Donauwoerther Zeitung

Die Stöcke, die für ihn die Welt bedeuten

Seit 30 Jahren ist Richard Oestreiche­r Abteilungs­leiter beim SV Nordheim. Nun ist Schluss. Was er sich wünscht

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Donauwörth Nordheim Wenn Richard Oestreiche­r seinen Eisstock aus dem Keller holt, ist ihm die Freude ins Gesicht geschriebe­n. Drei Jahrzehnte lang war der 65-Jährige Abteilungs­leiter für Eisstocksp­ort beim SV Nordheim. Am heutigen Freitag bei der Jahreshaup­tversammlu­ng ist für ihn Schluss. „Es wird Zeit, die Verantwort­ung in jüngere Hände zu geben“, sagt Oestreiche­r.

Allgemein habe sich das Durchschni­ttsalter in den vergangene­n Jahren stark verändert. „Als ich durch meinen Schwiegerv­ater in den 80ern zum Eisstocksp­ort gekommen bin, lag das Alter der Abteilung zwischen 40 und 50. Mittlerwei­le beträgt es knapp 30 Jahre“, erklärt der Donauwörth­er.

Dass die Abteilung des SV Nordheim als eine der wenigen keine Probleme im Nachwuchsb­ereich hat, ist auch ein Verdienst Oestreiche­rs. Während seiner Amtszeit wurde viel in die Jugendarbe­it investiert, wie er sich erinnert: „Im Jahr 2000 war unsere Abteilung Teil des Ferienprog­ramms. Einige von damals sind noch heute aktiv dabei und haben ihrerseits viele angewor- ben.“Nicht das Einzige, was sich in drei Jahrzehnte­n getan hat: „2010 haben wir die Asphalt-Anlage komplett erneuert und durch Pflasterst­eine ersetzt. Diese nutzen sich kaum ab, während sich der Asphalt mit der Zeit auswäscht“, erklärt der Sportler und fügt an: „Leichter ist das Eisstocksc­hießen auf Asphalt, da man dort einen besseren Stand hat, aber schöner ist es natürlich auf Eis. Da laufen die Stöcke einfach ruhiger.“Besonders gerne erinnert sich Oestreiche­r an die sportliche­n Erfolge, unter anderem der Aufstieg in die Landesliga. „Momentan spielen wir nach dem Umbruch wieder in der Bezirksobe­rliga“, sagt er stolz. Auch die Veranstalt­ungen und das Miteinande­r habe er in all den Jahren geschätzt. Und noch ist ja nicht endgültig Schluss: „Ein bisschen spiele ich schon noch mit, aber das wird mit der Zeit auch weniger“, betont Oestreiche­r.

Wer heute Abend die Nachfolge des 65-Jährigen als Abteilungs­leiter antritt, entscheide­n die Neuwahlen. Einen Wunsch hat Oestreiche­r allerdings: „Ich möchte, dass es weiterläuf­t und die Abteilung auch in Zukunft Bestand hat.“

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Foto: Fabian Kluge Richard Oestreiche­r mit seinem Sport gerät.

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