Abwasser wird deutlich billiger
Mitglied des Stadtrats klagt aber gegen Bescheid
Wemding Das wird die Bürger der Stadt Wemding freuen: Die Abwassergebühr sinkt deutlich – und zwar von bislang 3,50 Euro auf 3,05 Euro pro Kubikmeter. Das ergab die Neukalkulation für die Jahre 2018 bis 2020. Damit nicht genug: Auch der Wasserpreis wird niedriger. 1,40 statt bislang 1,45 Euro wird fällig.
In Zeiten, in denen die Kosten steigen, registriere man dies mit Freude, merkte Bürgermeister Martin Drexler im Stadtrat an. Die Entwicklung sei umso bemerkenswerter, da in Wemding das Abwassersystem ausschließlich über die Gebühren und nicht auch über Erneuerungsbeiträge finanziert werde. Drexler dankte den im Abwasserzweckverband Mittlere Wörnitz vereinten Kommunen, dass man diesen Weg gehen könne. Die Gründe für die Tarifsenkungen erläuterte Kämmerer Josef Strauß.
Trotz der eigentlich positiven Nachricht entwickelte sich im Stadtrat eine Diskussion. Die löste Werner Waimann (Grüne) aus. Er begrüßte zwar die Senkung an sich, verweigerte aber – ebenso wie Diana Waimann (Frauenliste) – aus grundsätzlichen Erwägungen sein Einverständnis. Die Kalkulation sei nämlich auf einer falschen Berechnungsgrundlage erfolgt. Nach Ansicht der Waimanns müsste die Abwassergebühr gesplittet werden. Soll heißen: Es müssten für das Einleiten von Regen- und Schmutzwasser unterschiedliche Tarife angesetzt werden. Werner Waimann hatte deshalb als Privatmann beim Verwaltungsgericht Klage gegen seinen Gebührenbescheid eingereicht, wie er in der Sitzung ausführte.
Der Großteil der Räte in Wemding möchte freilich an der bisherigen Vorgehensweise festhalten. Ein Argument dafür: Die Einführung der gesplitteten Abwassergebühr machte umfangreiche Erhebungen nötig und würde hohe Verwaltungskosten verursachen. Folglich könnte die Gebühr nicht in diesem Ausmaß verringert werden.