Die Favoriten sind eine Nummer zu groß
Staudheimer und Mertinger Schützen verlieren gegen die beiden tabellenführenden Teams. Im Derby kommt es zum entscheidenden Duell an der letzten Position
Rain Staudheim/Mertingen Am zweiten Wettkampftag der Bayernliga lud die Feuerschützengesellschaft aus Dießen (Ammersee) zum Kräftemessen. Die WinterlustSchützen aus Staudheim bekamen es dort neben dem Gastgeber noch mit den Gemütlichkeit-Schützen aus Mertingen zu tun – zwei Gegner, die bislang sämtliche Partien gewinnen konnten.
Zum Auftakt stand gleich das Derby gegen Mertingen auf dem Programm. An Position fünf musste Jürgen Herde gegen Denis Nowey ran, der sein Bayernliga-Debüt gab und normalerweise für die zweite Mannschaft der Mertinger antritt. Letzterer schwankte stark in den einzelnen Serien. Gegen den konstant schießenden Herde hatte er mit 370:381 Ringen aber nichts zu melden. Stefan Lindel bekam es mit Verena Schröttle zu tun. Im Normalfall schießt die Mertingerin nahezu doppelt so schnell wie Lindel. Dadurch setzt sie ihre Gegner unter Druck. Doch das klappte an diesem Tag nicht. Lindel zog in jeder Serie kontinuierlich davon und gewann schließlich deutlich mit 386:379 Ringen.
Seine Schwester Martina begann entspannt gegen André Sauter. Mit zweimal 97 Ringen holte sie sich fünf Ringe Vorsprung. Doch dann riss der Faden. Lindel traf – für sie unerklärlich – die Zehn nicht mehr. Somit beendete sie ihre Serien mit 94 und 90 Ringen. Diese kurzzeitige Schwäche nutzte Mertingens Sauter aus, egalisierte den Rückstand und beendete den Wettkampf mit 379 Ringen – einem mehr als die Staudheimerin. Dennoch waren Sauter und auch Schröttle mit ihren Leistungen weit unter ihren Möglichkeiten geblieben.
Markus Dietmayr legte einen guten Start hin, aber gegen seine Gegnerin Marie-Christin Thurner schoss ebenfalls stark, behielt am Schluss die Nerven und glich mit einem 392:388 zum 2:2 aus. Nun musste die Partie an Platz eins entschieden werden. Der Österreicher Thomas Muxel in Diensten von Mertingen und Sandra Specht schossen relativ gleich schnell. Muxel war lediglich immer um einen Schuss schneller. In Serie zwei holten beide das Maximum heraus und brillierten mit 100 Ringen. Absolut nervenstark holte Specht am Ende die nötigen Zehner, mit 395:394 Ringen gewann sie am Ende knapp ihren Einzelpunkt und sicherte somit den Mannschaftssieg.
Ausgepowert gingen die Staudheimer in den Nachmittagswettkampf gegen die Gastgeber. Und dieser war nochmals eine Nummer größer. Dießen, einer der Titelanwärter in dieser Saison, zeigte mit einer Mannschaftsleistung von 1951 Ringen, was für einen Sieg nötig ist. Dies bedeutete, dass der Einzelschnitt aller fünf Schützen bei 390,2 Ringen lag. Für die WinterlustSchützen war das zu viel.
Specht unterlag diesmal mit 387:393 Ringen. Dietmayr steigerte sich auf 392 Ringe. Aber sein Gegner erwischte einen perfekten Nachmittag und holte mit 394 Ringen den Punkt für Dießen. Einzig Martina Lindel ergattere mit einem für sie fast perfekten Wettkampf ihren Punkt (391:389). Ihr Bruder Stefan schoss 384 Ringe und verlor gegen die 388 Ringe seines Gegners. Auch Herde agierte konstant zum ersten Duell. Allerdings war das auch hier zu wenig. Er verlor mit 380:387 Ringen.
Das Team aus Mertingen musste in seinem zweiten Wettkampf des Tages gegen Maria Steinbach 1 ran. Muxel konnte mit einem Traumergebnis von 397 Ringen lediglich durch einen Stechschuss gewinnen und holte damit den Ehrenpunkt für Mertingen. Nowey hatte mit 375:388 Ringen das Nachsehen. Auch Schröttle (382:387), Sauter (386:390) und Thurner (388:391) unterlagen.
„Wir hoffen dass am 5. November beim Heimkampf in Mertingen das sportliche Glück wieder aufseiten Mertingens ist“, sagte Trainer Bernd Schröttle abschließend. Dann treffen die Gemütlichkeit-Schützen auf die Kgl. priv. FSG Diessen, die derzeit den zweiten Platz der Bayernliga einnimmt. Höhere Siegchancen verspricht der Wettkampf gegen die Singoldschützen Großaitingen 2. Winterlust Staudheim tritt bei der Kgl. priv. HSG München 2 gegen den SV Maria Steinbach und die Gastgeber an.