So finden Sie das passende Spielgerät
Vor Weihnachten haben Spielkonsolen Hochsaison. Doch welche ist die Richtige? Die ehrliche Antwort lautet: Keine! Denn vor dem Kauf sollte man sich ganz andere Fragen stellen. Wir zeigen die angesagtesten Modelle mit ihren Vor- und Nachteilen
Für Anspruchsvolle: PlayStation 4 Pro
Die vierte Generation der PlayStation hat in der aktuellen Version „Pro“ein Upgrade erhalten. Ein Prozessor mit acht Kernen dient als Motor. Der Grafikchip leistet mit 4,2 Teraflops deutlich mehr als die 1,84 Teraflops der Standard-Ausführung der Konsole. 1 Terabyte Festplattenspeicher bietet die PlayStation 4 Pro für Spiele und andere Medien wie Filme, Bilder oder Musik. Wie die Xbox One von Mitbewerber Microsoft ist die PlayStation 4 Pro HDR-fähig. Das Kürzel steht für „High Dynamic Range“. Beim Spielen macht sich das bemerkbar in Form von verbessertem Kontrast und einem höheren Farbraum im Vergleich zu älteren Modellen. Dank 4K-Auflösung kann man dafür geeignete Spiele in ungekanntem Detailreichtum und gestochen scharf sehen.
Ein Argument für Ästheten, welche eine Konsole möglichst dezent ins Wohnzimmer-Ambiente integrieren wollen: Die PlayStation 4 Pro lässt sich je nach Gusto horizontal oder vertikal aufstellen. Zudem ist sie kompakter als die größere und schwerere Microsoft-Spielemaschine. Die Pro-Version der PS4 bietet zudem eine austauschbare Festplatte. Ein weiteres Alleinstellungsmerkmal: Mit der optional erhältlichen Datenbrille PlayStation VR können Spieler in virtuelle Welten eintauchen. In einem Punkt allerdings ist die Sony-Konsole unbestritten von Nachteil. Der betrifft aber nicht die Gamer, sondern die Heim-Cineasten: Die PlayStation 4 Pro spielt zwar herkömmliche Blurays ab, aber keine in 4K-Blu-rayAuflösung. Sonys Spielstation kostet etwa 400 Euro.
OSpieletipps Empfehlenswerte Exklu sivtitel in 4K Grafik: unter anderem das Rennspiel „Gran Turismo Sport“, das Action Adventure „Uncharted 4“und das Fantasy Abenteuer „Horizon: Zero Dawn“.
Für Profi Gamer: Xbox One X
Als die PlayStation 4 Pro Ende 2017 auf den Markt kam, galt sie als leistungsstärkste Konsole auf dem Markt. Mit der soeben erschienenen Xbox One X hat Microsoft nachgezogen und behauptet diesen Superlativ nun für sich. Dafür kostet sie mit 500 Euro allerdings etwa 100 Euro mehr als Sonys Modell. Für den Aufpreis bietet sie auf dem Papier in mehreren Details technisch mehr als die Sony-Konkurrenz: 12
Arbeitsspeicher statt 8 zum Beispiel.
Die Xbox One X bietet eine native 4K-Auflösung. Das bedeutet: Die Grafik wird nicht künstlich hochskaliert wie ein Foto, welches man auf dem Bildschirm über 100 Prozent vergrößert, sondern die Auflösung ist tatsächlich viermal so hoch wie bei Full HD. Schnell wird dabei aber vergessen: Um diese lebensnahe Darstellung in voller Pracht erleben zu können, braucht man nicht nur eine 4K-fähige Konsole, sondern auch einen Fernseher in dieser Auflösung.
Einen Trumpf der MicrosoftKonsole im Vergleich zu den Mitbewerbern werden vor allem erwachsene Spieler feststellen: Der Controller liegt bei Erwachsenen besser in der Hand als die der Konkurrenz. Auch bei Filmliebhabern punktet Microsofts Generation X: Der Bluray Player kann im Gegensatz zu Sonys PlayStation 4K-Filme abspielen. Gewöhnungsbedürftig dagegen
die Benutzeroberfläche: Um sich in diesem scheinbaren Durcheinander zurechtzufinden, muss man sich einlernen. Da ist das Navigieren bei der Konkurrenz deutlich selbsterklärender. Spiele tipps Empfehlens werte Exklusivtitel in 4K Grafik: unter an derem das Rennspiel „Forza Motorsport 7“oder das familienfreundliche „Zoo Ty coon“. Hier baut man einen Tierpark auf und pflegt die Bewohner.
Für Preisbewusste: Xbox One S
S wie Größe Small: Die Xbox One S ist der kleine Bruder der Xbox One X. Das betrifft nicht nur die Rechenpower. Die standardmäßige Festplattenkapazität ist mit 500 GiTerabyte gabyte nur halb so groß. Gegen Aufpreis gibt es aber auch eine 1 Terabyte-Platte, ganz wie bei der X-Version. Wie bei der Xbox One X lassen sich zudem externe Festplatten anschließen. Angesichts der immensen Datenmenge moderner Spiele ein wichtiger Aspekt. Videos aus dem Internet lassen sich, falls sie im Original 4K-Auflösung haben, auch in dieser abspielen. Auch ist die Konsole mit einem 4K-fähigen Blu-rayLaufwerk für entsprechende Filme ausgestattet. Beim Spielen allerdings müssen Käufer der S-Version auf die vierfach höhere Auflösung verzichten und spielen „nur“in Full HD-Pixeldichte.
Für 200 Euro bekommt man dafür geradezu ein Schnäppchen. Zumal die Auswahl der Spieletitel groß ist. Denn alles, was man auf der Xbox One X spielen kann, lässt sich auch auf der S erleben. Der Arbeitsspeicher ist mit 8 GB so groß wie bei der doppelt so teuren PlayStation 4 Pro. Apropos teuer: Versteckte Kosten fallen bei der Xbox One S ebenso an wie bei den Mitbewerbern, falls man online gegen reale Konkurrenten spielen will: Dazu braucht man ein Xbox Live-Abonnement. Kosten: 59,99 Euro pro Jahr. Pro Monat bekommt man dafür allerdings auch einige Spiele inklusive.
Für Familien und für unterwegs: Nintendo Switch
Im Krieg der Konsolen hat Nintendo schon immer nicht auf die beste Grafik gesetzt, sondern auf das originellste Konzept. Die Switch ist nicht nur eine stationäre Heimkonsole, sondern zusätzlich auch ein Handheld, der mobiles Spielen ermöglicht, ganz wie ein Smartphone, Tablet oder wie die firmeneigene Nintendo DS-Familie. Will man spielen, ohne an den TV gebunden zu sein, nimmt man einfach den Handheld in die Hand und steckt die beiden Controller, Joy-Cons genannt, an den linken und rechten Rand. So hat man alles was man zum Spielen braucht in Händen.
Mit seinem 6,2-Zoll-Bildschirm hat der Handheld genau die richtige Größe, um das Spielgeschehen im Detail zu sehen und ist dennoch angenehm leicht, um auch bei längeren Spiele-Sessions nicht wie Ballast zu wirken. Je nach Spielanforderung reicht der Akku beim mobilen Einsatz für drei bis sechs Stunden.
Will man dagegen die Vorzüge des großen TV-Bildschirms nutzen, steckt man die Handheld-Komponente einfach in die Basisstation und das Bild wird innerhalb einer Sekunde auf den Fernseher übertragen. Die Mini-Controller, Joy-Con genannt, werden dann vom Handheld abgezogen und auf eine eigene Halterung gesteckt.
So entsteht eine „selbst gebastelte“Steuerung in den Dimensionen eines klassischen Controllers. Im Vergleich zu Microsofts und Sonys Steuerungen allerdings fallen bei Nintendo die flachen Tasten auf, die nah beieinander liegen. Für Erwachsenenhände wirkt das alles etwas filigran und schmal. Optional ist daher ein „Pro Controller“erhältlich. Für knapp 60 Euro ist der nicht gerade ein Schnäppchen.
Eine dritte Nutzungsvariante, mit der die 319 Euro teure Switch ihrem Namen (englisch für Wechseln) alle Ehre macht ist der „Tischmodus“. Der Handheld wird als gemeinsamer Bildschirm für zwei Spieler aufgestellt wie ein Klappbilderrahmen (siehe großes Bild). Jeder Spieler bekommt einen der beiden JoyCon-Controller in die Hand und die beiden Rivalen oder Kooperationspartner können gemeinsam spielen.
Damit nicht genug: Bis zu acht Switch-Handhelds lassen sich für Mehrspieler-Matches miteinander vernetzen. Darüber hinaus bietet das Nintendo-Modell die Möglichkeit, mit Menschen überall auf der Welt zu zocken. Derzeit ist die Switch die einzige Konsole, die das Online-Spielen kostenlos ermöglicht. Das soll sich allerdings schon 2018 ändern. Mit einem Jahres-Abo für knapp 20 Euro ist das vernetzte Spielen dann aber deutlich günstiger als bei Sony und Microsoft.
Den Handheld zusätzlich als Tablet zum Surfen im Internet zu nutzen, ist nicht möglich. Die Switch soll ein reines Spielgerät sein. Für Eltern, die ihre Kinder nicht unbeaufsichtigt ins Netz gehen lassen wollen, ist aber genau dieses vermeintliche Manko ein Gewinn.