Geld für den Nachwuchs
Für den Stadtrat Rain ist es keine Frage, Jugendarbeit der Vereine zu fördern. Großes Lob für eine neue „Truppe“
Rain Bürgerschaftliches Engagement hält eine Gesellschaft vital. Diese Erkenntnis ist nicht neu. Schließlich wird Ehrenamt seit Jahren zunehmend in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt, um einerseits Wertschätzung auszudrücken, andererseits der mancherorts sinkenden Bereitschaft entgegenzuwirken, Verantwortung zu übernehmen. Menschen, die sich in Vereinen, Verbänden und Gruppen jeglicher Art ehrenamtlich ins öffentliche Leben einbringen, ziehen nicht nur ganz persönlich Nutzen aus einer sinnvollen Tätigkeit. Sie halten vor allem auch gemeinschaftliche Gefüge lebendig, vermitteln Werte, Wissen und Traditionen. Ohne Ehrenamt würden unsere Systeme zusammenbrechen.
Die Stadt Rain unterstützt – wie andere Kommunen auch – ehrenamtliches Engagement. In der Stadtratssitzung am Dienstag wurden deshalb wieder Fördermittel für Jugendarbeit in den Vereinen und für die Übungsleiter beschlossen. Zudem ging es um ein Thema, das noch relativ neu in der Tillystadt ist: um die Kinderfeuerwehr mit Sechs- bis Zwölfjährigen, die im Sommer dort ins Leben gerufen wurde, um für diese unverzichtbare Einrichtung Nachwuchs zu generieren. Stadtrat Simon Briglmeir, selbst aktiver Feuerwehrmann, informierte, dass sich derzeit 18 Mädchen und Buben der Truppe angeschlossen haben – „Tendenz steigend.“Man wolle die Kinder spielerisch an die Aufgaben heranführen. „Sie treffen sich einmal im Monat und werden von sehr engagierten Betreuern unterrichtet“, erklärte Briglmeir.
Der Stadtrat beschloss deshalb auch einstimmig, die Kinderfeuerwehr zu übernehmen, die bislang dem Verein angegliedert war. Feuerwehren gehören zwar zu den kommunalen Aufgaben, doch deren Kindergruppen werden laut Gesetz nicht automatisch Teil davon. Dazu ist die Zustimmung der Stadt notwendig, die am Dienstag nun aus übereinstimmender Überzeugung erteilt wurde. Somit sind die Mädchen und Buben nun über die gesetzliche Unfallversicherung auf dem Hin- und Rückweg zu und von Veranstaltungen abgesichert.
Bürgermeister Gerhard Martin zeigte sich überzeugt von dieser „sehr, sehr sinnvollen Einrichtung.“Die Stadt wolle deshalb das große Engagement der Kinder einerseits und der Feuerwehr andererseits unterstützen und die Wehr entlasten. Josef
Gawlik (WVRST) gratulierte und dankte der FFW. „Es ist eine sehr schöne Aufgabe, mit Kindern zu arbeiten. Absolut nachahmenswert auch für die Stadtteilfeuerwehren“, sagte er. Und Peter Senzel (SPD) sah in der Nachwuchsgewinnung eine unverzichtbare Notwendigkeit, „um für die Zukunft gewappnet zu sein.“An Jugendförderung für die Vereine, die entsprechende Anträge gestellt hatten, beschloss der Stadtrat insgesamt Gelder in Höhe von knapp 17500 Euro für das laufende Jahr. Pro Jugendlichem zwischen sechs und 17 Jahren gibt es 15 Euro. Außerdem gibt es finanzielle Unterstützung in derselben Höhe für Vier- bis Sechsjährige. Die mitgliederstärksten Vereine sind der TSV Rain (8130 Euro Jugendförderung), der SV Bayerdilling (2460 Euro), der Faschingsclub Rain (1410 Euro) und der FC Staudheim (720 Euro). Weitere zwölf Vereine von den Schützen über Theater bis zu Obst- und Gartenbau werden berücksichtigt. Für Übungsleiter des TSV Rain, des FC Staudheim und des SV Bayerdilling zahlt die Stadt Rain freiwillig insgesamt 6600 Euro. Das ist die Hälfte dessen, was sie vom Staat bekommen. Diese städtische Zuwendung gibt es seit 2007. „Die Förderung der Jugend und Unterstützung der Übungsleiter ist eine ‚gute Übung‘ der Stadt, mit der wir diese ganz, ganz wichtige Tätigkeit der Vereine für die Gesellschaft insgesamt honorieren wollen“, erklärte Bürgermeister Martin. Und sein Stellvertreter Leo Meier ergänzte: „Wir tun hier mehr, als es unsere gesetzliche Pflicht ist – aus Überzeugung und weil wir uns das leisten können.“Wolfgang Janson lobte die Vereine ebenfalls für deren sinnvolle Aufgabe, die einen Gewinn für die Allgemeinheit darstelle.