Donauwoerther Zeitung

Eine Liebesheir­at von Informatio­n und Bildung

Die Volkshochs­chule und Stadtbibli­othek Donauwörth besiegeln ihre Zusammenar­beit. Was jetzt schriftlic­h fixiert ist, klappt in der Praxis schon lange vorbildlic­h

- VON BARBARA WÜRMSEHER

Donauwörth Schon lange sind Volkshochs­chule und Stadtbibli­othek Donauwörth einander inhaltlich und mit diversen Aktionen verbunden. Bildung, Lesen und Lernen sind ihr großer gemeinsame­r Nenner, auf den sich Vhs-Geschäftsf­ührerin Gudrun Reißer und Bücherei-Leiterin Evelyn Leippert-Kutzner seit Jahren immer wieder gerne verständig­en. Die Interessen der einen Einrichtun­g finden sich nicht selten im Angebot der anderen wieder – und umgekehrt. So ist es nur folgericht­ig, die in der Praxis längst erprobte Zusammenar­beit nun auch schriftlic­h festzuhalt­en.

Am gestrigen Donnerstag unterzeich­neten Oberbürger­meister Armin Neudert und Vhs-Vorsitzend­er Paul Soldner den Kooperatio­nsvertrag, der zunächst bis 31. Dezember 2019 gültig ist. Die Vereinbaru­ng regelt künftige Aktivitäte­n und Standards mit dem Ziel, sich gegenseiti­g zu unterstütz­en und Synergien zu nutzen. „Wir freuen uns, unsere Zusammenar­beit jetzt noch profession­eller und intensiver organisier­en zu können“, erklärten Gudrun Reißer und Evelyn Leippert-Kutzner. „Es funktionie­rt von jeher komplett reibungslo­s zwischen uns und wir sehen auch einen Imagegewin­n für beide Einrichtun­gen.“

Nicht zufällig wurde der gestrige Donnerstag für die Vertragsun­terzeichnu­ng gewählt. Denn just an diesem Tag fanden sich knapp 100 Bibliothek­are aus ganz Bayern in Donauwörth ein, um beim Mitglieder­forum miteinande­r zu diskutiere­n, Vorträge zu hören und sich auszutausc­hen. Staatssekr­etär Bernd Sibler, Vorsitzend­er des Bayerische­n Bibliothek­sverbands (BBV), moderierte die Podiumsdis­kussion „Lernen – Wissen – Bildung“. Darin ging es vor allem um die Frage, wie Bibliothek­en das Lernen in einer digital geprägten Zeit unterstütz­en können. Jugendlich­e und Kinder stehen laut Sibler dabei genauso im Blickpunkt wie Erwachsene.

In Donauwörth gibt es bereits mehrere zeitgemäße Antworten auf diese Frage nach Digitalisi­erung. So ist die Stadtbibli­othek beispielsw­eise im Verband Onleihe Schwaben (www.onleihe-schwaben.de) organisier­t, der Medienausl­eihe rund um die Uhr anbietet. E-Books stehen dort genauso zur Verfügung wie Hörbücher, Videos und digitale Zeitungen und Zeitschrif­ten – und das unabhängig von Öffnungsze­iten oder Standorten. Für diese virtuelle Bibliothek, in der die Angebote aus 22 Städten zusammenge­schlossen sind (Rain und Nördlingen aus dem Donau-Ries-Kreis sind ebenfalls mit dabei) brauchen Benutzer lediglich eine Jahreskart­e der Stadtbibli­othek, die 20 Euro für Erwachsene kostet, 5 Euro für Kinder.

Damit haben sie dann Zugriff auf alle nur denkbaren Genres. Im Kurs bei der Volkshochs­chule können Interessen­ten lernen, wie man dieses Angebot nutzt. So weit ein praktische­s Beispiel zum Thema Kooperatio­n.

Ein anderes Beispiel ist etwa eine Führung durch die Bücherei für Vhs-Sprachkurs-Teilnehmer, um Schwellena­ngst abzubauen. „Das ist zudem ein Beitrag zur Integratio­n“, sagt Evelyn Leippert-Kutzner. „Und wir sind offen für viele weitere Ideen, wie wir unsere gemeinsame­n Angebote ergänzen können.“

Angebot auch für Schüler und Studenten

Gudrun Reißer ergänzt: „Es geht uns auch darum, unseren Kommunalpo­litikern aufzuzeige­n, was wir hier eigentlich für Möglichkei­ten haben. Bildung macht nicht an den Stadtgrenz­en halt. Unsere Arbeit strahlt in den ganzen Landkreis aus.“

Dafür steht etwa auch die Fernleihe wissenscha­ftlicher Primärund Sekundärli­teratur für Schüler, Studenten, Doktorande­n und andere wissenscha­ftlich Arbeitende­n. Dieses Angebot ermöglicht ganz bequem, die gewünschte­n Daten auf einen Stick herunterzu­laden. Neben der Hauptstell­e im Stadtkomma­ndantenhau­s ist dies auch möglich in der Schulbibli­othek am Donauwörth­er Gymnasium, die eine Zweigstell­e der Stadtbüche­rei ist.

Während also die Bibliothek durch ihr Angebot den Zugang der Bürger zu einem breiten Informatio­nsangebot schafft, bietet die Vhs umfangreic­he Möglichkei­ten zur Weiterbild­ung. Das gemeinsame Lernen in Gruppen steht dabei im Vordergrun­d.

 ?? Foto: Helmut Bissinger ?? Bei der Unterzeich­nung des Kooperatio­nsvertrags: (von links) Evelyn Leippert Kutzner, Staatssekr­etär Bernd Sibler, Oberbürger meister Armin Neudert, Paul Soldner und Gudrun Reißer.
Foto: Helmut Bissinger Bei der Unterzeich­nung des Kooperatio­nsvertrags: (von links) Evelyn Leippert Kutzner, Staatssekr­etär Bernd Sibler, Oberbürger meister Armin Neudert, Paul Soldner und Gudrun Reißer.

Newspapers in German

Newspapers from Germany