Digitale Zeitreise
Die Welt ist vernetzt, alles wird digital, funktioniert auf Knopfdruck oder mit einem Wisch. Da ist es zwangsläufig, dass sich auch Unternehmen auf das Zeitalter der neuen Technik einstellen. Erst recht, wenn sie direkt mit Telekommunikation zu tun haben. Sie sind ja schließlich die Vorreiter der digitalen Welle – in der sie allerdings gerne auch mal untergehen. Das zeigt der Versuch, Kontakt mit einem der führenden Telekommunikationsunternehmen Europas aufzunehmen.
Denn der Experte für Luftblasen auf blauem Hintergrund glaubt zu wissen, was der Kunde will. Und das ist keine überteuerte Hotline mit einer endlos langen Warteschleife, sondern es ist die schnelle und kostenlose Hilfe direkt im Netz. Statt einer Telefonnummer findet sich auf der O2-Internetseite also eine lange Liste von Problemen, die der hilfesuchende Kunde möglicherweise haben könnte – dazu noch ein paar Lösungsvorschläge und fertig ist der digitale Kundenservice. Dumm nur, wenn das Problem damit noch lange nicht gelöst ist.
Also dann auf die harte Tour. Über Umwege lässt sich doch noch eine Telefonnummer herausfinden. Statt eines kompetenten Ansprechpartners meldet sich ein Computer. Dieser täuscht geschickt Hilfe an, entlockt dem Kunden immerhin 20 Cent pro Anruf und schickt ihm einen Link zur Internetseite des Unternehmens. Dort sei die Lösung des Problems zu finden. Siehe oben.
Also dann auf die altmodische Tour. Die nächste Filiale des Anbieters ist nicht weit. Dort gibt es kompetente Ansprechpartner. Könnte man meinen. Doch der gute Mann am Schalter ist zwar aus Fleisch und Blut und sagt auch, er verstehe das Problem. Nur lösen könne er es leider nicht. Da helfe nur eines: „Schreiben Sie doch bitte einen Brief an die Zentrale.“
Ja vielen Dank auch. Die Postkutsche kommt doch erst nächste Woche wieder. Und der Fernschreiber ist auch noch nicht erfunden. Willkommen in der digitalen Welt!