Windpark: Wird die Gemeinde aktiv?
Das Thema Lärm ist in Holzheim und Riedheim weiter präsent. Wie es mit kommunalen Messungen aussieht und warum der Bürgermeister den „Tag des offenen Windrads“nicht besucht
Holzheim Der Windpark Riedheim hat einmal mehr den Gemeinderat Holzheim beschäftigt. Konkret ging es in der vergangenen Sitzung um das Thema Lärm – zum wiederholten Male. „Einige Familien haben mir gegenüber erst am Wahlsonntag erneut gesagt, dass die Anlagen vor allem nachts Krach machen. Manche haben sogar ihr Schlafzimmer deshalb in einen anderen Raum verlegt“, sagt Bürgermeister Robert Ruttmann auf Nachfrage unserer Zeitung.
Man werde demnächst mehrere Akustik-Fachleute ins Gremium einladen, so Ruttmann. Diese sollen sich und ihre Arbeit den Räten vorstellen. „Sie müssen aber definitiv amtlich anerkannt sein. Falls wir Messungen vornehmen, müssen wir diese auf jeden Fall verwenden kön- nen.“Diese Untersuchungen würden auf Kosten der Gemeinde vonstattengehen – sowohl das Landesamt für Umwelt in Augsburg als auch das Landratsamt hatten erklärt, aktuell keine weiterführenden Tests vorzunehmen
„Natürlich müssen wir genau abwägen, ob wir dafür Steuergelder einsetzten“, sagt Ruttmann. Allerdings sei es sein Auftrag und der des Gemeinderats, die Sorgen der Bevölkerung ernstzunehmen.
Aus diesem Anlass waren vor einigen Wochen auch Vertreter des Holzheimer Gemeinderats im Landratsamt in Donauwörth zu Gast. Wie die Kreisbehörde mitteilt, wurde den Gästen Einsicht in die Daten des Amts gewährt, zudem wurden den Gemeinderäten die Messungen nochmals durch den zuständigen Umweltingenieur näher erläutert. „Wir sollten einen Weg finden, dass die Lärmbelästigung minimiert wird“, meint Ruttmann zu dem Thema generell.
Einen Blick hat der Rathauschef – wie auch das Landratsamt – dabei auch nach Oberfranken, genauer gesagt in den Kreis Kronach. Dort stehen Anlagen, die baugleich zu denen in Riedheim sind. In Kronach sollen im Herbst oder Winter Lärmmessungen durchgeführt werden, die auch Erkenntnisse für Riedheim liefern sollen. Aktuell liegen jedoch noch keine Erkenntnisse aus Kronach vor, heißt es von der Kreisbehörde aus Donauwörth. Derweil hat in Riedheim kürzlich ein „Tag des offenen Windrads“stattgefunden. Die Gemeinde Holzheim hat daran – zumindest in Person des Bürgermeisters – nicht teilgenommen. Zum einen, weil die Veranstaltung unmittelbar vor der Bundestagswahl stattfand. „Eine vom Wahlkampf getrennte Betrachtung des Windenergieparks wäre wünschenswert gewesen“, heißt es im Antwortschreiben von Ruttmann auf die Einladung der Firma Umweltgerechte Kraftanlagen (UKA), die die drei Anlagen betreibt und zu dem Informationstag eingeladen hatte. Zudem hätte laut Ruttmann bei der Terminwahl berücksichtigt werden müssen, dass das Projekt aus Gemeindesicht noch nicht abgeschlossen ist. Neben den „offenen Lärmmessungen“nennt er die Mängelbeseitigung der festgestellten Wegschäden als weiteren offenen Punkt. „Wir haben immer gesagt, dass eine offizielle Einweihung stattfinden soll – aber erst, wenn alle Fragen geklärt sind“, so Ruttmann gegenüber der
Etwa 200 bis 250 Gäste seien zum „Tag des offenen Windrads“nach Riedheim gekommen, heiß es von UKA: „Wir haben uns über das große Interesse gefreut. Uns war es sehr wichtig, Anwohnern und Bürgern aus den umliegenden Gemeinden einen Einblick in die Anlage zu ermöglichen, mit ihnen im Gespräch zu bleiben und auch über Kritik zu sprechen“, teilt die Firma mit. Es sei zudem durch einen Schallakustiker das Thema Lärm erklärt worden.
Akustik Fachleute werden eingeladen
Knapp 250 Gäste beim Tag des Windrads