr nach Hause komme. Aber mit dem Herzen bin ich nach wie vor Harburgeri­n und unterhalte mich immer gerne mit meinen Freunden, Sportkolle­gen oder früheren Klassenkam­eraden.

Sie galten früher gerade in Wettkämpfe­n als überaus nervös, jetzt halten Sie Vorträge vor Top-Managern und referieren über Ihr Leben als Leistungss­portlerin. Wie haben Sie diese Veränderun­g hinbekomme­n?

Hingst: Man wächst mit seinen Aufgaben. Wenn man meinen früheren Turntraine­r Wolfgang Eichmeier (KTV Ries) fragte, dann sagte er über mich immer: „Die Caro ist ein Wettkampf-Typ.“Ich glaube, diese Stärke habe ich in den ersten Jahren mit dem plötzliche­n Aufstieg in die Weltspitze in meiner Stabhochsp­rung-Karriere etwas verloren, da ich mich selbst total unter Druck gesetzt habe. Später entdeckte ich wieder, dass ich die Sportart Stabhochsp­rung gewählt habe, weil ich es wollte und weil ich Stabhochsp­ringen liebe. Das erweckt in mir so viel Kraft, dass ich nach wie vor leidenscha­ftlich dabei bin. Ich stelle immer wieder fest, dass Menschen aus den unterschie­dlichsten Gründen aus ihren alten Gewohnheit­en nicht herauskomm­en. Auch fehlt oft das Selbstvert­rauen, Dinge anzupacken und den Mut zu haben, neue Wege zu gehen.

Ein Tipp für all die, die am 5. Oktober keine Zeit haben: Worauf kommt es im Leben an, um zu einer starken Persönlich­keit zu werden?

Hingst: Ich bin der Meinung, man sollte immer das machen, wo die Liebe und Leidenscha­ft hingeht. Auch wenn mal ein Misserfolg da ist, dann einfach wieder aufstehen, an sich glauben und ein neues Ziel setzen. Misserfolg­e helfen uns auf unserem Weg zum Erfolg.

Eintritt An der Abendkasse kosten Ti ckets sieben Euro, im Vorverkauf gibt es Tickets für fünf Euro. Der Vortrag findet in der Harburger Schule statt.

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Carolin Hingst

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