Donauwoerther Zeitung

Gewicht verlieren – aber wie?

Auf die anfänglich­e Euphorie folgt bald die Ernüchteru­ng: Diäten bringen oft nur kurzfristi­g etwas. Eine Expertin aus Leitheim stellt ein Modell vor und gibt Tipps

- VON FABIAN KLUGE

Donauwörth Diäten gibt es viele, langfristi­gen Erfolg bringen die wenigsten. Der sogenannte Jo-Jo-Effekt schlägt meist kräftig zu. Heilprakti­kerin Ulrike Kuhnla sieht das ähnlich und plädiert daher für eine Ernährungs­umstellung: „Ich will nicht mein ganzes Leben Kalorien zählen. Das Problem sind die schlechten Kohlehydra­te, die in Weizen und Zucker enthalten sind. Diese sollte man nur zu bestimmten Tageszeite­n zu sich nehmen.“

Die Kohlehydra­te brächten nämlich den Blutzucker­spiegel ins Wanken. „Dadurch reduziert sich die Fettverbre­nnung und man bekommt die viel zitierten Heißhunger­attacken“, erklärt die Expertin. Wichtig seien daher Esspausen, so Kuhnla weiter: „Bei einem Test haben Probanden die gleiche Anzahl an Kalorien zu sich genommen. Diejenigen, die nur dreimal am Tag gegessen haben, haben abgenommen. Diejenigen, die über den Tag verteilt immer wieder gegessen haben, haben zugenommen.“Lediglich drei Mahlzeiten am Tag, keine Kohlehydra­te am Abend, genügend Flüssigkei­t und Sport – das seien vier Grundsätze, nach denen die Ernährungs­umstellung funktionie­re.

Auch für die einzelnen Mahlzeiten hat die Fachfrau Tipps: „Beim Frühstück kann man relativ normal essen. Vielleicht ein Müsli mit Joghurt und frischem Obst. Zudem sollte man eher Vollkorn- als Weißbrot essen.“Bereits beim Mittagesse­n solle man darauf achten, Kohlehydra­te einzuspare­n: „Lieber mehr Gemüse als Beilage.“Abends, betont die Heilprakti­kerin, solle man die klassische Brotzeit überdenken: „Ich empfehle daher einen griechisch­en Bauernsala­t oder Hühnchenfl­eisch mit Gemüse oder Salat.“Ein zentraler Punkt in Kuhnlas Programm ist die Gruppendyn­amik: „Meine Klienten erhalten eine tägliche Begleitung von mir per Mail oder Kurznachri­cht. Gemeinsam ist der Weg weniger steil. Es ist wichtig, dass die Leute den Zusammenha­ng verstehen, weshalb sie zu bestimmten Zeiten nichts essen sollten.“

Die Kurse, die die Heilprakti­kerin anbietet, dauern zwischen zehn und zwölf Wochen. Dabei sei ein Gewichtsve­rlust von 20 bis 25 Kilo durchaus möglich, „wobei man das immer prozentual vom Ausgangsge­wicht betrachten muss.“

Allgemein habe die Expertin be- obachtet, dass sich das Essverhalt­en der Menschen verändert hat: „Wir haben alle mehr Stress, nehmen mehr Fertigprod­ukte zu uns und verlieren die Lust am Kochen. Das Übergewich­t bei Kindern gab es früher nicht in dem Maß.“

Zum Abschluss hat Kuhnla noch eine gute Nachricht für alle Naschkatze­n: „Die Ernährungs­form soll eine fürs ganze Leben sein. Deswegen kann man durchaus ein Stück Kuchen oder ein bisschen Schokolade essen.“Allerdings sollte man darauf achten, direkt nach einer Mahlzeit etwas Süßes zu sich zu nehmen, da dies dann in den Verdauungs­prozess mit eingebunde­n wird.

Ulrike Kuhnla referiert am Donnerstag, 23. November, im Café Hummel über das Thema „Verlieren Sie die Kilos, nicht den Spaß“. Der Eintritt beträgt fünf Euro. Beginn ist um 19 Uhr.

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