Heute wie damals: Thema Integration
Wie die Außenstelle Bäumenheim der Volkshochschule Donauwörth vor 40 Jahren startete und wie sich ständig anpassen musste. Damit ist der 16. Bäumenheimer Kulturherbst eröffnet
Bäumenheim Vier Jahrzehnte sind im Zeitenlauf ein Wimpernschlag. Im Leben eines Menschen ist das aber die Zeit von der Geburt bis hin zur Reife. Und bei einer Institution wie der Volkshochschule? „Das ist wie wenn man alles mehrmals umgedreht hätte“, schmunzelt Konrad Böswald. Die Lebens- und Arbeitswelt habe sich in den letzten 40 Jahren so stark verändert, dass sich die Bildungseinrichtungen mehrmals neu hätten ausrichten müssen.
Der Ehrenvorsitzende der Volkshochschule Donauwörth nahm die Geburtstags-Feier der Außenstelle zum 40-jährigen Bestehen zum Anlass, um auf die Anfänge und die Veränderungen zurückzuschauen. Er attestierte eine „hervorragende Entwicklung“. Schon seinerzeit habe es zum Beispiel im Programm einen Kurs mit dem Titel „Lesen und Schreiben für Türken“gegeben. 1985 sei dann die Zeit der Computer gekommen und damit auch entsprechende Lehrgänge in Bäumenheim. Amüsant und augenzwinkernd berichtete Böswald von der Gründung der Außenstelle Bäu- menheim und der seither immer maßgeblichen Unterstützung durch die jeweiligen Bürgermeister.
Grundsätzlicher war zuvor Paul Soldner geworden: Volkshochschulen seien Einrichtungen, die sich erfolgreich einer Verödung ländlicher Gegenden entgegenstellen und für eine vielfältige Bildungslandschaft eintreten, philosophierte der aktuel- Vhs-Vorsitzende Soldner. Er hob die Bedeutung der Einrichtung mit ihren sieben Außenstellen im Landkreis, aber auch in Schwaben hervor, um dies sogleich mit Zahlen zu untermauern: „2016 konnten wir insgesamt 1628 Veranstaltungen realisieren. Die rund 30 000 Frauen und Männer, die ein Volkshochschul-Angebot buchten, kamen auf insgesamt 123000
Soldner nutzte die Gelegenheit, um die Kommunen um Unterstützung und finanzielle Förderung zu bitten. Im bayerischen Durchschnitt würde das Jahresbudget der Volkshochschulen zu 47,9 Prozent durch Teilnehmergebühren finanziert, bei der Vhs Donauwörth und ihren Aule TeilnehmerDoppelstunden.“ ßenstellen müssten dagegen für einen ausgeglichenen Etat 75,71 Prozent erreicht werden.
Außenstellenleiter Achim Frank hatte zur Festveranstaltung im Bäumenheimer Rathaus („Die Vhs ist ein wichtiger Standortfaktor“Dankesworte mitgebracht, für langjährige Dozenten aber auch Ehrenurkunden und Anstecknadeln. Damit dekoriert wurden Lothar Almaschan (für 40-jähriges Engagement), Jürgen Timm (20 Jahre), Alvera Ermark-Götz (für 28 Jahre), Irmgard Huber (25 Jahre) und Nicole Schwenzel (für 15 Jahre). Zu den ersten Gratulanten zählte Bürgermeister Marin Paninka.
Ihm war es vorbehalten, den 16. Bäumenheimer Kulturherbst zu eröffnen, der mit der Festveranstaltung gleich einen Höhepunkt hatte. Angegliedert war eine Ausstellung mit Exponaten aus den Bereichen Malen, Zeichnen und Töpfern. „Kultur, Kunst, Bildung und Volkshochschule gehören zusammen“, erklärte Paninka. Die Vhs sei eine wichtige Säule der Bildungslandschaft. Die Festveranstaltung wurde von der Gruppe „2 L8 4 ME & U“musikalisch umrahmt.