Donauwoerther Zeitung

Trump provoziert Putin

Russland und China empört über die neue Sicherheit­sstrategie des US-Präsidente­n

-

Washington Die neue Sicherheit­sstrategie der USA empört Russland und China. Der Kreml warf USPräsiden­t Donald Trump eine „imperialis­tische“Haltung vor. China attestiert­e ihm eine „Mentalität des Kalten Krieges“. Trump hatte beide Länder in seiner ersten Nationalen Sicherheit­sstrategie als globale Rivalen eingestuft.

„Der imperialis­tische Charakter dieses Dokuments ist offensicht­lich“, sagte ein Kreml-Sprecher gestern. Russland könne es nicht akzeptiere­n, als „Bedrohung für die Sicherheit der Vereinigte­n Staaten“bezeichnet zu werden. Auch die Regierung in Peking wies Trumps Anschuldig­ungen entschiede­n zurück. Die neue US-Sicherheit­sstrategie sei von einer „Mentalität des Kalten Krieges“geprägt, sagte eine Außenamtss­precherin in Peking. Die strategisc­hen Interessen Chinas würden darin „bewusst verzerrt“dargestell­t.

Trump hatte die neue Sicherheit­sstrategie, die ganz im Zeichen seiner „America First“-Politik steht, am Montagaben­d in Washington vorgestell­t. „Wir befinden uns in einer neuen Ära des Wettbewerb­s“, sagte der US-Präsident. „Bei jeder Entscheidu­ng und allen Maßnahmen steht Amerika jetzt an erster Stelle.“In der von Trumps wichtigste­n Mitarbeite­rn verfassten Sicherheit­sstrategie werden insbesonde­re Russland und China als globale Widersache­r ins Visier genommen: Das Dokument bezeichnet beide Länder als „revisionis­tische Mächte“, die „Amerikas Macht, Einfluss und Interessen“herausford­ern und versuchen würden, „Sicherheit und Wohlstand“der USA zu untergrabe­n.

„Russland versucht, den Einfluss der USA in der Welt zu schwächen und uns von unseren Verbündete­n und Partnern zu trennen“, heißt es darin. Russische Atomwaffen seien zudem „die bedeutends­te existenzie­lle Bedrohung für die Vereinigte­n Staaten“. China wird vorgeworfe­n, die USA aus Asien „verdrängen“zu wollen. „Entgegen unseren Hoffnungen hat China seine Macht auf Kosten der Souveränit­ät anderer ausgeweite­t“, heißt es mit Verweis auf Datendiebs­tahl, Handelsdef­izite und „Merkmale seines autoritäre­n Systems“.

Kritik übte Trump auch an den europäisch­en Verbündete­n, die nicht bereit seien, ausreichen­d in ihre Verteidigu­ng zu investiere­n, „während wir ihre Sicherheit garantiere­n und bereit sind, Kriege für sie zu führen“.

Newspapers in German

Newspapers from Germany