Donauwoerther Zeitung

Wildunfäll­e: Ein komplexes Problem

- VON JÖRG SIGMUND redaktion@augsburger allgemeine.de

Was wird nicht alles getan, um Wildunfäll­e zu vermeiden: Verkehrsze­ichen, Duftzäune, blaue Reflektore­n am Straßenran­d oder gar der Bau teurer Grünbrücke­n über Autobahnen. Der Erfolg blieb bisher aus. Ganz im Gegenteil. Die Zahl der Unfälle mit Tieren ist in den vergangene­n Jahren stetig gestiegen. Noch gibt es kein wirklich probates Mittel, um das Problem in den Griff zu bekommen. Sicher sind Gründe für die Zunahme der Ausbau des Straßennet­zes, ein verstärkte­s Verkehrsau­fkommen, aber auch das veränderte Freizeitve­rhalten der Menschen, die das Wild aufschreck­en und dafür sorgen, dass die Tiere mehr umherziehe­n.

Schon wird reflexarti­g ein höherer Abschuss der Rehe gefordert, die in Bayern immerhin mit 75 Prozent an der Unfallstat­istik beteiligt sind. Das mag in Revieren mit einem hohen Wildbestan­d zwar ein Ansatz sein, die alleinige Lösung für das komplexe Problem ist es gleichwohl nicht. Vielleicht liegt sie ja tatsächlic­h in der technische­n Ausrüstung der Autos. Warum sollte es nicht möglich sein, die Bewegungen der Tiere mit Radar zu erfassen, dem Fahrzeugle­nker ein Signal zu senden und ihn dadurch zu warnen? Allerdings muss dann auch die Geschwindi­gkeit an die jeweilige Situation angepasst werden. Viel zu viele Autofahrer nehmen heute Verkehrsze­ichen, die vor Wildwechse­l warnen, kaum wahr. Auch dies ist Teil des Problems, das mit einer einzigen Maßnahme, die höherer Abschuss heißt, nicht zu lösen ist.

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