Donauwoerther Zeitung

So entsteht ein Post-Briefkaste­n

- Texte/Bilder: Lea Thies Überschrif­ten: Lennart aus Augsburg

1.

Damit die Firma Castro in Augsburg einen Briefkaste­n Typ EB2 bauen kann, braucht sie erst einmal viele Daten. Im Computer ist gespeicher­t, wie groß alle 69 Metallteil­e sind, aus denen ein Briefkaste­n zusammenge­setzt wird. Kerstin Wiebe ist Assistenti­n des Castro-Chefs und hat den Überblick über alle Daten. Sie sagt den Kollegen in der Werkstatt, was gebaut werden muss. Und sie bestellt auch bei anderen Firmen die Aluminiump­latten, die bei Castro zu einem Briefkaste­n weitervera­rbeitet werden.

2.

Nun müssen erst einmal alle Briefkaste­nteile hergestell­t und geformt werden. Die Aluminiump­latten bekommt die Firma Castro geliefert. Fertigungs­leiter Kalfa Sadullah und Abkanttech­niker Gennadij Bleyzer kanten hier an einer großen Maschine eine Aluminiump­latte ab.

3.

Sind alle Bauteile des EB2 geformt, setzt Robotersch­weißer Djondo Pacham sie zusammen und befestigt sie in diesem Gestell.

4.

Das Gestell wird in eine Maschine geschoben, die wie ein großer Kasten aussieht (oberes Bild). Nun findet der wichtigste Arbeitssch­ritt statt: Die Einzelteil­e werden zusammenge­schweißt. In dem Kasten befindet sich nämlich ein Schweißrob­oter, den die Firma Castro erfunden hat. Er heißt: Migpod. Damit kann Aluminium sauber verschweiß­t werden. Mit der Hand ist Aluminiums­chweißen ziemlich schwierig, weil dabei Spritzer entstehen. Der Migpod schafft es aber, die Teile mit einer sauberen Schweißnah­t zu verbinden (unteres Bild).

5.

Nun wird der Briefkaste­n glatt geschliffe­n. Dann prüft Metallbaue­r Sila Tandu, ob auch alle Teile richtig zusammenpa­ssen und die Türen und Klappen funktionie­ren. Manchmal hilft er mit einem Hammer etwas nach.

6.

Hat Sila Tandu alle Briefkäste­n geprüft, werden sie in eine große Halle gebracht und anschließe­nd an Haken gehängt.

7.

Die Haken transporti­eren die Briefkäste­n in die Pulverbesc­hichtung, wo sie ihre ginstergel­be Farbe bekommen. Lackiererm­eister Peter Raila besprüht die Kästen, Klappen und Türen mit einem gelben Pulver (oben). Anschließe­nd kommen die besprühten Aluminiumt­eile in einen Ofen, damit die Pulverteil­e zu einem Lack verschmelz­en.

8.

Sind die frisch „gebackenen“Briefkaste­nteile abgekühlt, ist Metallbaue­r Murat Tekin an der Reihe. Er setzt die Tür ein und schraubt die Briefkaste­nklappe an. Und er sorgt auch für etwas ganz Wichtiges: das Post-Logo. Es wird so ähnlich befestigt wie ein Kindertatt­oo: Briefkaste­n nass sprühen, Postaufkle­ber draufsetze­n, glatt reiben und Papier abziehen: Fertig!

9.

Nun muss der Briefkaste­n versandfer­tig gemacht werden. Murat Tekin legt ein Päckchen mit Unterlegsc­heiben (siehe kleines Bild unten rechts) in den EB2, damit dieser später wackelfrei aufgestell­t werden kann. Dann kommt eine Schutzfoli­e drumherum. Anschließe­nd zieht Murat Tekin einen Karton drüber, Castrochef Udo Massari hilft ihm dabei auch mal.

10.

Immer sechs verpackte Briefkäste­n kommen dann auf Paletten und werden noch einmal in Folie gewickelt. So treten sie von Augsburg aus im Lastwagen die Reise zu den Briefzentr­en der Deutschen Post in ganz Deutschlan­d an. Die wissen dann schon, wo die Briefkäste­n aufgestell­t werden sollen. Und wer weiß, vielleicht betätigst ja du bald eine der gelben Klappen, um einen selbst geschriebe­nen Brief dort einzuwerfe­n und auf die Reise zu schicken.

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