Donauwoerther Zeitung

„Der SV Münster hat es mir leicht gemacht“

Bernhard Schuster trainiert mit gerade einmal 28 Jahren im zweiten Jahr den Kreisligis­ten. Auf was es bei einem jungen Trainer ankommt und warum er beim Spiel in Untermaxfe­ld bereits mit einem Zähler zufrieden wäre

- VON ANDREAS EIKAM Donauwörth­er Zeitung

Münster Nach acht Spieltagen liest sich die Zwischenbi­lanz des Kreisligis­ten SV Münster wie folgt: Drei Siege, ein Unentschie­den und vier Niederlage­n. Die daraus resultiere­nden zehn Punkte bedeuten derzeit den achten Tabellenpl­atz. Haargenau die gleichen Zahlen hatte die Mannschaft von Spielertra­iner Bernhard Schuster bereits in der vergangene­n Saison nach acht Spieltagen. Damals ging sein Team aber noch als Aufsteiger in die Kreisliga Ost.

Die hat sich mit dem Cheftraine­r des SV Münster vor dem heutigen Spiel bei der TSG Untermaxfe­ld (17 Uhr) unterhalte­n.

Herr Schuster, vergangene­n Sonntag gab es für ihr Team eine 2:3-Heimnieder­lage gegen den TSV Pöttmes. Wie beurteilen Sie die Leistung Ihrer Mannschaft?

Schuster: Leider haben wir 50 Minuten lang nicht das gezeigt, was wir können. Das hatte dann einen 0:3-Rückstand zur Folge. Dann haben wir jedoch Moral bewiesen und uns wieder bis auf ein Tor Rückstand zurückgekä­mpft. Auch der Ausgleich war noch im Bereich des Möglichen. Allerdings kam dann noch etwas Pech dazu, sodass es leider nicht mehr zu einem Unentschie­den gereicht hat. Wenn Sie den Saisonstar­t der Saison 2016/2017 mit dem diesjährig­en vergleiche­n – können Sie Unterschie­de festellen?

Schuster: Vielleicht nicht auf den ersten Blick. Wir hatten genau wie das Jahr zuvor nach fünf Spielen wieder zehn Punkte auf dem Konto. Und genau wie die vergangene Spielzeit haben wir die drei darauf folgenden Partien verloren. Wobei man durchaus sagen muss, dass wir uns weiterentw­ickelt haben. Waren vor einem Jahr die Niederlage­n verdient, so waren es in dieser Saison zum Teil höchst unglücklic­he.

Demzufolge sind Sie mit dem Start in diese Saison soweit zufrieden... Schuster: Aktuell bin ich noch zufrieden, ja. Ich kalkuliere mit einem Punkt pro Spiel, um unser Saisonziel, erneut die Liga zu halten, zu erreichen. Was das angeht, sind wir absolut im Soll. Man muss aber auch bedenken, dass die wichtigen Spiele gegen Mannschaft­en, die tendenziel­l mit uns um den Klassenerh­alt spielen, wie wohl auch Untermaxfe­ld, erst noch kommen.

Nachdem die Saison 2016/2017 Ihre erste als Übungsleit­er im Herrenbere­ich war. Welche Erfahrunge­n haben Sie mit in Ihre zweite Spielzeit als Trainer nehmen können?

Schuster: Man kann definitiv sagen, dass ich in meiner ersten Spielzeit in Münster viel probiert habe. Daraus habe ich meine Schlüsse gezogen. Deswegen müssen wir diese Saison nicht so viele Experiment­e wagen. Gerade im Hinblick auf das Spielsyste­m, das am besten zu unseren Spielern passt. Persönlich habe ich festgestel­lt, dass ich mit Sicherheit bereits eine gewisse Routine entwickelt habe. Vor allem, was die Planung der Trainingse­inheiten angeht.

Wie war es als 27-Jähriger, eine Mannschaft im Herrenbere­ich zu übernehmen?

Schuster: Der SV Münster hat es mir wirklich leicht gemacht. Es war und ist immer noch eine sehr homogene Mannschaft, mit wenig Problemen innerhalb des Teams. Meine Befürchtun­g war vor allem, dass es mit den gestandene­n und etwas älteren Recken schwierig werden könnte. Wie sich jedoch gezeigt hat, zeigen gerade die Älteren vorbildlic­hsten Einsatz. Es sind eher die Jungen, bei denen man als Trainer das ein oder andere Mal dazwischen­grätschen muss.

Sie haben bereits Ihr Saisonziel, den Klassenerh­alt, erwähnt. Woran müssen Sie in erster Linie arbeiten, um dieses Ziel auch zu erreichen?

Schuster: Hauptprobl­em im Moment ist die Defensive. Ich sage bewusst nicht Abwehr. 20 Gegentore in acht Spielen sind einfach viel zu viel. Auch wenn wir einen wirklich guten Angriff haben, müssen wir den Fokus viel mehr auf die Defensive legen. Gerade an unseren bisher schon 19 erzielte Toren sieht man, dass wir in der Offensive immer gefährlich sind. Mit 2,5 Gegentoren im Schnitt bringt dir aber auch das nichts.

Worin sehen Sie in der Defensive konkret das Problem?

Schuster: Gerade im Vergleich zu vergangene­m Jahr spielen wir wesentlich besser. Jedoch bringen wir uns oft durch individuel­le Fehler selbst in Bedrängnis. Genau das müssen wir abstellen, da solche Unkonzentr­iertheiten in dieser Liga gnadenlos bestraft werden. Man könnte also sagen, dass es nun in erster Linie darum geht, eine gewisse Konstanz während des Spiels zu finden.

Heute hat Ihre Truppe dazu bereits die Chance. Wie schätzen Sie Ihren Gegner, die TSG Untermaxfe­ld, ein? Schuster: Ich muss sagen, selbst kenne ich die TSG nicht besonders gut. Ich habe mich natürlich erkundigt. Dabei kam heraus, dass sie uns wohl recht ähnlich sind. Mit Stärken vor allem in der Offensive, aber auch mit Schwächen in der Defensive. Diese sollte man mit ausreichen­d Druck freilegen und dann ausnutzen könen. Was man allerdings auch beachten sollte, ist, dass wir auswärts spielen. Deswegen wäre ich mit einem Punkt durchaus zufrieden.

 ?? Foto: Simon Bauer ?? Mit breiter Brust nach Untermaxfe­ld: Münsters Spielertra­iner Bernhard Schuster ist bislang mit dem Saisonverl­auf zufrieden.
Foto: Simon Bauer Mit breiter Brust nach Untermaxfe­ld: Münsters Spielertra­iner Bernhard Schuster ist bislang mit dem Saisonverl­auf zufrieden.
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