Donauwoerther Zeitung

Carla Bruni singt wieder

Als ihr Mann Nicolas Sarkozy französisc­her Präsident war, musste sie mit ihrer Show-Karriere aussetzen. Jetzt ist sie zurück. Ihre Lieder sind aber ganz anders als früher

- Birgit Holzer

Ihr Gesang klingt immer noch wie eine Mischung aus Summen und Hauchen, die Stimme sanft und rau zugleich. Dazu spielt die Gitarre diskret im Hintergrun­d – wie immer bei Carla Brunis Musik. Die Lieder, die sie auf ihrem neuesten Album singt, stammen hingegen nicht mehr aus ihrer eigenen Feder, so wie es früher überwiegen­d der Fall war, als sie leichte französisc­he Chansons zum Besten gab und damit nach ihrer Karriere als Topmodel eine als Sängerin startete. „Quelqu’un m’a dit“(„Jemand hat mir gesagt“) aus dem Jahr 2002 war ein Überraschu­ngserfolg der Franko-Italieneri­n, es folgten 2007 „No Promises“und 2013 „Little French Songs“.

Französisc­h auf ihrer gerade erschienen­en CD „French Touch“ist hingegen nur der dezente Akzent, bei den Liedern handelt es sich um englischsp­rachige Pop- und RockKlassi­ker. So wollte es ihr Produzent David Foster. Auf ihre eigene Weise interpreti­ert Carla Bruni „Enjoy the silence“von Depeche Mode, AC/DCs „Highway to hell“oder „Miss You“von den Rolling Stones, mit deren Frontmann Mick Jagger sie in den 90ern eine Affäre hatte. Ihrem Mann, Frankreich­s Ex-Präsident Nicolas Sarkozy, gefalle am besten ihr Cover des AbbaHits „The winner takes it all“, verriet die einstige Première Dame. Demnächst wird die 49-Jährige sie auf der Bühne vorstellen.

Das kann sie wieder, nun, da ihrem Mann das politische Comeback misslang. Während seiner Zeit im Élysée-Palast musste Carla Bruni ihre Show-Karriere aussetzen, begleite- te ihn stattdesse­n zu offizielle­n Terminen und auf Staatsbesu­che, gründete ihre Stiftung, die sich unter anderem dem Kampf gegen Aids verschrieb­en hat. Stets trat sie dabei mit vornehmer Zurückhalt­ung und profession­eller Eleganz auf – sich und ihren Körper zu präsentier­en, war schließlic­h lange ihr Job. Nach Frankreich kam Carla Bruni im Alter von sieben Jahren, weil ihre Familie sich angesichts der Bedrohung durch die kommunisti­sche Untergrund­organisati­on Rote Brigaden in Italien dort nicht mehr sicher fühlte. Dass der Großindust­rielle Alberto Bruni Tedeschi nicht ihr leiblicher Vater war, erfuhr sie erst später. Brunis Mutter Marisa Borini war Konzertpia­nistin.

Ein Architektu­rStudium brach Bruni für den Start ihrer ModelKarri­ere ab, defilierte in den Folgejahre­n für große Häuser von Chanel bis Dior, bewarb Dessous, nahm kleine Filmrollen an und zierte die Titelblätt­er von Modemagazi­nen. Mit 29 verabschie­dete sie sich vom Modeln, um nur noch zu singen.

Monogam könne sie nie leben, verriet sie kokettiere­nd bei Interviews, zu ihren einstigen Liebhabern soll auch Eric Clapton gehört haben. Den Verleger Jean-Paul Enthoven verließ sie für dessen Sohn Raphaël, mit dem sie einen Sohn hat. Bruni war längst wieder Single, als sie im Herbst 2007 den frisch gewählten und geschieden­en Präsidente­n Sarkozy bei einem Dinner kennenlern­te und nach kurzer Zeit heiratete. 2011 kam die gemeinsame Tochter Giulia zur Welt. Sängerin will die Kleine werden, verriet Carla Bruni nun.

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Foto: dpa

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