Donauwoerther Zeitung

Ausstellun­g im Färbertörl­e

Ingrid Steinacker­s Leben, Schaffen und ihre Familie

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Wemding Der Frauenbund Wemding lud zu einem Vortrag ein, um die Werke von Ingrid Steinacker kennenzule­rnen. 25 Frauen und Pfarrvikar Rainer Herteis fanden sich im Kunst-Museum Wemding ein, um den Spuren der Votivkunst zu folgen. Vorsitzend­e Renate Kerzel begrüßte die Besucher und Museumslei­terin Annette Steinacker­Holst stimmte mit ihrer japanische­n Flöte ein Willkommen­slied an.

Im weitläufig­en Kunst-Museum stellte sie zunächst zwei Werke ihres Vaters vor, den Holzaltar aus Kleinerdli­ngen, den der Künstler Ernst Steinacker 1964 erschuf, ebenso ein Paarbild, dessen Motiv Steinacker, Zeit seines Lebens mit seiner Ehefrau Ingrid in all seinen Schaffensp­erioden immer wieder stets neu aufgegriff­en hatte.

Im Dunkelraum stellte Annette Steinacker-Holst das Leben ihrer Mutter anhand von Lebensbe- schreibung und Fotografie­n vor: Die in Sternberg (Mähren) geborene Künstlerin inmitten ihrer fünf Kinder, im Atelier ihres Gatten und bei der Bemalung der großen Pestkerze für Oettingen, welche alle 20 Jahre zum Gedenken gestaltet wird. Ihre zahlreiche­n internatio­nalen Reisen, unter anderem nach Rom, Jerusalem und Kairo, fanden auch in ihren künstleris­chen Gestaltung­en Nachklang.

1983 bis 1988 begann der Aufbau des renovierun­gsbedürfti­gen Schloss Spielberg, für welchen sie 1990, gemeinsam mit ihrem Ehemann, den Denkmalsch­utzpreis in München erhielt. Nach dem Tod ihres Künstlerga­tten Ernst Steinacker im Jahre 2008 führte sie, zusammen mit ihrem Sohn Veit, das Schloss in Form von Veranstalt­ungen und Führungen weiter.

Nach dem biografisc­hen Vorspann wurden die Besucher dazu eingeladen, die Votivbilde­r von Ingrid Steinacker großformat­ig über eine Lichtbildp­rojektion kennenzule­rnen: Die Haustafeln, Holzkreuze und Andachtske­rzen sind mit farbigen Pigmenten und Wachs plastisch gestaltet und stellen unter anderem die zwölf Aposteln, die 14 Nothelfer, die Diözesanhe­iligen, Jesus am Kreuz und oftmals auch Engel dar.

Im Anschluss bestand die Möglichkei­t, auch einige der gezeigten Werke im Originalen zu besichtige­n. Die Familie Steinacker fasst momentan Meilenstei­ne ihres biografisc­hen und künstleris­chen Schaffens in Buchform zusammen, an dem Ingrid Steinacker 87-jährig selbst rege teilnimmt. Wer Kostbarkei­ten von Ingrid Steinacker im Besitz hat und diese in das Werkbuch miteinbrin­gen möchte, sei herzlich dazu aufgerufen, sich mit dem Kunst-Museum in Verbindung zu setzen.

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Foto: Steinacker Künstlerin Ingrid Steinacker arbeitet an einer Pestsäule.

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