Über 300000 Euro für Spielplätze
Gemeinderat von Bäumenheim diskutiert auch über Wasserkraftwerk und die Probleme einer Praxis für Physiotherapie
Bäumenheim Neben dem großen Thema, der Erneuerung der Wasserleitungen, wurde im Bäumenheimer Rat über folgende Aspekte diskutiert beziehungsweise informiert von Bürgermeister Martin Paninka.
Spielplätze Der Gemeinderat hat im Frühjahr ein Konzept beschlossen, um die Spielplätze in Bäumenheim in den kommenden Jahren attraktiver zu machen. In der Sitzung am Dienstagabend wurden 327000 Euro für die ersten drei Spielplätze bewilligt. In der Beethovenstraße im Neubaugebiet wird ein neues Angebot geschaffen. Am Baggersee werden die bisherigen Spielgeräte abgebaut und durch einen Wasserspielplatz ersetzt. Ebenfalls neu gestaltet werden soll im kommenden Jahr der Spielplatz in der Buchenstraße. Weil ein Donauwörther Unternehmen nur für die Buchenstraße den Zuschlag erhielt und Widerspruch gegen das Auswahlergebnis einlegte, konnten die beiden anderen Projekte nur unter Vorbehalt an eine Nördlinger Firma vergeben werden. Nun muss die zuständige Stelle bei der Regierung von Schwaben den Fall bewerten.
Physiotherapie Mit Sorge blickt Gemeinderat Bernhard Jung (CSU) auf die Entwicklung bei den Physiotherapeuten. Eine Praxis sei nach Nördlingen abgewandert und die andere suche händeringend einen neuen Standort. Bislang sind sie als Mieter im Ärztehaus am Markt- platz. Weil die Arztpraxis aber wächst und die Räumlichkeiten absehbar selber braucht, ist eine Alternative nötig. Was der aktuelle Stand bei einer freien Fläche am Marktplatz sei, wollte Jung von Bürgermeister Martin Paninka wissen. „So, wie es aussieht, wird sich dort doch ein Zahnarzt ansiedeln“, informierte der Bürgermeister.
Schmutter Die Wasserkraft der Schmutter in Bäumenheim soll wieder genutzt werden. Am ehemaligen Valeo-Gelände will ein Investor aus Wemding ein Kraftwerk errichten. Er hat den Zuschlag nach einem Wettbewerb zwischen mehreren Interessenten erhalten. Neben der Wasserkraftanlage soll auch ein Fischaufstieg geschaffen werden und der Fluss in Teilen ökologisch umgestaltet werden. Die Stauhöhe werde nicht höher liegen als früher, versicherte der künftige Betreiber Jürgen Strohofer. Die bestehende Schützenwehranlage soll durch einen Neubau ersetzt werden. Bei der Stauhöhe orientiert er sich am Vorbesitzer.
Wenig begeistert zu den vorgestellten Plänen äußerten sich Sieglinde Schönherr (SPD) und Manfred Seel (Linke). Beide kritisierten, dass es extra ein Verfahren mit einer Jury gegeben habe und nun wolle der Betreiber statt einer Turbine eine Wasserkraftschnecke einbauen. „Damals hieß es, dass die Schnecke deutlich lauter sei, auch deswegen haben wir uns dagegen ausgesprochen“, so Schönherr. Laut Betreiber werde die neue Anlage nicht lauter sein als die alte und die Schnecke aus Gründen des Lärmschutzes eingehaust.
Der Lärmpegel bewege sich zwischen 55 und 70 Dezibel. Es habe mehrere Gespräche, unter anderem mit dem Landratsamt, gegeben und das Thema Immissionen habe man dabei „in den Griff bekommen“, versicherte ein Mitarbeiter der Gemeindeverwaltung. Die Umplanung erfolgte laut Betreiber, weil sich im Laufe des Verfahrens herausstellte, dass die Fallhöhe des Wassers bei einer Turbine zu gering wäre und der Ertrag entsprechend geringer ausfallen würde. „Das wäre nicht mehr wirtschaftlich gewesen.“
Letztlich gaben die Gemeinderäte grünes Licht für die Aufstauung der Schmutter. Das baurechtliche Verfahren zu dem Projekt steht erst im Januar auf der Tagesordnung.
Generalentwässerungsplan Bislang haben die Verwaltung und der Bauhof die nötigen Daten für das zu erstellende Kataster gesammelt. Weil dies aber laut Bürgermeister Martin Paninka „sehr zeitaufwendig“ist, kann die Kommune die Leistung mit ihren personellen Ressourcen nicht mehr stemmen.
Deswegen soll ein Ingenieurbüro die Aufgabe übernehmen, die Voraussetzung ist, um ins Aufstellungsverfahren für den Generalentwässerungsplan zu gehen. Dies soll dann 2019 passieren. Die Gesamtkosten belaufen sich auf 35 000 Euro.