Als Gehörlose ein Jahr in Afrika
Die 19-jährige Melina Wischlitzki aus Donauwörth hilft und unterrichtet Kinder in Tansania. Sie berichtet über ihre Erfahrungen und erklärt, wie sie die Zeit verändert hat
Bissingen:
DJ Rokam
Nördlingen: Juze: Konzert von Los Bressackos und Jumping Jack Maihingen: Rocktoberparty mit DJ Jürgen und DJ Haggis
Nördlingen: Living: Freutag Hamlar: Rockmusik: 80er Rock Party Nördlingen: Kulturnacht K Club: Ladies Night mit
Bissingen: K Club: Happy Birthday Party mit DJ Spirit
Pfäfflingen: Rieser Tanzzentrum: Fe tenhits: Best of Party
Hamlar: Rockmusik: Classic Rock. Nördlingen: Badeanstalt: Army of Techno pres. Hard Society Nördlingen: Living: Living Saturday Pöttmes: Moospark: Wild One mit DJ Effex
Wemding: Kneipenfestival
Päfflingen: Sunday
Tanzzentrum: Happy
Bopfingen: turnhalle
Nördlingen: Living: Living4Party – Feiern vor dem Feiertag
Hamlar: CD–ROM Playstation 4 DVD Rock am Ipf in der Jahn
Rockmusik: Classic Rock
Album
Yusuf/Cat Stevens – The Laughing Apple
Single
DJ Khaled feat. Rhianna – Wild Thoughts
Sampler
Mit freundlicher Unterstützung des Drogeriemarkts Müller Donauwörth Ein freiwilliges soziales Jahr zwischen Schule und Universität erfreut sich nach wie vor großer Beliebtheit. Jugendliche nehmen das Angebot häufig wahr – und doch ist Melinas Wischlitzkis ehrenamtliches Engagement etwas Besonderes, denn die 19-jährige Donauwörtherin ist gehörlos.
Vom August des vergangenen Jahres bis Juli 2017 war sie in Musoma, Tansania. „Dort habe ich geistigund körperlich behinderte sowie gehörlose Kinder in Mathe, Englisch und Basteln unterrichtet“, sagt Melina in Gebärdensprache, der Dolmetscher Günther Seubert übersetzt. In ihrer Klasse waren acht Kinder, 120 im gesamten Heim. Auf das Projekt aufmerksam geworden ist die junge Frau durch den Verein für Behinderung und Entwicklungszusammenarbeit (bezev). Bei einem Vorstellungstag in Köln konnte Melina ihre Wünsche äußern. „Ich wollte einfach ein anderes Leben, etwas vollkommen Neues sehen. Und ich wollte helfen, weil ich selbst gehörlos bin“, erklärt die Studentin.
Die Arbeit mit den Kindern habe ihr große Freude gemacht. Im Heim hatte Melina wenig Verständigungs- „Viele Kinder dort konnten bereits Gebärdensprache, die anderen haben sie relativ schnell von mir gelernt.“Sie selbst habe ein paar Monate gebraucht, um die regionalen Unterschiede der Zeichenund Mienensprache zu verstehen. Darin bestand auch ein großer Vorteil, als Gehörlose nach Afrika zu gehen, wie die Donauwörtherin betont: „Die Kinder waren extrem neugierig und wollten alle Kontakt mit mir aufnehmen.“
Obwohl das Heim sehr sauber und gepflegt gewesen sei und behinderte Kinder dort nicht in Isolation leben, sondern große Unterstützung der Bevölkerung erfahren, erfuhr Melina auch die Schattenseiten. „Im Landesinnern habe ich beeinträchtigte Kinder getroffen, die in Lehmhütten wohnten. Die hatten kein bisschen Geld und damit auch keine Chancen. Ich wollte einige Kinder mit ins Heim holen, um ihnen ein besseres Leben zu ermöglichen, aber leider war dafür kein Zuschuss vorhanden“, erinnert sie sich.
Flüge und das Essen im Heim übernahm der Verein, dafür war Melinas Arbeit ehrenamtlich – und diese war mitunter ziemlich zeitraubend: „Ich habe immer montags bis freitags von 7 bis 18 Uhr gearbeitet. Da war relativ wenig Zeit für andere Aktivitäten.“Dennoch besuchte sie auch andere Länder, beispielsweise Kenia, Ruanda und Uganda. Ihre Eltern, ebenfalls gehörlos, seien ebenfalls einmal zu Besuch gekommen: „Mit ihnen habe ich eine Safari gemacht.“
Probleme habe es für Melina zum Beispiel im Bus gegeben: „Dort gibt es keine elektronische Anzeige, wie die nächste Haltestelle heißt, oder sonstigen visuellen Hilfen.“Dennoch vermisst die 19-Jährige vor allem eine Sache an Afrika: „Das Esschwierigkeiten: sen“, sagt sie und lacht. Dort habe es immer ganz frische Lebensmittel gegeben. Aber natürlich vermisse sie auch die neuen Bekanntschaften dort. Deshalb halte sie Kontakt zu ihrem Chef, Lehrern und Jugendlichen über das Internet und WhatsApp. Insgesamt ist die Donauwörtherin froh, das Projekt absolviert zu haben. „Ich habe sehr viele Erfahrungen gesammelt, habe jetzt viel mehr Mut und Selbstbewusstsein sowie weniger Berührungsängste als früher“, erklärt sie stolz.
Mittlerweile studiert Melina Grafikdesign in München, wohnt aber noch in Donauwörth, denn ihr Papa freue sich immer, wenn sie daheim ist. Damit die junge Frau alle Inhalte des Studiums mitbekommt und lernen kann, hat Melina einen sogenannten Schriftdolmetscher. Dabei spricht der Dozent in ein Mikrofon. Der Dolmetscher, der ganz woanders sitzt und den man buchen kann, hört den Vortrag und tippt ihn parallel in einen Chat. Diesen kann Melina auf ihrem Laptop lesen.
Was nach dem dreijährigen Studium auf die Donauwörtherin wartet, wisse sie noch nicht. Wahrscheinlich wolle sie dann arbeiten, sagt sie. Eine Rückkehr nach Afrika könne sie sich auch vorstellen, dann aber nur zu Besuch.