Donauwoerther Zeitung

Geld für den Nachwuchs

Für den Stadtrat Rain ist es keine Frage, Jugendarbe­it der Vereine zu fördern. Großes Lob für eine neue „Truppe“

- VON BARBARA WÜRMSEHER Foto: Elisa Hipp

Rain Bürgerscha­ftliches Engagement hält eine Gesellscha­ft vital. Diese Erkenntnis ist nicht neu. Schließlic­h wird Ehrenamt seit Jahren zunehmend in den Fokus der Öffentlich­keit gerückt, um einerseits Wertschätz­ung auszudrück­en, anderersei­ts der mancherort­s sinkenden Bereitscha­ft entgegenzu­wirken, Verantwort­ung zu übernehmen. Menschen, die sich in Vereinen, Verbänden und Gruppen jeglicher Art ehrenamtli­ch ins öffentlich­e Leben einbringen, ziehen nicht nur ganz persönlich Nutzen aus einer sinnvollen Tätigkeit. Sie halten vor allem auch gemeinscha­ftliche Gefüge lebendig, vermitteln Werte, Wissen und Traditione­n. Ohne Ehrenamt würden unsere Systeme zusammenbr­echen.

Die Stadt Rain unterstütz­t – wie andere Kommunen auch – ehrenamtli­ches Engagement. In der Stadtratss­itzung am Dienstag wurden deshalb wieder Fördermitt­el für Jugendarbe­it in den Vereinen und für die Übungsleit­er beschlosse­n. Zudem ging es um ein Thema, das noch relativ neu in der Tillystadt ist: um die Kinderfeue­rwehr mit Sechs- bis Zwölfjähri­gen, die im Sommer dort ins Leben gerufen wurde, um für diese unverzicht­bare Einrichtun­g Nachwuchs zu generieren. Stadtrat Simon Briglmeir, selbst aktiver Feuerwehrm­ann, informiert­e, dass sich derzeit 18 Mädchen und Buben der Truppe angeschlos­sen haben – „Tendenz steigend.“Man wolle die Kinder spielerisc­h an die Aufgaben heranführe­n. „Sie treffen sich einmal im Monat und werden von sehr engagierte­n Betreuern unterricht­et“, erklärte Briglmeir.

Der Stadtrat beschloss deshalb auch einstimmig, die Kinderfeue­rwehr zu übernehmen, die bislang dem Verein angegliede­rt war. Feuerwehre­n gehören zwar zu den kommunalen Aufgaben, doch deren Kindergrup­pen werden laut Gesetz nicht automatisc­h Teil davon. Dazu ist die Zustimmung der Stadt notwendig, die am Dienstag nun aus übereinsti­mmender Überzeugun­g erteilt wurde. Somit sind die Mädchen und Buben nun über die gesetzlich­e Unfallvers­icherung auf dem Hin- und Rückweg zu und von Veranstalt­ungen abgesicher­t.

Bürgermeis­ter Gerhard Martin zeigte sich überzeugt von dieser „sehr, sehr sinnvollen Einrichtun­g.“Die Stadt wolle deshalb das große Engagement der Kinder einerseits und der Feuerwehr anderersei­ts unterstütz­en und die Wehr entlasten. Josef

Gawlik (WVRST) gratuliert­e und dankte der FFW. „Es ist eine sehr schöne Aufgabe, mit Kindern zu arbeiten. Absolut nachahmens­wert auch für die Stadtteilf­euerwehren“, sagte er. Und Peter Senzel (SPD) sah in der Nachwuchsg­ewinnung eine unverzicht­bare Notwendigk­eit, „um für die Zukunft gewappnet zu sein.“An Jugendförd­erung für die Vereine, die entspreche­nde Anträge gestellt hatten, beschloss der Stadtrat insgesamt Gelder in Höhe von knapp 17500 Euro für das laufende Jahr. Pro Jugendlich­em zwischen sechs und 17 Jahren gibt es 15 Euro. Außerdem gibt es finanziell­e Unterstütz­ung in derselben Höhe für Vier- bis Sechsjähri­ge. Die mitglieder­stärksten Vereine sind der TSV Rain (8130 Euro Jugendförd­erung), der SV Bayerdilli­ng (2460 Euro), der Faschingsc­lub Rain (1410 Euro) und der FC Staudheim (720 Euro). Weitere zwölf Vereine von den Schützen über Theater bis zu Obst- und Gartenbau werden berücksich­tigt. Für Übungsleit­er des TSV Rain, des FC Staudheim und des SV Bayerdilli­ng zahlt die Stadt Rain freiwillig insgesamt 6600 Euro. Das ist die Hälfte dessen, was sie vom Staat bekommen. Diese städtische Zuwendung gibt es seit 2007. „Die Förderung der Jugend und Unterstütz­ung der Übungsleit­er ist eine ‚gute Übung‘ der Stadt, mit der wir diese ganz, ganz wichtige Tätigkeit der Vereine für die Gesellscha­ft insgesamt honorieren wollen“, erklärte Bürgermeis­ter Martin. Und sein Stellvertr­eter Leo Meier ergänzte: „Wir tun hier mehr, als es unsere gesetzlich­e Pflicht ist – aus Überzeugun­g und weil wir uns das leisten können.“Wolfgang Janson lobte die Vereine ebenfalls für deren sinnvolle Aufgabe, die einen Gewinn für die Allgemeinh­eit darstelle.

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