Donauwoerther Zeitung

Die Leichtigke­it des Seins

Im Zeughaus gibt es dieses Wochenende Bilder und Skulpturen zu sehen, die ein Lächeln ins Gesicht zaubern

- VON BARBARA WÜRMSEHER

Donauwörth Es gibt Veranstalt­ungen, denen es spielend gelingt, ihren Besuchern ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern. Die von der Leichtigke­it des Seins erzählen, ja beinahe schon als Heilmittel gegen Schwermut gelten dürfen. Die so viel Fröhlichke­it atmen, dass man sich dieser gar nicht entziehen kann.

Wer am Wochenende des dritten Advents die Tür des Donauwörth­er Zeughauses hinter sich zumacht, findet sich unversehen­s in einer solchen Atmosphäre wieder. Skurrile Gestalten beleben den Saal, stramme Frauen und kernige Männer lümmeln auf Sofas, flitzen mit der Vespa durch die Gegend, dass die Haare nur so fliegen, oder sind beim Tanz selig lächelnd ineinander verschlung­en. Irgendwie so alltäglich und doch so besonders.

Der Bildhauer Raimund Göbner ist der Schöpfer dieser in der Bewegung erstarrten Figuren, die er aus Lindenholz geformt und koloriert hat. Mit ihren üppigen Kurven und ihren oftmals feinen, lächelnden Gesichtszü­gen werden sie zum Inbegriff für heitere Gelassenhe­it.

Der 48-jährige in Augsburg geborene Künstler und Wahl-Donauwörth­er hält seine Geschöpfe in Augenblick­en fest, denen sie sich genussvoll hingeben, in denen sie glücklich sind. Fast schon beneidensw­ert, wie es ihm gelingt, diese Momente einzufrier­en! Mit diesem Erfolgsrez­ept ist Göbner weithin bekannt. Zu seinem Kundenkrei­s zählen ebenso New Yorker Künstler wie auch berühmte Schauspiel­er und Politiker.

Nahtlos fügen sich da die Arbeiten des Malers Mobby Ehrentreic­h ein. Sie zieren die Ausstellun­gswände und stehen einmal ganz für sich selbst, bilden aber unter anderem – fast wie eine Kulisse – den stimmigen Hintergrun­d für Göbners Figuren. Abstrakte Acrylbilde­r von ungeheurer Leuchtkraf­t und von prägnanter Handschrif­t wechseln sich ab mit Exponaten seiner von ihm entwickelt­en „Mischtechn­ik hinter Acrylglas“und vereinzelt­en gegenständ­lichen Gemälden. Mobby in einem augenzwink­ernden Selbstport­rät etwa oder ein Landschaft­sbild zei- gen, dass der 77-jährige geborene Nördlinger, der jetzt ebenfalls in Donauwörth lebt, sein Metier von der Pike auf kann. Wer das Handwerkli­che beherrscht, darf dessen Grenzen auch sprengen.

Viele kennen ihn als Golfer, viele als Musiker, manch einer kennt ihn noch aus seinem früheren Leben als Malermeist­er. Im Zeughaus ist jene Facette seiner Persönlich­keit zu sehen, die ihn als stillvergn­ügten Feingeist ausweist. „Fragen Sie mich nicht nach Bildtiteln“, bittet er sein Publikum, die meisten Arbeiten sind aus dem Augenblick heraus entstanden. Diese Augenblick­e teilt Mobby Ehrentreic­h mit den Besuchern und schenkt ihnen so ein Lächeln.

OInfo Die Ausstellun­g „Malerei und Skulpturen“im Zeughaus ist noch am heutigen Samstag, 16. Dezember (16 bis 20 Uhr), und am Sonntag, 17. Dezem ber (14 bis 20 Uhr), zu sehen.

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Fotos: Barbara Würmseher Objekte, die fröhlich stimmen, sind an diesem Wochenende im Donauwörth­er Zeughaus zu sehen. Die Skulpturen und Malereien zaubern dem Betrachter ein Schmunzeln ins Gesicht.
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Zwei, die sich vorher nicht gekannt haben, aber menschlich wie künstleris­ch harmo nieren: der Maler Mobby Ehrentreic­h (links) und der Bildhauer Raimund Göbner.

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