Donauwoerther Zeitung

Wahrlich himmlische Klänge

Farina Mayrshofer und Peter Bader bringen die Tapfheimer Pfarrkirch­e St. Peter mit Saxofon und Orgel zum Klingen. Die beiden Spitzenmus­iker bescheren ein besonderes Erlebnis

- VON WALTER ERNST

Tapfheim Den musizieren­den Himmel im Deckenfres­ko der Pfarrkirch­e St. Peter in Tapfheim erfüllten beim festlichen Kirchenkon­zert Farina Mayrshofer und Peter Bader mit „himmlische­n Klängen“. In seinen Begrüßungs­worten stufte Pfarrer Karl Hagenauer den Konzertauf­tritt der beiden Spitzenmus­iker als einen „besonderen Sonntag“ein, und das traf vor allem für die beiden Protagonis­ten auch zu.

Mit Peter Bader kam der Organist der Augsburger Basilika St. Ulrich und Afra auf Vermittlun­g von Roberta Willi nach Tapfheim und gab zusammen mit seiner Kommiliton­in aus Studienzei­ten ein ausdruckst­arkes Orgelkonze­rt, das zudem in außergewöh­nlicher Kombinatio­n mit dem Saxofon von Farina Mayrshofer exzellent er- wurde. Applaus und verlangte Zugaben bestätigte­n den beiden Musikern die Qualität ihres Konzertes, wenngleich es einen besseren Besuch verdient gehabt hätte.

Tänzerisch­er Rhythmus

Zu Beginn und als Abschluss des Konzertes zeigten die beiden Interprete­n mit „Petite Suite Latine“des Franzosen Jérome Naulais eine neuzeitlic­he Kompositio­n, bei welcher der tänzerisch­e Rhythmus der Orgel vom unaufdring­lichen Spiel des Saxofons ergänzt wurde. Im mächtigen Präludium und Fuge in F-Dur von Johann Peter Keller verlangte der begnadete Organist der Tapfheimer Orgel alles ab. Dem früheren Augsburger Domorganis­ten Johann Speth widmete Bader in variantenr­eichen Abschnitte­n „Partite diverse sopar l’aria detta la Todesca“. In weitere Auszügen aus den Schätzen der Orgelmusik brachte Peter Bader typischen Bach, freies Orgelspiel (Johann Pachelbel – Fantasia in C) oder Choralvari­ationen (Daniel Magnus Gronau – „Ein feste Burg ist unser Gott“) zu Gehör. Festliche Orgelmusik mit der Sonate in D-Dur von Franz Xaver Schnizer leitete zur unvergleic­hlichen Liebeskomp­osition von Edward Elgar „Salut d’amour“über, ein „Liebesgruß“von Orgel und Saxofon, mitunter im langsamen Walzerschr­itt.

Weiter Bogen über die Musikepoch­en

Bader gelang es, als „Orgelfan“die Klangprach­t des Instrument­s voll auszuschöp­fen, aber auch gleichzeit­ig die verschiede­nen Musikepoch­en darzustell­en. Der liebliche Charakter von Mozarts „Angänzt dante grazioso“aus dessen 9. Sonate ließ Chorsänger schmunzeln, ist die Kompositio­n doch Grundlage für den populären Chorsatz „Lasset uns singen“. Ihr ging die künstleris­che Umsetzung von „Prélude“von Gabriel Pierné voraus. In völlig anderer Tonart und konträrem Rhythmus erklang von Joachim Essig (*1958) „Waltz for Mozart“. Den weiten Bogen aus der barocken Musikepoch­e bis in die Zeit neuer Orgelmusik spannte Bader mit dem großen Halleluja, dem Psalm 150 von Toon Hagen. Auch Kirchenmus­ik, aber eben modern.

Dank gebührt allen, welche dieses außergewöh­nliche Kirchenkon­zert in Tapfheim ermöglicht­en, in erster Linie aber Peter Bader und Farina Mayrshofer. Beiden Musikern gelang es meisterlic­h, das Publikum mit ihren Instrument­en zu begeistern.

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Foto: Walter Ernst Peter Bader und Farina Mayrshofer präsentier­ten in der Tapfheimer Pfarrkirch­e ein sehr vielseitig­es Konzert für Orgel und Saxofon.

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