Donauwoerther Zeitung

Ein Abstieg mit Hoffnung

Der TSV Monheim verliert seinen letzten Bundesliga-Wettkampf des Jahres gegen den SC Cottbus und steigt damit ab. Doch das Team gibt sich kämpferisc­h und hat schon ein Ziel für 2018

- VON STEPHAN BERTL UND STEPHANIE ANTON

Monheim Durch eine 25:60-Heimnieder­lage gegen den starken SC Cottbus müssen die Turner des TSV Monheim drei Jahre nach dem Aufstieg ins Oberhaus wieder den Weg in die Zweitklass­igkeit antreten. Als kleines Trostpflas­ter für den verlorenen Wettkampf blieb den Monheimern nur die Tatsache, dass auch ein Sieg nicht für den Klassenerh­alt gereicht hätte, da Heilbronn überrasche­nd den MTV Stuttgart besiegte.

Im Hinblick auf die kommende Saison gab sich Trainer Mario Reichert bereits wenige Minuten nach dem Abstieg schon wieder kämpferisc­h. „Wir wollen den sofortigen Wiederaufs­tieg schaffen, so wie es Wetzgau wahrschein­lich heuer gelingen wird“, verkündete er selbstbewu­sst. Zuvor hatte der Wettkampf, bei dem Monheims Kapitän Florian Lindner krankheits­bedingt passen musste, nur zu Beginn einen Hauch von Spannung zu bieten, als Dominick Cunningham am Boden mit einer gewohnt starken Vorstellun­g der zwischenze­itliche 5:5-Ausgleich gelang. Im Anschluss zogen die Lausitzer am Boden und insbesonde­re am Pauschenpf­erd jedoch gnadenlos davon. Selbst an den Ringen, eigentlich das Paradegerä­t der Monheimer, gab es dieses Mal nichts zu holen. Dennoch wusste hier Julius Rabenstein mit einer herausrage­nden Leistung zu überzeugen. Doch auch er konnte nicht verhindern, dass Cottbus seine Führung zur Pause auf 37:13 ausbauen konnte.

Mit außergewöh­nlich starken Sprüngen und einem Tick konstanter­en Übungen am Barren entschiede­n die Gäste auch das vierte und fünfte Gerät für sich. Dennoch sorgten die Monheimer Fans weiterhin für gute Stimmung und honorierte­n gute Leistungen der TSV-Athleten Am Reck zeigten die Monheimer dann noch einmal eine tolle Moral und konnten in diesem Jahr zum ersten Mal dieses Gerät gewinnen. Somit verabschie­dete sich die Mannschaft von Mario Reichert noch mit einem kleinen Erfolgserl­ebnis aus der 1. Bundesliga. Mit elf Punkten reihte sich zudem Dominik Cunningham als bester Monheimer auf Platz zwei der Topscorerl­iste des Wettkampfe­s ein. Trotz des Abstiegs waren sich die Beteiligte­n einig, dass die Mannschaft grundsätzl­ich stark genug für die 1. Bundesliga gewesen wäre, sie die diversen Ausfälle aber nicht kompensier­en konnte.

Dass der TSV Monheim mit dem Problem nicht alleine war, zeigte sich bei der an den Wettkampf anschließe­nden Pressekonf­erenz. „Wir sind mit unserer heutigen Leistung sehr zufrieden. Leider hatten wir diese Saison einige Ausfälle zu verkraften und haben deshalb unser Ziel, das kleine Finale zu erreichen, verfehlt,“, sagte Lukas Gallay, Mannschaft­sführer des SC Cottbus. TSV-Kapitän Florian Lindner war trotz seiner Krankheit zum Wettkampf gekommen, um seine Teamkolleg­en zu unterstütz­en. Nach dem Wettkampf resümierte er: „Die Enttäuschu­ng ist heute nicht so groß, das war letzte Woche nach der Niederlage gegen Heilbronn noch ganz anders. Die Chance, heute zu gewinnen, war ohnehin sehr gering, denn dafür war Cottbus einfach zu stark.“

Dass das Ergebnis gegen Cottbus aber dann doch so deutlich ausfiel, lag in erster Linie aber an der langen Verletzten- und Krankheits­liste beim TSV Monheim. Julius Rabenstein war etwas angeschlag­en, deshalb konnte Trainer Mario Reichert ihn nicht an allen Geräten einsetzen. Und da Florian Lindner zwei Tage zuvor krank wurde, musste kurzfristi­g Klaus Kirchberge­r einsprinla­utstark. gen und ging gleich an vier Geräten an den Start. Die Nachricht, dass er Lindner vertreten solle, war für ihn dann doch ein kleiner Schock: „Ich war die ganze Woche nicht im Training, da ich berufsbedi­ngt unterwegs war. Aber ich bin ein absoluter Mannschaft­styp und springe für jeden ein, der ausfällt. Es war für mich eine Ehre, ihn zu vertreten!“Der Routinier werde wohl auch in der nächsten Saison wieder mit dabei sein, „man bekommt vom Team und den Leuten so viel zurück“, schwärmte Kirchberge­r. Seinen Teamkolleg­en geht es da wohl ähnlich. Trotz des Abstiegs sind sich die Verantwort­lichen beim TSV ziemlich sicher, dass die Mannschaft in der aktuellen Besetzung größtentei­ls zusammenbl­eiben wird. Und die Planungen sind bereits angelaufen. Spartenlei­ter und TSV-Vorsitzend­er Peter Bullinger verriet, zum Thema Kaderverst­ärkung habe man bereits das erste Gespräch geführt.

 ?? Fotos: Szilvia Izsó ?? Auch als der Abstieg bereits besiegelt war, unterstütz­ten sich die Monheimer Turner, wie James Hall (links) und Lukas Schlottere­r (rechts) weiterhin gegenseiti­g und feierten ihre guten Übungen. Bild rechts unten: Er nüchternde Blicke zur...
Fotos: Szilvia Izsó Auch als der Abstieg bereits besiegelt war, unterstütz­ten sich die Monheimer Turner, wie James Hall (links) und Lukas Schlottere­r (rechts) weiterhin gegenseiti­g und feierten ihre guten Übungen. Bild rechts unten: Er nüchternde Blicke zur...
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Klaus Kirchberge­r musste sehr kurzfris tig für Florian Lindner einspringe­n.
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