Bei Mauren standen einst zwei Burgen
Zeitreise mit Kreisheimatpfleger Erich Bäcker
Harburg Mauren Eine Zeitreise durch die Geschichte Maurens und seiner Umgebung unternahm Kreisheimatpfleger Erich Bäcker mit 85 Zuhörern bei einer Veranstaltung des Bildungswerks Harburg. Älteste menschliche Zeugnisse, auf die Bäcker einging, sind einige Hügelgräber aus der Bronzezeit, schätzungsweise 3500 Jahre alt.
Der Referent zeigt den Aufbau anhand von Zeichnungen auf und erklärte die damaligen Bestattungsrituale bei unterschiedlichen Grabstätten nahe Mauren. Die kleineren Hügelgräber datierte Bäcker bis in das Bronzezeitalter zurück. Dieses ist die Periode, in der Metallgegenstände aus Bronze hergestellt wurden. Dies geschah circa 1600 bis 1500 Jahre vor Christus. Aus der sogenannten Hallstattzeit stammen die großen Hügelgräber. Diese vorrömische Epoche reichte von etwa 800 bis ungefähr 500 vor Christus.
Wer als die bedeutendste Person des Orts gilt
Ein Sprung in das 3. Jahrhundert nach Christus führte zur römischen Villa bei Mauren. Als Sensation im Jahr 1846 war dies die erste Ausgrabung der damaligen Zeit in der Region. Hierzu wurden Bäcker zufolge Experten der Ausgrabung von Pompeji zurate gezogen. Dazu erklärte der Kreisheimatpfleger, es habe sich um keinen typischen Gutshof, sondern vermutlich um eine Straßenstation gehandelt. Denn die Schauseite des Gebäudes zeigte nach Norden und nicht wie üblich nach Süden. Außerdem sei das üblicherweise direkt am Haupthaus stehende Badegebäude circa 100 Meter abseits gewesen.
Den Aufbau des Gebäudes und die Funktionsweise der effizienten Fuß- und Wandheizung veranschaulichte Bäcker mittels Grafiken und Bildern.
Weiter ging es in der Zeitreise mit einer Ortsadelsfamilie „von Mauren“. Diese wurde 1148 im Zusammenhang mit einer Turmhügelburg mit Wassergraben beim Jägerhaus urkundlich erwähnt. Auch auf dem Schlösslesberg stand eine mittelalterliche Turmburg mit einer Grundfläche von etwa 40 mal 40 Metern. Diese habe in Verbindung mit der Harburg gestanden.
Die bedeutendste Person aus Mauren ist nach Ansicht des Kreisheimatpflegers Heinrich von der Mure. Bezeugt ist dieser 1223 bis 1263. Er war Angehöriger des Dominikanerordens, Dompropst in Eichstätt, und später Prior des Augsburger Dominikanerklosters. Er schrieb drei Lieder im mittelhochdeutschen Minnesang. Eine weitere Information von Bäcker: Der heutige Ort Mauren haben noch bis vor 1900 Mauern geheißen.
Die Leiterin des Harburger Bildungswerkes Doris Thürheimer bedankte sich bei Bäcker. Der Vortrag habe gezeigt: „Der Boden unter unseren Füßen ist das größte Archiv.“Weiter bedankte sich Thürheimer bei Bildungswerk-Kuratoriumsmitglied Walter Wiedenmann. Der hatte de Abend vorbereitet.