„Licht und Schatten“
Riedelsheimer mit gemischten Gefühlen
Donauwörth Albert Riedelsheimer steht am Wahlabend im Sitzungssaal des Landratsamtes in Donauwörth und blickt auf die bunten Balken, die hier auf einer großen Leinwand für sämtliche Orte des Wahlkreises nach und nach aufploppen. Schnell wird klar: Riedelsheimer und seine Grünen pendeln bei Erst- und Zweitstimmen in Richtung 7 Prozent. Er jubelt nicht ob des leichten Zuwachses, doch gedrückte Stimmung sieht anders aus. Für ihn bedeutet die Bundestagswahl 2017 nach eigenen Worten „Licht und Schatten“. „Erschreckend“findet er das Abschneiden der AfD, die auch im wirtschaftlich stabilen Landkreis Donau-Ries starke Ergebnisse vorweisen kann.
Die Zuwanderung sei letztlich das bestimmende Thema gewesen im hiesigen Wahlkampf, das habe er gemerkt. Die Menschen seien auch in einer Region der Vollbeschäftigung verunsichert. Die Grünen hätten, so der Donauwörther, ihre Migrationskonzepte „klarer“kommunizieren müssen. Hinsichtlich des Ergebnisses für seine Partei fühle er sich aber in der Region trotzdem bestätigt. Es sei auffällig, dass die ökologisch orientierte Partei in den Orten verhältnismäßig stark sei, in denen Umweltfragen verstärkt auf der lokalen Agenda stehen – etwa dort, wo die Themen „Schlacke-Deponie“oder der öffentliche Nahverkehr seit Jahren heiß diskutiert werden. Riedelsheimer ist sich recht sicher, dass es zu einer Jamaika-Koalition mit Union und FDP kommen werde. Hier gelte es, grüne Akzente zu setzen.