Donauwoerther Zeitung

Hans-Georg Meyer erfüllt seinen Traum

Hans-Georg Meyer aus Bäumenheim erfüllt sich seinen Traum mit einem einzigarti­gen Tee- und Gewürzmuse­um

- Von Daniel Weigl

Am Eingang begrüßt Willy Wonka die Besucher. Natürlich nicht persönlich. Schließlic­h gibt es die Figur aus Roald Dahls Kindernove­lle „Charlie und die Schokolade­nfabrik“ja nicht wirklich. Es ist eine große Puppe, die ähnlich gekleidet ist wie in der Hollywood-Verfilmung: Mit grüner Hose, gelbem Hemd, lilafarben­em Samtmantel, großer Fliege und einem schwarzen Hut: Exakt so, wie man ihn aus dem Kino kennt. Die Figur steht zwar nicht in einer Süßigkeite­n-Manufaktur, aber er symbolisie­rt das Thema Schokolade im neuen Tee- und Gewürzmuse­um von Tee Meyer in AsbachBäum­enheim.

Das Museum – auf rund 200 Quadratmet­ern Fläche gerade frisch eröffnet – ist der ganze Stolz von Inhaber Hans-Georg Meyer, der seit vielen Jahren davon träumt. Zu sehen sind Schätze rund um die Themen Gewürze, Schokolade, Kaffee und Tee, die Hans-Georg Meyer in den vergangene­n 26 Jahren zusammenge­tragen hat. „Dieses Museum war ein lang gehegter Traum von mir. Ich bin sehr froh, dass es endlich geklappt hat“, erzählt er. Zwei Jahre lang hat der Unternehme­r mit seinen freiwillig­en Helfern in Eigenregie im Obergescho­ss seines Werksverka­ufes in der Bahnhofstr­aße in Asbach-Bäumenheim gewerkelt. Entstanden ist ein kleines, aber feines und in der Region einzigarti­ges Museum mit vielen Schätzen aus vergangene­n Tagen.

Neben der Willy Wonka-Figur steht beispielsw­eise eine über 40 Jahre alte, verkratzte Schulbank, noch mit einem Tintenfass versehen. „Die Schulbank hat zwar nichts mit Tee und Gewürzen zu tun, aber sie hat Charme und passt gut hier herein“, erklärt Meyer. Weiter geht es vorbei an einem Kräuter- und Pflanzen-Herbarium und alten Samowaren aus verschiede­nen Ländern (ursprüngli­ch russische Wasserkoch­er) bis hin zu einer kleinen Holzvitrin­e mit einem besonderen Schatz: Zucker. Genauer gesagt Würfelzuck­er. Über 800 kleine Päckchen in verschiede­nen Größen und aus verschiede­nen Ländern sind zu sehen. Auch Erinnerung­sstücke von Lokalitäte­n, die es heute gar nicht mehr gibt, wie beispielsw­eise Würfelzuck­er aus dem Donauwörth­er Café Engel. Weiter geht es mit einem knallroten Süßigkeite­n-Wagen der Firma Edel sowie verschiede­nen Maschinen für die Herstellun­g von Tee und Gewürzen. Echte Dokumente der Zeitgeschi­chte sind alte Werbeplaka­te und Schilder, die bis ins Jahr 1906 zurückreic­hen. Auf einem der Blechschil­der steht: „9 von 10 Menschen mögen Schokolade. Der 10. lügt.“

Hans-Georg Meyer liebt Schokolade, wie er ehrlich zugibt. Mindestens genauso sehr begeistert er sich aber für die Verpackung. Über 3000 Schokolade­nverpackun­gen hat er im vergangene­n Vierteljah­rhundert bereits gesammelt, alle fein säuberlich auf Schautafel­n aufgeklebt. Egal ob die berühmten mit der lila Kuh, die quadratisc­h, praktische­n oder echte Raritäten aus dem Ausland. Hans-Georg Meyer hat sie alle. „Ich traue mich zu behaupten, dass ich die größte aufgeklebt­e Schokolade­ntafelverp­ackungssam­mlung Europas besitze“, erklärt Meyer.

Ein ganzer Raum des Museums widmet sich der Geschichte der Firma Droßbach und Dr. Oskar May. Die bekannte Leinenspin­nerei hatte von 1865 bis 1963 ihren Sitz im Erdgeschos­s, wo heute auch der Werksverka­uf von Tee Meyer Zuhause ist. Fast 170 Jahre Unternehme­rgeschicht­e von den Anfängen bis zum heutigen Tage wird dort gezeigt. „Ich will bei unseren Besuchern Erinnerung­en wecken und auch Kinder für die gute alte Zeit begeistern“, erklärt Hans-Georg Meyer die Idee, die hinter seinem Museum steckt. Bei dem einen oder anderen Besucher kommen beim Rundgang gewiss Erinnerung­en auf.

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Fotos: Daniel Weigl Hans Georg Meyer ist glücklich darüber, sich einen Lebenstrum erfüllt zu haben. In Bäumenheim unterhält er nun ein Schokolade­n , Tee , Gewürz , ja Genussmuse­um.
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Eine lebensgroß­e Willy Wonka Puppe begrüßt die Besucher gleich am Eingang.
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Alle Ausstellun­gsstücke sind dekorativ drapiert wie hier beispielsw­eise Kaffee Säcke ...
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... oder dort Süßigkeite­n im nostalgisc­hen Candy Wagen.

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