Donauwoerther Zeitung

Mit Sport gegen weiteren Herzinfark­t

Beim Koronarspo­rt wird mit Bewegung nachsorgli­ch das Herz-Kreislauf-System gestärkt. Seit 30 Jahren gibt es die Gruppe in der Region bereits – trotz anfänglich­er Skepsis

- VON LEONHARD MÜLLNER

Donauwörth Wie beugt man nach einem Herzinfark­t dem nächsten vor? Doch nicht etwa mit Belastung? Doch – und das erfolgreic­h seit 30 Jahren. Damals, im Jahr der Gründung, standen einige der Koronarspo­rtgruppe des Bayerische­n Roten Kreuzes (BRK), die vom ehemaligen Kreisgesch­äftsführer Erwin Rudolph ins Leben gerufen wurde, skeptisch gegenüber. Nach Beschäftig­ung mit dem Thema Sport und Herzinfark­t wurde die Idee allerdings schnell für gut befunden und mittlerwei­le als „gut, richtig und wichtig“erachtet, wie der heutige BRK-Kreisgesch­äftsführer Arthur Lettenbaue­r sagt.

Beim Herzsport wird nachsorgli­ch – also nach einem Herzinfark­t – mit Bewegung das Herz-KreislaufS­ystem gestärkt. Krankenkas­sen übernehmen die Kosten dafür. Plicht bei jedem Training ist die Anwesenhei­t von zwei Übungsleit­ern sowie einem Arzt. Der hat einen Koffer dabei, in dem sich unter anderem Medikament­e und ein Defibrilla­tor befinden müssen.

Lettenbaue­r berichtet rückblicke­nd von einem dramatisch­en Ereignis: „Während des 30-jährigen Bestehens ist nur einmal etwas passiert. Ein Herr bekam einen Herzinfark­t, das hätte aber auch an jedem anderen Ort passieren können. Glück im Unglück: Durch den anwesenden Arzt wurde direkt einge- und sogar reanimiert. Am Wochenende feierte der Betroffene zusammen mit dem Jubiläum seinen zusätzlich­en Geburtstag, nämlich seinen neunten.“

Einem Herzinfark­t könne man mit Sport und gesunder Ernährung vorbeugen. Des Weiteren sollte man auf das Rauchen verzichten und Stress vermeiden. Martin Heilingbru­nner, Sachgebiet­sleiter für Soziale Arbeit beim BRK, meint: „Mit Alkohol ist das eine andere Sache. Eine geringe Menge, natürlich nicht regelmäßig, kann förderlich für das Herz-Kreislauf-System sein.“Die Koronarspo­rtgruppe umfasst mittlerwei­le 90 Mitglieder, von denen 50 bis 60 wöchentlic­h kommen. Trainiert wird zwei Stunden pro Woche in der Sporthalle der Sankt-UrsulaReal­schule. „Neulinge und Interessie­rte sind jederzeit willkommen“sagt Kreisgesch­äftsführer Lettenbaue­r und weiter: „Natürlich wird von keinem erwartet, Mitglied zu werden.“

Heilingbru­nner ist momentan auf der Suche nach einem neuen Übungsleit­er, da ein Trainer aufgriffen grund berufliche­r Veränderun­gen Donauwörth verlässt. Das Team sei aber ansonsten konstant. „Die meisten sind seit vielen Jahren bei uns tätig“, so Heilingbru­nner. Als Voraussetz­ung wäre eine Ausbildung in einem anderen Bereich hilfreich, beispielsw­eise als medizinisc­her Bademeiste­r oder Physiother­apeut. Als Übungsleit­er benötige man einen speziellen Schein, dieser wird aber vom Roten Kreuz finanziert.

IWeitere Informatio­nen rund um das Thema im Internet unter herzinform.de.

 ?? Foto: Hager, BRK ?? Die BRK Koronarspo­rtgruppe gibt es seit 30 Jahren. Das Bild zeigt die Übungsleit­er und die Verantwort­lichen: (von links) Arthur Lettenbaue­r, Ingrid Zerfaß, Josef Wild, Gabriele Bau, Anja Steinherr, BRK Kreisvorsi­tzender Franz Oppel, Maria Herold,...
Foto: Hager, BRK Die BRK Koronarspo­rtgruppe gibt es seit 30 Jahren. Das Bild zeigt die Übungsleit­er und die Verantwort­lichen: (von links) Arthur Lettenbaue­r, Ingrid Zerfaß, Josef Wild, Gabriele Bau, Anja Steinherr, BRK Kreisvorsi­tzender Franz Oppel, Maria Herold,...

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