Dieser Weg wird kein leichter sein
Unterhalt oder Runderneuerung? Etliche Straßen haben dringend Bedarf, doch Rain fehlt es an Geld. Zudem gibt es Neues von den Baugebieten: Ab Mai stehen erste Bauplätze zur Verfügung.
Rain Das große Thema Bauen geht in Rain in die nächste Runde. Bürgermeister, Verwaltung und Stadtrat treiben die Pläne für Gewerbe-, Industrieund Wohnsiedlungsgebiete am östlichen Stadtrand weiter voran. In der Stadtratssitzung am Dienstag wurden erneut Rahmenbedingungen für Privathäuser wie auch Firmenniederlassungen diskutiert. Zudem ist der Flächennutzungsplan für die Gesamtkommune jetzt fertig. Er bestimmt deren Entwicklung in den nächsten 20 Jahren und soll jetzt im Landratsamt abgesegnet werden. Im Einzelnen ging es in der Stadtratssitzung um folgende Punkte:
● Der Bebauungsplan „Unterer Kirschbaumweg“ist genehmigt. Er beschreibt das Gebiet, das sich östlich an die Siedlung um Erlen- und Weidenweg (nahe Aldi und Netto) anschließt. Dort sollen in vier Etappen Bauplätze erworben werden können. Die ersten sind ab Mai 2018 verfügbar, dann ab Oktober 2018, ab Mai 2019 und ab Oktober 2019. Für ein allgemeines Wohngebiet stehen 3,7 Hektar zur Verfügung, 0,45 Hektar für ein Mischgebiet mit „nicht störendem Gewerbe“und 1,4 Hektar für Einkaufsmärkte.
Es wird einen Bereich für Mehrfamilienhäuser geben. Zudem sind insgesamt rund 40 Bauplätze für Einfamilienhäuser geplant – auf der Warteliste der Interessenten stehen allerdings 90 Kaufwillige. Wer von ihnen zum Zuge kommt, steht noch nicht fest. Die Verwaltung wird Vergabekriterien vorschlagen, die der Stadtrat dann festlegen wird. Auch der Quadratmeter-Preis ist noch offen, wird aber um einiges höher liegen als noch in den jüngeren Baugebieten der Stadt, wo beispielsweise um die 100 Euro gezahlt wurden.
Die Erschließung mit Kanalisation, Wasserversorgung und Straßenbau kostet die Stadt rund 2 Millionen Euro. Davon sind heuer im Haushalt bereits knapp 1,8 Millionen Euro bereitgestellt. Ende des Jahres soll die Erschließung beginnen.
● Das Gewerbegebiet „Neuburger Straße Süd“schließt sich bekanntlich östlich an das Gebiet „Unterer Kirschbaumweg“an. Der Stadtrat hat jetzt die Satzung für diesen Bebauungsplan beschlossen und will ausdrücklich daran festhalten, dort teilweise Mischgebiet auszuweisen, um weitere, dringend benötigte Bauplätze für Einfamilienhäuser zu schaffen. Die Immissionsschutzbehörde am Landratsamt hat allerdings Bedenken und lehnt ein Mischgebiet ab. Der dortige Sachbearbeiter weist nachdrücklich auf die Gefahr hin, dass sich langfristig entweder reine Wohnbebauung oder ein reines Gewerbegebiet ergibt und sich dann Gewerbetreibende einschränken müssen oder sich Privathaushalte durch Firmen gestört fühlen.
● Im Industriegebiet „An der Gemp finger Straße“, wo jetzt der japanische Konzern „Sunstar Engineering“baut, gibt es laut Bürgermeister Gerhard Martin keine Probleme mit dem Artenschutz. Da die Ackerflächen bislang intensiv landwirtschaftlich genutzt wurden, finden sich dort keine der sogenannten offenlandbewohnenden Tiere. Das habe ein Gutachten ergeben. Wohl aber im Gelände darum herum. Der Bund Naturschutz stellte fest, dass „mit hoher Wahrscheinlichkeit davon auszugehen ist, dass Feldlerche und Schafstelze in diesem Gebiet brüten“.
Da die Stadt ohnehin Ausgleichsflächen für das Industriegebiet schaffen muss, will sie nun hier zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Eine rund 2,5 Hektar große Fläche „Am Hainberg“in Bayerdilling, die der Stadt gehört, soll zum einen diesen Ausgleich schaffen, zum anderen als Naturraum für jene Vogelarten und andere Tiere gelten. „Ich denke, wir haben damit eine Lösung gefunden, die auf Dauer wirksam sein könnte, und hoffen, dass sich die Vögel Richtung Süden orientieren“, erklärte Bürgermeister Martin.
● Beim Straßenunterhalt gibt es im Stadtgebiet Rain viel Handlungsbedarf – aber nicht genügend Geld. Daher gilt es, Prioritäten zu schaffen. Zunächst soll heuer noch mit der Ortsverbindung zwischen Etting und Wächtering begonnen werden. Die Sanierung kostet rund 185000 Euro. Dringend müssten aber weitere Straßen ausgebessert werden, über deren Reihenfolge sich der Stadtrat noch klar werden muss: Ortsverbindung (OV) Oberpeiching-Hochstraße, OV Überacker nach Sallach, Zufahrt zum Strauppenhof, Gehsteig Sportplatzstraße Bayerdilling, Asphaltierung Feldweg Staudheim und andere. Darüber hinaus mahnte Stadtrat Paul Strobl den beklagenswerten Zustand der Sallacher Straße nach Rain an. Innerorts in Rain haben die Preußenallee, Ignaz- und Vinzenz-LachnerStraße eine gewisse Dringlichkeit. Alle diese Straßen und andere mehr müssen zunächst dahingehend überprüft werden, ob technisch und rechtlich Reparaturen möglich sind oder ob der Vollausbau unvermeidbar ist.