Plötzlich oben
Der jüngste Spieltag bringt trotz vieler Absagen von Partien einige Überraschungen: Einen unerwarteten Tabellenführer, einen Favoritenschreck und Schützenhilfe vom Rückenwind
Buchdorf/Harburg Mündling Erst auf Nachfrage ist Martin Grebel bereit, zu bestätigen, dass es natürlich ein gutes Gefühl wäre, an der Tabellenspitze zu überwintern. Der Vorsitzende des FSV Buchdorf will die Erwartungen aber eigentlich dämpfen, nachdem die Kastner-Truppe nun völlig überraschend Spitzenreiter der A-Klasse Nord ist. Mit 6:2 fertigte der FSV am vergangenen Spieltag den SC Athletik Nördlingen ab. „Dabei haben wir aber unseren Rasen ziemlich ramponiert“, sagt Grebel, gibt aber auch zu, dass man dadurch nach oben geklettert ist.
Aktuell haben die Buchdorfer allerdings ein Spiel mehr absolviert als der punktgleiche SC BirkhausenMunzingen. Während die Buchdorfer nun in den noch zwei ausstehenden Spielen vor der Winterpause alles daran setzen wollen, in der Erfolgsspur zu bleiben und weiterhin jenen „schönen Offensivfußball“zu spielen, der die FSV-Anhänger zuletzt zum Schwärmen gebracht hat, gilt es für die Rieser, möglichst unbeschadet über die Runden zu kommen und in der Pause dann neue Kraft zu tanken.
Dass nun zwei Teams punktgleich vorne stehen, hat Neuling Mündling-Sulzdorf bewirkt. „Das war schon eine Überraschung“, blickt der sportliche Leiter der FSG, Andreas Heckel, auf den Sieg am Sonntag gegen Birkhausen-Munzingen zurück. Philipp Göttler habe als Neuzugang die zuletzt guten Leistungen mit seinem ersten Tor für den Verein gekrönt, Christian Fackler dann kurz vor Schluss nachgelegt. Das hat letztlich zum 2:1-Auswärtserfolg gereicht. Nun will man die „Mini-Serie ausbauen“, wie es Heckel formuliert. Sechs Punkte aus zwei Spielen – das sei „Gold wert“. Damit habe man sich etwas befreien können und sei endlich mit Glück belohnt worden. In der Vergangenheit hat die FSG öfters in den letzten Minuten Treffer hinnehmen müssen.
Schon am kommenden Sonntag kann die Probst-Truppe beweisen, dass sie stabiler geworden ist, wenn das Derby gegen den SV Großsorheim eine besondere Brisanz verspricht.
● Eggelstetten Eines der wenigen Spiele, die am Sonntag tatsächlich ausgetragen wurden, hatte der SV Eggelstetten in der Kreisklasse Nord II beim SSV Dillingen zu bestreiten – und das bei Dauerregen und stürmischen Böen. „Das war nicht so einfach, es hat sicher schon schönere Spieltage gegeben“, meint SVE-Trainer Marco Fuchs. Dabei hatte es zunächst in Dillingen nicht so schlimm ausgesehen, wie Fuchs erzählt: „Beim Aufwärmen waren Wind und Regen noch nicht so stark. Dass es bei Spielbeginn dann richtig angefangen hat, war schlicht Pech.“Vor allem der Wind sei ausschlaggebend für den Spielverlauf gewesen. „Dillingen hatte in der ersten Hälfte Rückenwind und dadurch klare Vorteile“, sagt Fuchs. So ging der SSV auch mit 1:0 (9.) in Führung.
Nach der Pause genoss Eggelstetten diesen Vorteil, und wollte ihn auch nutzen. Dies gelang den Gästen auch, sie drehten mit zwei Toren die Partie, wenn auch nicht durch spielerische Raffinesse. „Ein gutes Spiel war unter diesen Umständen gar nicht möglich“, ist sich Fuchs sicher. Und dennoch: „Eine Absage wegen des Wetters hätte ich gar nicht gewollt, der Platz war auch in gutem Zustand. Und es herrschen bei so einem Wetter ja gleiche Bedingungen für alle.“
Fuchs ist zufrieden mit der Leistung seiner Mannschaft, auch wenn sein Team am Ende noch den Ausgleich zum 2:2-Endstand kassierte. Nur die Rote Karte für Kapitän Benjamin Mang hätte es seiner Ansicht nach nicht unbedingt gebraucht: „Es war ein Foulspiel, ich fand die Karte überzogen, aber das liegt eben auch immer im Auge des Betrachters.“
Für die Eggelstettener Mannschaft ist vor allem die Sperre für Mang bitter. Außerdem sind Alexander Kühling und Tobias Eubel angeschlagen. Und dabei steht für den SVE am kommenden Wochenende das Spiel gegen den direkten Konkurrenten Wortelstetten auf dem Programm.