Sie kicken für Menschen in Not
Die Mond-Spritzer blicken auf ein erfolgreiches Jahr zurück, in dem sie 11 500 Euro für gute Zwecke erspielen konnten. 2018 erreichen sie wohl eine besondere Schwelle
Donauwörth „Wir helfen denen, die nicht auf der Sonnenseite des Lebens stehen“– gemäß diesem Motto bestreiten die Donauwörther Mond-Spritzer nun schon seit 45 Jahren mehrere Fußballspiele im Jahr und sammeln dadurch Geld für wohltätige Zwecke. Die MondSpritzer entstanden aus einer sogenannten Prominenten-Fußballmannschaft mit bekannten Persönlichkeiten aus der Region. Solche kicken auch heute noch für das Team, auch Landrat Stefan Rößle schnürt regelmäßig die Fußballschuhe. In diesem Jahr kamen bei acht Spielen insgesamt 11500 Euro zusammen. Das Geld kommt Menschen in Not zugute, vor allem dem Verein Glühwürmchen, der krebskranke Kinder und deren Familien unterstützt, der Kartei der Not, dem Leserhilfswerk der sowie seit ein paar Jahren auch der Lebenshilfe.
Der Terminkalender der Mond- Spritzer war auch 2017 wieder recht gut gefüllt. So spielte das Team gegen acht verschiedene Mannschaften, etwa gegen eine Auswahl der Firma Grenzebach, gegen ein Team der LEW Augsburg oder beim Jubiläum des VfB Oberndorf gegen eine Ehemaligen-Elf. Besonders wichtig für die Donauwörther ist aber in jedem Jahr die Partie gegen eine Auswahl der Handwerkskammer Schwaben. „Die Spieler aus deren Mannschaft sammeln zuvor bei Banken und Firmen Spendengelder und wir runden dann auf“, erklärt Mond-Spritzer-Vorsitzender Georg Radlinger. So kommen größere Beträge zustande, insgesamt haben die beiden Teams bislang über 50000 Euro generiert.
Am Herzen liegen den MondSpritzern aber immer die Spiele gegen das Team der Lebenshilfe, in dem Menschen mit Behinderung und ihre Betreuer gemeinsam kicken, und gegen eine Mannschaft des Gehörlosenvereins Nordschwaben. „Die Gehörlosen haben sich so sehr gefreut, dass sie gegen uns spielen können“, erinnert sich Alfred Stöckl, Sportlicher Leiter der Mond-Spritzer, an das Spiel vor einigen Wochen. „Das macht dann auch uns besonders Freude, wenn wir merken, dass das Spiel Begeisterung auslöst“, bestätigt Radlinger.
Neben den Spielen, bei denen es vor allem um das Sammeln von Geld für den guten Zweck geht, nimmt der Donauwörther Verein aber auch ab und zu an Turnieren teil, bei denen es „nur um den Spaß“geht, wie Radlinger sagt. Höhepunkt war für die Mond-Spritzer in diesem Jahr der Wettbewerb, der vom Deutschen Bundestag ausgerichtet wurde. Hier gingen die Donauwörther neben sieben Mannschaften aus ganz Deutschland an den Start. Mit im Schnitt 57 Jahren stellten die Mond-Spritzer die älteste Mannschaft überhaupt – und gewannen, ohne ein Gegentor hinnehmen zu müssen. „Wir haben nie erwartet, den ersten Platz zu machen“, gibt Stöckl zu. Deshalb war die Freude nach dem 2:0-Finalsieg gegen ein sehr viel jüngeres Team umso größer. Auch die Bundestagsmannschaft mit Abgeordneten wie Eberhard Gienger (CDU, ehemaliger Profi-Kunstturner) musste sich hinten anstellen.
Das Sportjahr ist für die MondSpritzer nun zu Ende, trotzdem wird weiter einmal pro Woche trainiert. Nächstes Jahr stehen dann wieder Spiele an, wenngleich ein genaues Programm noch nicht feststeht. Dann wird sicher auch die 300000-Euro-Marke geknackt, denn bisher hat der Verein 295800 Euro gesammelt und gespendet. Dass auch weiterhin genügend Spiele für stattliche Spendensummen stattfinden, darüber machen sich Stöckl und Radlinger keine Sorgen: „Wir haben derzeit 30 Aktive. Und wenn es bei uns trotzdem mal eng wird, dann können wir Spieler aus anderen Teams, die uns wohlgesonnen sind, bitten einzuspringen. Bislang mussten wir noch kein Spiel ausfallen lassen!“