Heftige Kritik am Bürgermeister
Mehrere Bäumenheimer Gemeinderäte beklagen den Arbeitsstil von Martin Paninka
Bäumenheim Besonders gut war das Verhältnis zwischen Bäumenheims Bürgermeister Martin Paninka und einem großen Teil des Gemeinderats noch nie, der aktuelle Streit um das geplante Multifunktionsgebäude am Marktplatz zeigt aber, wie zerrüttet das Verhältnis ist.
Die Gemeinderäte hatten zwar bei der Präsentation des Entwurfs einstimmig dafür votiert, Kritik gab es aber daran, dass Paninka dies als einmütige Zustimmung zu dem Vorhaben an sich präsentierte. „Die Zustimmung erfolgte nur, um die Kosten abschätzen zu können“, betont Nico Hippe von Bürger für Bürger. Gleichlautend äußerten sich auch Manfred Seel (Linke) und Andreas Mayer (Vorsitzender der CSU/JL-Fraktion). Hippe verweist zudem darauf, dass auch die Gemeinderäte Roland Neubauer und Michael Schmidt (PWG) den Beschlussvorschlag so verstanden hätten.
Mayer kritisiert in einer Stellungnahme die Arbeitsweise des Bürgermeisters: Ureigenste Aufgabe des Bürgermeisters sei es, Projekte voranzutreiben, Gespräche zu führen, Mehrheiten zu suchen und alle notwendigen Informationen für eine Entscheidungsfindung vorzubereiten. Dies werde so aber nicht gelebt. Oft fehlten die nötigen Entscheidungsgrundlagen.
Paninka bezeichnet diesen Vorwurf als „falsch und haltlos“. Eine solche Argumentation sorge nur dafür, dass die Mitarbeiter in der Verwaltung zu Unrecht am Pranger stünden und frustriert seien. Hippe und Seel werfen in ihren Stellungnahmen die Frage auf, ob der Frust in der Verwaltung nicht doch eher dem Verhalten des Bürgermeisters geschuldet sei. „Alleine seit 2016 haben sieben Mitarbeiter gekündigt. Hat darauf ein Gemeinderat wirklich Einfluss?“, so Hippe. Und Seel berichtet, frühere Rathausmitarbeiter hätten ihm vor ihrer Kündigung ihr Leid geklagt über „das ganz schlimme Arbeitsklima im Rathaus“.
Paninka hatte kürzlich angekündigt, er wolle trotz der Differenzen weiterhin stets auf alle zugehen, gebe zahlreiche Informationen weiter und binde alle Gemeinderatsmitglieder stets in die Entscheidungsprozesse mit ein.