Serie von Unfällen legt den Verkehr lahm
In und um Donauwörth kracht es am frühen Mittwochabend gleich mehrfach. Die schwerste Karambolage ereignet sich auf der B 2 bei Nordheim
Donauwörth/Tapfheim Eine Serie von Unfällen hat am frühen Mittwochabend im Raum Donauwörth/Tapfheim für ein Verkehrschaos gesorgt. Innerhalb kurzer Zeit krachte es in der Großen Kreisstadt, auf der B2 bei Nordheim und auf der B 16 nahe Donaumünster/Erlingshofen. Die Polizei kommentiert das Geschehen so: Es zeige sich, „dass es für Verkehrsteilnehmer zunehmend zum Problem wird, einfach nur geradeaus zu fahren und rechtzeitig anzuhalten, wenn der Verkehr stockt“.
Nachdem es in Donauwörth beziehungsweise Berg an der Umkehr und auf der Nürnberger Straße bereits im Laufe des Tages gekracht hatte (siehe eigene Berichte), ging das Chaos kurz nach 17 Uhr so richtig los. Laut Polizei legten gleich vier Auffahrunfälle in und um Donauwörth den abendlichen Berufsverkehr in weiten Bereichen lahm: „Wir hatten erhebliche Mühe, der Unfallflut Herr zu werden“, erklärt Magnus Kastenhofer, Pressesprecher der örtlichen Inspektion.
Die leichteste Karambolage ereignete sich gegen 17.10 Uhr im Weidenweg in Donauwörth. Ein 23-jähriger Kurierfahrer bemerkte mit seinem
„Glücklicherweise waren die Fahrzeuge nur mit jeweils einer Person besetzt.“Magnus Kastenhofer, Polizeisprecher
Kleintransporter nicht rechtzeitig, dass der Verkehr im Weidenweg stockte. Er krachte auf einen anderen Wagen und schob diesen auch noch auf ein weiteres Auto im Stau. Eine 47-Jährige wurde leicht verletzt und wurde vom Roten Kreuz ins Krankenhaus gebracht. Der Sachschaden wird auf über 5000 Euro geschätzt.
Fast zeitgleich verursachte auf der B 2 bei Nordheim ein 47-Jähriger mit seinem Kleintransporter einen kapitalen Verkehrsunfall. Auf der Bundesstraße hatte sich an der seit Monaten bestehenden Baustellenverengung ein Rückstau gebildet. Der 47-Jährige erkannte der Polizei zufolge trotz der Beschilderung und einer Geschwindigkeitsreduzierung die Situation vor der Engstelle nicht und fuhr nahezu ungebremst auf.
Der Aufprall war so heftig, dass das hinterste Auto stark zusammengedrückt, um etwa 90 Grad gedreht und auf die weiteren Fahrzeuge davor geschoben wurde. Insgesamt traf dies noch drei Pkw. Der 58-Jährige im Pkw, auf den der Transporter krachte, wurde schwer verletzt. Dass nicht noch Schlimmeres passierte, sei angesichts des Zerstörungsgrads am Auto noch „als glücklicher Umstand zu werten“, so Kastenhofer. Der Mann wurde ins Klinikum Augsburg gebracht. Die übrigen Beteiligten kamen mit leichten Verletzungen davon. Das Rote Kreuz lieferte diese Personen in die Donauwörther Klinik ein. „Glücklicherweise waren die Fahrzeuge nur mit jeweils einer Person besetzt“, erklärt der Polizeisprecher.
Die Staatsanwaltschaft ordnete an, dass der ausländische Unfallverursacher eine Sicherheitsleistung hinterlegen muss. Der Sachschaden an den Fahrzeugen liegt nach ersten groben Schätzungen bei 40000 bis 50000 Euro. Die B2 war in Fahrtrichtung Norden für mehr als zwei Stunden komplett gesperrt. Die Freiwilligen Feuerwehren aus Donauwörth, Genderkingen und Asbach-Bäumenheim waren mit rund 45 Kräften vor Ort, um den Schwerverletzten aus seinem Wagen zu holen – die Türen ließen sich nicht mehr öffnen –, den Verkehr zu regeln und die Straße zu reinigen. Obwohl die Fahrzeuge über das Nordheimer Kreuz umgeleitet werden konnten, bildeten sich lange Staus.
Wenige Minuten nachdem der Verkehr auf der B 2 zum Erliegen gekommen war, passierte das Gleiche auch auf der B16 zwischen Donauwörth und Tapfheim. Gegen 17.15 Uhr ging es kurz vor Donaumünster/ Erlingshofen los. Eine 45-jährige Pkw-Fahrerin aus Tapfheim wurde von einem verkehrsbedingten Stau vor Donaumünster überrascht. Um nicht aufzufahren, zog die Frau nach rechts und wich auf den Grünstreifen aus. Dort kam sie auch zum Stehen, ohne das andere Fahrzeug zu streifen.
Ein hinter ihr fahrender Dillinger, 59, war mit seinem Pkw laut Polizei „wohl ebenfalls zu schnell und mit zu wenig Abstand unterwegs, um angemessen auf die Verkehrssituation reagieren zu können“. Auch er zog nach rechts. Weil da aber schon die Tapfheimerin stand, krachte er auf deren Wagen und schob diesen ins Gebüsch. Die 56-jährige Beifahrerin des Verursachers wurde leicht verletzt in die Klinik nach Donauwörth gebracht. Der Sachschaden beläuft sich auf etwa 6000 Euro. Damit aber nicht genug: Ein dritter Autofahrer war zwar nicht mehr in den geschilderten Auffahrunfall verwickelt, aber auch er schaffte es nicht, vor dem Stauende rechtzeitig anzuhalten. Der 71-Jährige aus Höchstädt prallte mit seinem Pkw auf das Auto, das zunächst durch die Ausweichmanöver verschont geblieben war.
Bei dieser Unfallserie wurde nach erstem Anschein niemand verletzt. Der Sachschaden dürfte circa 3500 Euro betragen. Auf der B16 kam es wegen der Unfälle für rund zwei Stunden ebenfalls zu erheblichen Behinderungen.