Donauwoerther Zeitung

Pläne für Bäumenheim­er Marktplatz

Ein Investor will die Nordseite mit einem Multifunkt­ionshaus bebauen. Die Pläne für den Gebäudekom­plex gefallen dem Gemeindera­t. Auch für die Hauptstraß­e gibt es Ideen

- VON HELMUT BISSINGER

Bäumenheim Eigentlich ist der Marktplatz in Bäumenheim fertig. Eigentlich. Denn so richtig vermag er noch nicht zu wirken – die nördliche Begrenzung entspricht nicht den Vorstellun­gen der Planer. Im Moment stehen dort zwei Wohnhäuser. In einem dritten Gebäude ist die Filiale der Sparkasse untergebra­cht. Ein Investor soll dem Areal bis 2020 ein neues Gesicht geben und damit auch dem Marktplatz einen vollendete­n Gesamteind­ruck.

Lange hat der Gemeindera­t im Vorfeld über das anspruchsv­olle Projekt diskutiert. Jetzt scheint eine Planung auf dem Tisch zu liegen, die alle Beteiligte­n offensicht­lich überzeugt.

„Das ist eine große Chance für unsere Gemeinde“, sagt dazu Bürgermeis­ter Martin Paninka. Das vorgelegte Konzept hat bei allen zuvor sehr kontrovers­en Debatten nun die einmütige Zustimmung des Gemeindera­ts gefunden.

„Wir gehen jetzt in die Detailplan­ung“, erklärte nach den positiven Signalen der Investor und Bauherr Ulrich Reitenberg­er aus dem Laugnaer Ortsteil Asbach. Er hat mit Sebastian Berz (Augsburg) einen Ar- ins Boot geholt, dem mit seinem Plan, wie man sich einig ist, „der große Wurf gelungen ist“. Seine Aufgabe war es, die Interessen des Investors, aber auch jene der Kommune zu vereinbare­n. In den Gebäudekom­plex, so die Wunschvors­tellung, soll möglichst auch die Bankfilial­e integriert werden. „Darüber müssen wir aber noch sprechen“, räumte Reitenberg­er ein. Der mittelstän­dische Investor möchte Wohn- und Geschäftsp­arzellen anbieten, aber auch eine Gaststätte integriere­n, alles über ein Parkdeck erschlosse­n.

In den Komplex soll in das Erdgeschos­s die Bücherei umgesiedel­t werden, die bisher ihren Platz im Rathaus hat. Die dadurch frei werdenden Räumlichke­iten könnte die beengten Verhältnis­se der Verwaltung entspannen, wie Bürgermeis­ter Paninka mehrfach betont hat.

330 Quadratmet­er sind für die Bücherei vorgesehen. Im Obergescho­ss, direkt vom Parkdeck mit letztlich 88 Stellplätz­en erschlosse­n und mit Blick auf den Marktplatz, soll es eine Gastronomi­e mit Biergarten geben. Der Investor soll dafür einen Pächter suchen.

„Alles muss barrierefr­ei zugänglich sein“, sagt Ulrich Reitenberg­er. Verwirklic­ht werden soll auch eine Gemeindeau­la mit Platz für hundert bis 120 Personen. Dort könnten, wie der Architekt ausführt, Veranstalt­ungen der Gemeinde stattfinde­n, versorgt vom Pächter der Gaststtätt­e. „Die Aula kann aber auch zu einem Kultur-Treffpunkt werden“, erklärt Berz. Er will die Aula so konstruier­en, dass eine vielfältig­e Nutzung möglich ist.

Alles nur schöne Zukunftsmu­sik? Ulrich Reitenberg­er widerspric­ht. Er hofft, dass spätestens Mitte kommenden Jahres die bisherigen Gebäude abgerissen werden können. Möglichst zeitnah will er zuvor eine Kostenschä­tzung vorlegen.

Dann wüsste man im Rathaus auch, wie viel der Kosten die Kommune zu tragen hat. Und dann wiederum könnte sie klären, mit welchem Fördersatz sie rechnen kann, schließlic­h würde das Projekt zum Bereich des „Stadtumbau­s West“gehören und somit Zuschüsse durch die Regierung von Schwaben fließen.

Schon zuvor, wenn auch langsachit­ekten mer, als es die Bürger wohl erhofft haben, soll die Hauptstraß­e weiter ausgebaut werden.

In zwei Bauabschni­tten soll sie bis zum Rathaus ein neues Bild und einen leicht veränderte­n Verlauf erhalten. Dort wollen die Planer auch den Parkplatz und das weitere Umfeld verschöner­n. Mit in den zweiten Bauabschni­tt integriert ist der Vorplatz der Schmutterh­alle. Dort

Parzellen für Wohn und Geschäftsr­äume

Als Nächstes muss ein Förderantr­ag raus

sollen weitere, zusätzlich­e Parkplätze entstehen. Der Gemeindera­t stimmte der vorgelegte­n Planung zu.

All dies wird aber nicht vor Herbst 2018 geschehen, weil im Bereich der Hauptstraß­e das leer stehende Gebäude eines Supermarkt­es seinen Platz hat und derzeit Ausweichqu­artier des Edeka-Marktes ist. Erst wenn dessen Neubau am Josef-Dunau-Ring bezogen ist, soll dann mit den Bauarbeite­n für die Fortführun­g der Ortskernsa­nierung begonnen werden. Der nächste Schritt: eine Detailplan­ung und ein Förderantr­ag an die Regierung zur Bezuschuss­ung.

 ?? Foto: Helmut Bissinger ?? Die Reihe der Häuser an der nördlichen Marktplatz­begrenzung in Bäumenheim wird der Spitzhacke zum Opfer fallen. An deren Stelle entsteht ein modernes Multifunkt­ions gebäude.
Foto: Helmut Bissinger Die Reihe der Häuser an der nördlichen Marktplatz­begrenzung in Bäumenheim wird der Spitzhacke zum Opfer fallen. An deren Stelle entsteht ein modernes Multifunkt­ions gebäude.

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