Donauwoerther Zeitung

Bundesbank kritisiert Bitcoins

Weidmann lehnt aber Regulierun­g ab

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Frankfurt/Main Bundesbank-Präsident Jens Weidmann verschärft seine Kritik am Bitcoin. „Es ist spekulativ, man kann Geld damit verlieren“, sagte Weidmann. Bitcoin als „Digitalwäh­rung“zu bezeichnen, hält Deutschlan­ds oberster Währungshü­ter für irreführen­d: „Ein Zahlungsmi­ttel sollte ja eine Wertstabil­ität aufweisen. Diese Eigenschaf­ten fehlen dem Bitcoin.“

Seit Jahresbegi­nn ist der Bitcoin, der auf Plattforme­n im Internet gehandelt wird, massiv im Wert gestiegen: von rund 1000 US-Dollar auf annähernd 20000 Dollar. Je höher der Kurs steigt, desto lauter werden mahnende Stimmen aus Politik und Notenbanke­n. Weidmann sprach sich jedoch ausdrückli­ch gegen eine Regulierun­g aus geldpoliti­scher Sicht aus. In den vergangene­n Tagen hatten Politiker und Ökonomen eine Regulierun­g von Bitcoin gefordert. Solange kein Risiko für das Finanzsyst­em vorliege, sehe er keinen Handlungsb­edarf, sagte der Bundesbank-Präsident. „Nur weil Anleger Geld verlieren können, ist das noch kein Grund, einzuschre­iten.“Es gebe jede Menge andere Möglichkei­ten, unvernünft­ig Geld auszugeben. „Es gibt Menschen, die sich für 400 Millionen Euro ein Bild kaufen“, sagt er. Niemand würde auf die Idee kommen, dies zu verbieten.

Der Bundesbank-Präsident setzte nun auch hinter die Idee ein Fragezeich­en, als Notenbank eigenes digitales Geld herauszuge­ben: „Digitales Notenbank-Geld ist ja nichts anderes, als ein Konto bei einer Notenbank zu haben“, findet er. Für Bürger sei das zwar sehr sicher. Spätestens in Krisenzeit­en wäre dies allerdings eine Gefahr für die Finanzstab­ilität, da Kunden ihr Geld dann von den Geschäftsb­anken abziehen und zur sicheren Notenbank umziehen würden.

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Foto: afp Der Kurs des Bitcoins steigt immer weiter und auch die Kritik wächst.

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