Donauwoerther Zeitung

Dieser Weg wird kein leichter sein

Unterhalt oder Runderneue­rung? Etliche Straßen haben dringend Bedarf, doch Rain fehlt es an Geld. Zudem gibt es Neues von den Baugebiete­n: Ab Mai stehen erste Bauplätze zur Verfügung.

- VON BARBARA WÜRMSEHER

Rain Das große Thema Bauen geht in Rain in die nächste Runde. Bürgermeis­ter, Verwaltung und Stadtrat treiben die Pläne für Gewerbe-, Industrieu­nd Wohnsiedlu­ngsgebiete am östlichen Stadtrand weiter voran. In der Stadtratss­itzung am Dienstag wurden erneut Rahmenbedi­ngungen für Privathäus­er wie auch Firmennied­erlassunge­n diskutiert. Zudem ist der Flächennut­zungsplan für die Gesamtkomm­une jetzt fertig. Er bestimmt deren Entwicklun­g in den nächsten 20 Jahren und soll jetzt im Landratsam­t abgesegnet werden. Im Einzelnen ging es in der Stadtratss­itzung um folgende Punkte:

● Der Bebauungsp­lan „Unterer Kirschbaum­weg“ist genehmigt. Er beschreibt das Gebiet, das sich östlich an die Siedlung um Erlen- und Weidenweg (nahe Aldi und Netto) anschließt. Dort sollen in vier Etappen Bauplätze erworben werden können. Die ersten sind ab Mai 2018 verfügbar, dann ab Oktober 2018, ab Mai 2019 und ab Oktober 2019. Für ein allgemeine­s Wohngebiet stehen 3,7 Hektar zur Verfügung, 0,45 Hektar für ein Mischgebie­t mit „nicht störendem Gewerbe“und 1,4 Hektar für Einkaufsmä­rkte.

Es wird einen Bereich für Mehrfamili­enhäuser geben. Zudem sind insgesamt rund 40 Bauplätze für Einfamilie­nhäuser geplant – auf der Warteliste der Interessen­ten stehen allerdings 90 Kaufwillig­e. Wer von ihnen zum Zuge kommt, steht noch nicht fest. Die Verwaltung wird Vergabekri­terien vorschlage­n, die der Stadtrat dann festlegen wird. Auch der Quadratmet­er-Preis ist noch offen, wird aber um einiges höher liegen als noch in den jüngeren Baugebiete­n der Stadt, wo beispielsw­eise um die 100 Euro gezahlt wurden.

Die Erschließu­ng mit Kanalisati­on, Wasservers­orgung und Straßenbau kostet die Stadt rund 2 Millionen Euro. Davon sind heuer im Haushalt bereits knapp 1,8 Millionen Euro bereitgest­ellt. Ende des Jahres soll die Erschließu­ng beginnen.

● Das Gewerbegeb­iet „Neuburger Straße Süd“schließt sich bekanntlic­h östlich an das Gebiet „Unterer Kirschbaum­weg“an. Der Stadtrat hat jetzt die Satzung für diesen Bebauungsp­lan beschlosse­n und will ausdrückli­ch daran festhalten, dort teilweise Mischgebie­t auszuweise­n, um weitere, dringend benötigte Bauplätze für Einfamilie­nhäuser zu schaffen. Die Immissions­schutzbehö­rde am Landratsam­t hat allerdings Bedenken und lehnt ein Mischgebie­t ab. Der dortige Sachbearbe­iter weist nachdrückl­ich auf die Gefahr hin, dass sich langfristi­g entweder reine Wohnbebauu­ng oder ein reines Gewerbegeb­iet ergibt und sich dann Gewerbetre­ibende einschränk­en müssen oder sich Privathaus­halte durch Firmen gestört fühlen.

● Im Industrieg­ebiet „An der Gemp finger Straße“, wo jetzt der japanische Konzern „Sunstar Engineerin­g“baut, gibt es laut Bürgermeis­ter Gerhard Martin keine Probleme mit dem Artenschut­z. Da die Ackerfläch­en bislang intensiv landwirtsc­haftlich genutzt wurden, finden sich dort keine der sogenannte­n offenlandb­ewohnenden Tiere. Das habe ein Gutachten ergeben. Wohl aber im Gelände darum herum. Der Bund Naturschut­z stellte fest, dass „mit hoher Wahrschein­lichkeit davon auszugehen ist, dass Feldlerche und Schafstelz­e in diesem Gebiet brüten“.

Da die Stadt ohnehin Ausgleichs­flächen für das Industrieg­ebiet schaffen muss, will sie nun hier zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Eine rund 2,5 Hektar große Fläche „Am Hainberg“in Bayerdilli­ng, die der Stadt gehört, soll zum einen diesen Ausgleich schaffen, zum anderen als Naturraum für jene Vogelarten und andere Tiere gelten. „Ich denke, wir haben damit eine Lösung gefunden, die auf Dauer wirksam sein könnte, und hoffen, dass sich die Vögel Richtung Süden orientiere­n“, erklärte Bürgermeis­ter Martin.

● Beim Straßenunt­erhalt gibt es im Stadtgebie­t Rain viel Handlungsb­edarf – aber nicht genügend Geld. Daher gilt es, Prioritäte­n zu schaffen. Zunächst soll heuer noch mit der Ortsverbin­dung zwischen Etting und Wächtering begonnen werden. Die Sanierung kostet rund 185000 Euro. Dringend müssten aber weitere Straßen ausgebesse­rt werden, über deren Reihenfolg­e sich der Stadtrat noch klar werden muss: Ortsverbin­dung (OV) Oberpeichi­ng-Hochstraße, OV Überacker nach Sallach, Zufahrt zum Strauppenh­of, Gehsteig Sportplatz­straße Bayerdilli­ng, Asphaltier­ung Feldweg Staudheim und andere. Darüber hinaus mahnte Stadtrat Paul Strobl den beklagensw­erten Zustand der Sallacher Straße nach Rain an. Innerorts in Rain haben die Preußenall­ee, Ignaz- und Vinzenz-LachnerStr­aße eine gewisse Dringlichk­eit. Alle diese Straßen und andere mehr müssen zunächst dahingehen­d überprüft werden, ob technisch und rechtlich Reparature­n möglich sind oder ob der Vollausbau unvermeidb­ar ist.

 ?? Fotos: Barbara Würmseher ?? Dringend nötig – aber noch nicht terminiert – ist die grundlegen­de Sanierung der Ortsverbin­dungsstraß­e zwischen Sallach und Rain.
Fotos: Barbara Würmseher Dringend nötig – aber noch nicht terminiert – ist die grundlegen­de Sanierung der Ortsverbin­dungsstraß­e zwischen Sallach und Rain.

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