Ein gordischer Knoten
Dieser gordische Knoten wird wohl kaum zu lösen sein. Egal, wie der Gemeinderat letztlich entscheidet, im Ringen um eine Verlegung der Ortsverbindungsstraße zwischen Bäumenheim und Mertingen wird es Verlierer geben. Nicht von ungefähr spricht Bürgermeister Martin Paninka von der „schwersten Entscheidung seiner bisherigen Amtszeit“. Was steht auf dem Spiel? Einerseits die Gefahr, dass Geda-Dechentreiter Bäumenheim den Rücken kehrt und seine Zukunft im thüringischen Gera sucht, wo man bereits ein Zweigwerk betreibt. Oder zumindest dorthin weitere Verlagerungen vornimmt. Andererseits, dass Kaufmannsfamilien das Nachsehen haben, die einst im guten Glauben auf den ewigen Bestand an der Mertinger Straße Immobilien erworben haben. Weil aus der 1A- möglicherweise eine 1C-Lage würde und damit ein Verkauf enorme Verluste zur Folge hätte, können sie nicht einfach nach einem neuen Standort Ausschau halten. Und schließlich ist da die schnelle Verbindung zur Nachbargemeinde Mertingen. Sie hat bereits signalisiert, eine Straßenverlegung abzulehnen. Das ist aber für Bürgermeister Paninka kein Argument. Schließlich könne Bäumenheim auf seinem Areal planen, was es wolle. So ähnlich jedenfalls formulierte er die Antwort auf eine entsprechende Frage bei der Informationsveranstaltung. Diese freilich kam zu spät. Die Standpunkte scheinen nun verhärtet.
Alexander der Große hat den Knoten seinerzeit mit einem Schwert durchschlagen und wurde danach König von Kleinasien. So einfach wird das Problem in Bäumenheim nicht zu lösen sein.