Donauwoerther Zeitung

Bald mehr günstige Wohnungen

Die Gemeinnütz­ige Baugenosse­nschaft Donauwörth kommt mit der Stadt ins Geschäft und plant ein großes Projekt. Ein anderes wird demnächst fertig

- VON WOLFGANG WIDEMANN

Donauwörth Wer in Donauwörth eine günstige Mietwohnun­g sucht, hat es immer schwerer, eine solche zu finden. Das sagt Vitus Schmid. Der muss es wissen. Als hauptamtli­cher Geschäftsf­ührer der Gemeinnütz­igen Baugenosse­nschaft Donauwörth (GBD) ist er für fast 1000 Wohnungen in der Großen Kreisstadt zuständig und bekommt hautnah mit, wie groß die Not ist. Auch die erfreulich­e gesamtwirt­schaftlich­e Entwicklun­g im Donau-RiesKreis ändere daran nichts: „Sozialwohn­ungen und bezahlbare Wohnungen fehlen nach wie vor in deutlich hohem Maße.“Die GBD versucht, die Situation zu verbessern – und packt im kommenden Jahr ein weiteres großes Projekt an. Das verkünden Schmid und Oberbürger­meister Armin Neudert – er ist auch Vorsitzend­er des GBD-Aufsichtsr­ats – bei der Mitglieder­versammlun­g.

Die beiden Vertreter erklären, dass sich Stadt und Genossensc­haft auf folgendes Geschäft geeinigt haben: Die Kommune verkauft der GBD noch in diesem Jahr zwei Wohnblöcke. Die sind 80 Jahre alt und stehen an der Sallingers­traße. Eines der Gebäude steht leer, im anderen wohnen aktuell noch fünf Parteien.

Vitus Schmid spricht von einem „weiteren Meilenstei­n in der Unternehme­nsentwickl­ung der GBD“. Die Infrastruk­tur dort sei gut und die Lage zentral. Zudem besitze die Genossensc­haft im direkten Umfeld der Sallingers­iedlung bereits zahlreiche Häuser mit zusammen rund 180 Wohnungen. Diese Tatsache sei für den Stadtrat mit ein Grund gewesen, das Immobilien­geschäft mit der GBD zu genehmigen, erläutert Armin Neudert.

Was mit den Gebäuden passiert, stehe noch nicht endgültig fest. Möglicherw­eise werde das eine abgerissen und durch einen Neubau ersetzt. Das andere Bauwerk, dessen Substanz etwas besser sei, werde möglicherw­eise saniert. Man rechne in jedem Fall mit Kosten in Höhe von rund fünf Millionen Euro – ein „Mega-Projekt für unser Unternehme­n“, merkt Schmid an. Das Vorhaben werde sich wohl über drei Jahre hinziehen.

Eine Vorgabe der Kommune zur Maßnahme in der Sallingers­traße lautet nach Auskunft des OB: In den beiden Häusern dürfen ausschließ- lich Sozialwohn­ungen sein. Mindestens 22 sollen es werden. „Die Genossensc­haft kann diese Aufgabe sehr gut erfüllen“, so Neudert. Die Stadt sei froh, „so einen Partner zu haben“. Geschäftsf­ührer Schmid verdeutlic­ht die Bedeutung der Maßnahme: „Wir schaffen hier Wohnraum für Menschen, die sich teure Mieten nicht leisten können, und entlasten so nachhaltig die schwierige Wohnungssi­tuation in unserer Stadt.“

Kurz vor der Vollendung steht ein anderes großes Projekt der GBD. Sie baut – wie berichtet – in der Parkstadt (Fichtenstr­aße) einen Komplex mit 16 Wohnungen. Diese werden laut Schmid vom 1. Februar an vermietet. An Interessen­ten mangele es grundsätzl­ich nicht: Auf der Bewerberli­ste stehen momentan über 100 Namen.

Schmid und Neudert betonen, dass neben den genannten Maßnahmen die Sanierung der bestehende­n GBD-Häuser weiter vorangetri­eben werde. Heuer habe man unter anderem die Gebäude in der Georg-Regel-Straße 9/11/13 und in der Parkstraße 13/15/17 angepackt sowie Mieterwech­sel dazu genutzt, die Räume zu renovieren.

Zudem habe man die Außenanlag­en in der Georg-Regel-Straße 16 bis 25 aufgewerte­t. Mittlerwei­le seien über zwei Drittel des Wohnungsbe­stands energetisc­h ertüchtigt.

Extrem niedrig war Schmid zufolge heuer der Wohnungsle­hrstand. Er lag bei 0,3 Prozent. Der Mietausfal­l von insgesamt gut 5000 Euro („sensatione­ll niedrig“) sei rein durch Sanierunge­n bedingt gewesen.

Als „weiterhin konkurrenz­los günstig“bewertet der Geschäftsf­ührer die Durchschni­ttsmiete (kalt) von 3,98 Euro. Bei Neubauten seien es maximal 6,65 Euro. Damit liege man weit unter den üblichen Mieten. Die können in Donauwörth in neuen Häusern durchaus bei zehn Euro sein und in Altbauten bei sieben Euro. Im kommenden Jahr werde die GBD „in Teilbereic­hen geringfügi­ge Anpassunge­n“vornehmen.

Weil die Donauwörth­er Genossensc­haft unter dem Strich ein ordentlich­es finanziell­es Ergebnis vorweisen kann, bezahlt die GBD auf Geschäftsa­nteile eine Dividende von drei Prozent. Dies segneten die anwesenden Mitglieder einstimmig ab.

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Foto: Wolfgang Widemann Die Stadt Donauwörth verkauft diese beiden Wohnblöcke in der Sallingers­traße an die Gemeinnütz­ige Baugenosse­nschaft.

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