Pläne für Bäumenheimer Marktplatz
Ein Investor will die Nordseite mit einem Multifunktionshaus bebauen. Die Pläne für den Gebäudekomplex gefallen dem Gemeinderat. Auch für die Hauptstraße gibt es Ideen
Bäumenheim Eigentlich ist der Marktplatz in Bäumenheim fertig. Eigentlich. Denn so richtig vermag er noch nicht zu wirken – die nördliche Begrenzung entspricht nicht den Vorstellungen der Planer. Im Moment stehen dort zwei Wohnhäuser. In einem dritten Gebäude ist die Filiale der Sparkasse untergebracht. Ein Investor soll dem Areal bis 2020 ein neues Gesicht geben und damit auch dem Marktplatz einen vollendeten Gesamteindruck.
Lange hat der Gemeinderat im Vorfeld über das anspruchsvolle Projekt diskutiert. Jetzt scheint eine Planung auf dem Tisch zu liegen, die alle Beteiligten offensichtlich überzeugt.
„Das ist eine große Chance für unsere Gemeinde“, sagt dazu Bürgermeister Martin Paninka. Das vorgelegte Konzept hat bei allen zuvor sehr kontroversen Debatten nun die einmütige Zustimmung des Gemeinderats gefunden.
„Wir gehen jetzt in die Detailplanung“, erklärte nach den positiven Signalen der Investor und Bauherr Ulrich Reitenberger aus dem Laugnaer Ortsteil Asbach. Er hat mit Sebastian Berz (Augsburg) einen Ar- ins Boot geholt, dem mit seinem Plan, wie man sich einig ist, „der große Wurf gelungen ist“. Seine Aufgabe war es, die Interessen des Investors, aber auch jene der Kommune zu vereinbaren. In den Gebäudekomplex, so die Wunschvorstellung, soll möglichst auch die Bankfiliale integriert werden. „Darüber müssen wir aber noch sprechen“, räumte Reitenberger ein. Der mittelständische Investor möchte Wohn- und Geschäftsparzellen anbieten, aber auch eine Gaststätte integrieren, alles über ein Parkdeck erschlossen.
In den Komplex soll in das Erdgeschoss die Bücherei umgesiedelt werden, die bisher ihren Platz im Rathaus hat. Die dadurch frei werdenden Räumlichkeiten könnte die beengten Verhältnisse der Verwaltung entspannen, wie Bürgermeister Paninka mehrfach betont hat.
330 Quadratmeter sind für die Bücherei vorgesehen. Im Obergeschoss, direkt vom Parkdeck mit letztlich 88 Stellplätzen erschlossen und mit Blick auf den Marktplatz, soll es eine Gastronomie mit Biergarten geben. Der Investor soll dafür einen Pächter suchen.
„Alles muss barrierefrei zugänglich sein“, sagt Ulrich Reitenberger. Verwirklicht werden soll auch eine Gemeindeaula mit Platz für hundert bis 120 Personen. Dort könnten, wie der Architekt ausführt, Veranstaltungen der Gemeinde stattfinden, versorgt vom Pächter der Gaststtätte. „Die Aula kann aber auch zu einem Kultur-Treffpunkt werden“, erklärt Berz. Er will die Aula so konstruieren, dass eine vielfältige Nutzung möglich ist.
Alles nur schöne Zukunftsmusik? Ulrich Reitenberger widerspricht. Er hofft, dass spätestens Mitte kommenden Jahres die bisherigen Gebäude abgerissen werden können. Möglichst zeitnah will er zuvor eine Kostenschätzung vorlegen.
Dann wüsste man im Rathaus auch, wie viel der Kosten die Kommune zu tragen hat. Und dann wiederum könnte sie klären, mit welchem Fördersatz sie rechnen kann, schließlich würde das Projekt zum Bereich des „Stadtumbaus West“gehören und somit Zuschüsse durch die Regierung von Schwaben fließen.
Schon zuvor, wenn auch langsachitekten mer, als es die Bürger wohl erhofft haben, soll die Hauptstraße weiter ausgebaut werden.
In zwei Bauabschnitten soll sie bis zum Rathaus ein neues Bild und einen leicht veränderten Verlauf erhalten. Dort wollen die Planer auch den Parkplatz und das weitere Umfeld verschönern. Mit in den zweiten Bauabschnitt integriert ist der Vorplatz der Schmutterhalle. Dort
Parzellen für Wohn und Geschäftsräume
Als Nächstes muss ein Förderantrag raus
sollen weitere, zusätzliche Parkplätze entstehen. Der Gemeinderat stimmte der vorgelegten Planung zu.
All dies wird aber nicht vor Herbst 2018 geschehen, weil im Bereich der Hauptstraße das leer stehende Gebäude eines Supermarktes seinen Platz hat und derzeit Ausweichquartier des Edeka-Marktes ist. Erst wenn dessen Neubau am Josef-Dunau-Ring bezogen ist, soll dann mit den Bauarbeiten für die Fortführung der Ortskernsanierung begonnen werden. Der nächste Schritt: eine Detailplanung und ein Förderantrag an die Regierung zur Bezuschussung.