„Großartiges“in Gosheim
Der Neuausbau der Ortsdurchfahrt ist jetzt offiziell abgeschlossen. Im Dorf und dessen Umfeld entstand wesentlich mehr als nur eine neue Straße
Huisheim Gosheim In den vergangenen 18 Monaten, davon zeigte sich der Huisheimer Bürgermeister Harald Müller überzeugt, sei im Ortsteil Gosheim „etwas Großartiges geschaffen“worden. In dieser Zeit wurde die Ortsdurchfahrt komplett erneuert. Das Projekt beschränkte sich aber keineswegs auf die Fahrbahn. Im Dorf und dessen Umfeld geschah viel mehr, um die Infrastruktur und die Sicherheit zu verbessern sowie das Ortsbild zu verschönern. Das kostete aber auch viel Geld.
Die Verkehrsteilnehmer, die zwischen Harburg und Wemding unterwegs sind, und die Anlieger in Gosheim können schon seit ein paar Wochen aufatmen, ist die seit März 2016 gesperrte Ortsdurchfahrt doch wieder frei befahrbar. Nun erfolgte bei einem Festakt unter freiem Himmel die offizielle Einweihung.
Bei dieser erinnerte Bürgermeister Harald Müller an den früheren Zustand der etwa einen Kilometer langen Verbindung: Der Asphalt sei an vielen Stellen beschädigt gewesen und die Gehsteige teilweise so dass Fußgänger sie kaum benutzen konnten. Hinzu kamen kahle, versiegelte Flächen und eine gefährliche Abzweigung zu den Baggerseen etwas außerhalb des Dorfs. Um dorthin zu gelangen, hätten Passanten ein Stück auf der Staatsstraße laufen müssen. Ein weiteres Manko: „Der Dorfplatz war in die Jahre gekommen. Das war kein schöner Mittelpunkt mehr.“Bei Untersuchungen wurde zudem festgestellt, dass der Abwasserkanal marode war. Gleiches galt für die 60 Jahre alte Wasserleitung.
Alleine hätte die Gemeinde all diese Maßnahmen nicht anpacken können, bekannte Harald Müller. Denn die Kosten summieren sich auf etwa drei Millionen Euro. Ein wichtiger Geldgeber sei der Staat gewesen – und zwar über die Dorferneuerung. Ungefähr 400 000 Euro flossen von dieser Seite.
Weil die Gemeinde in diesem Zusammenhang die Gehwege neu gestaltete, kam auch das Staatliche Bauamt Augsburg nicht mehr darum herum, mit einzusteigen und die Fahrbahn neu zu asphaltieren. „Das war ein schlauer Schachzug“, merkte Stefan Greineder, Vertreter dieser Behörde, jetzt an. Eigentlich hätte man das Geld zunächst lieber in andere Staatsstraßen-Abschnitte investiert, „so aber mussten wir richtig mitziehen.“
Bürgermeister Müller zählte auf, was alles in den vergangenen eineinhalb Jahren entstand: neue Leitungen für Abwasser, Wasser, Strom, Gas und Breitband; gepflasterte, breite und behindertengerechte Gehwege (dafür kaufte die Gemeinde auch eine ehemalige Gaststätte und riss diese ab), eine entschärfte 90-Grad-Kurve in der Ortsmitte, energiesparende Straßenleuchten, ein wieder attraktiver Dorfplatz als „Herzstück“, ein schöner Platz an der Donauwörther Straße und eine neu gestaltete Kreuzung nördlich des Orts mit einer Linksabbiegespur. Demnächst würden die Strom-Dachständer von den Häusern abmontiert und neue Buswartehäuschen aufgestellt.
Müller listete zudem die beiden Radwege auf, die zuletzt entstanden. Einer führt vom nördlichen Ortsausgang bis zur Abzweigung zu den Baggerseen, der andere verbindet Huisheim mit Gosheim. „Ich denke, dieser Radweg schweißt unschmal, sere beiden Dörfer noch enger zusammen“, sagte Müller dazu.
Der Bürgermeister dankte allen Beteiligten und würdigte das Engagement der Anlieger, von denen einige ihre Anwesen umgestaltet und aufgewertet hätten: „Das gesamte Erscheinungsbild hat sich sehr positiv verändert.“Eine weitere erfreuliche Nachricht hatte Ingenieur Reinhard Pfost parat: Die Kosten fielen wesentlich günstiger aus als zunächst kalkuliert.
Stefan Greineder vom Staatlichen Bauamt stellte mit Blick auf die Kommune fest: „Wir haben eigentlich erst Halbzeit.“Was er damit meinte: 2018 starten die Arbeiten für die Erneuerung der Ortsdurchfahrt in Huisheim. Diese Maßnahme soll sich ebenfalls über zwei Jahre erstrecken.
Der gerade verabschiedete und der neue Ortspfarrer – Alois Loeßl und Jan Lazar – spendeten der neuen Ortsdurchfahrt in Gosheim den kirchlichen Segen. Der Musikverein Huisheim-Gosheim umrahmte die Feier musikalisch. Nach dem Festakt waren Beteiligte und Bürger zu einem Imbiss ins Feuerwehrhaus eingeladen.