Münchner Kandidatenkarussell
Ein Dirigent und zwei Intendanten gehen. Wer als Nachfolger heiß gehandelt wird
München Im Münchner Kulturbetrieb müssen in absehbarer Zeit gleich drei hochkarätige Posten neu besetzt werden – an der Bayerischen Staatsoper und am Bayerischen Staatsschauspiel. Dem derzeitigen Intendanten des Theaters Basel, Andreas Beck, werden gute Aussichten eingeräumt, Chef des Residenztheaters zu werden. „Ich kann Ihnen den Namen Andreas Beck noch nicht endgültig bestätigen, weil das Verfahren noch nicht endgültig abgeschlossen ist. Aber wir sind weit vorangeschritten“, sagte Bayerns Kultusminister Ludwig Spaenle (CSU) der
in München. Zuvor hatten mehrere Medien über die Personalie berichtet.
Die Intendanz des Residenztheaters muss zur Spielzeit 2019/2020 neu besetzt werden, weil Martin Kusej dann ans Wiener Burgtheater wechselt. Resi-Chef Kusej wirkt seit 2011 an dem Haus, das auch die Bühnen im Marstall und im Cuvilliés-Theater bespielt. Sein möglicher Nachfolger Beck hatte bereits am Dienstag am Theater Basel angekündigt, seinen bis 2019/2020 laufenden Vertrag als Intendant nicht zu verlängern.
Auch über Personalien an der Bayerischen Staatsoper wird debattiert. Staatsintendant Nikolaus Bachler und Generalmusikdirektor Kirill Petrenko verlassen beide im Jahr 2021 das Haus. In Medienberichten wird Serge Dorny von der Opéra de Lyon als aussichtsreichster Nachfolger von Bachler gehandelt. Dorny war schon einmal für die Leitung der Dresdner Semperoper verpflichtet worden und hatte dort einen Vertrag unterschrieben. Sechs Monate vor seinem Amtsantritt 2014 war ihm jedoch wieder gekündigt worden – wegen unvereinbarer Vorstellungen mit StaatskapellenChef Christian Thielemann, wie gemunkelt wurde.
Für die Generalmusikdirektion der Staatsoper in München wird in Medienberichten Vladimir Jurowski, seit kurzem Chefdirigent und Künstlerischer Leiter des Rundfunk-Sinfonieorchesters Berlin, als heißer Kandidat gehandelt. Kultusminister Spaenle wollte aber auch hier die Namen nicht bestätigen.