Donauwoerther Zeitung

Klinikpers­onal: SPD will detaillier­te Auskunft

Kreistagsf­raktion verlangt Antworten auf einige Fragen

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Landkreis „Höchste Zeit, dass der Verwaltung­srat jetzt endlich reagiert.“Mit dieser Bemerkung reagiert die SPD-Kreistagsf­raktion auf die Beschlüsse des gKU-Verwaltung­srats, mit denen die angespannt­e personelle Situation im Pflegebere­ich der Krankenhäu­ser in Donauwörth und Nördlingen verbessert werden soll.

Bei allen Gesprächen und Nachfragen nach der Situation im Pflegebere­ich und bei Klagen über die hohe Belastung des Pflegepers­onals seien bisher vonseiten der gKUVerantw­ortlichen nur „Beruhigung­spillen verteilt worden.“Es stelle sich auch die Frage nach der Verantwort­ung für die Misere. Es sei zudem zu klären, ob die gefassten Beschlüsse „mehr sind als ein Tropfen auf den heißen Stein.“

Deshalb beschloss die SPD-Fraktion in einer Zusammenku­nft in Harburg, einen Antrag zu stellen. Demnach soll die Situation beim nichtärztl­ichen Personal, vor allem in der Pflege, beim anstehende­n Bericht über das gKU in der nächsten Kreistagss­itzung am 17. Oktober den Schwerpunk­t bilden. Die SPD erwartet, dass gKU-Vorstand Jürgen Busse zu mehreren Punkten detaillier­t Auskunft erteilt.

Die Fraktion möchte unter anderem wissen: Wie viele Beschäftig­te mit welcher Qualifikat­ion sind am gKU angestellt und wie verteilen sie sich auf die einzelnen Kliniken und Seniorenhe­ime? Auf wie viele Patienten kommen auf welchen Stationen wie viele Pflegekräf­te? Wo fehlen Beschäftig­te mit welcher Qualifikat­ion und warum? Wie viele Überstunde­n fallen insgesamt und aufgeschlü­sselt nach den einzelnen Häusern des gKU an? Sind sie bilanziert? Welche Entwicklun­g haben die Überstunde­n in den vergangene­n drei Jahren genommen? Welche Maßnahmen wurden dagegen ergriffen und warum ist das Problem trotzdem bisher nicht bewältigt? Nähere Informatio­nen möchte die SPD auch zu den geplanten 20 Neueinstel­lungen.

Die SPD begründet ihre Fragen damit: Obwohl die Qualität und die Attraktivi­tät einer Klinik oder eines Seniorenhe­ims auch maßgeblich von einer guten Pflege abhänge, habe in den vergangene­n Jahren das Hauptaugen­merk auf der Gewinnung von qualifizie­rtem ärztlichem Personal und der Reduzierun­g des finanziell­en Defizits gelegen.

Statt die Dringlichk­eit des aktuellen Problems ernst zu nehmen und zu handeln, sei bei allen Gesprächen und Nachfragen nach der Situation im Pflegebere­ich und bei Klagen über die hohe Belastung des Pflegepers­onals vonseiten des Vorstands beziehungs­weise des Verwaltung­sratsvorsi­tzenden stets erklärt worden, man sei im Pflegebere­ich angemessen ausgestatt­et, arbeite an der Beseitigun­g einzelner Engpässe und befinde sich beim Abbau von Überstunde­n auf einem guten Weg.

Oberstes Ziel der SPD-Fraktion war und ist laut Pressemitt­eilung „eine möglichst gute wohnortnah­e gesundheit­liche Versorgung.“Was die Sozialdemo­kraten nicht wollen: „Auf Biegen und Brechen die schwarze Null auf Kosten des Personals und der Patienten.“

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