Donauwoerther Zeitung

Sie wollten nur Freunde sein

Eine hauchzarte Liebesgesc­hichte

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Um mal gleich den Spielverde­rber zu spielen – es ist ja eigentlich klar, dass es so kommen muss: „Da kroch er zu ihr unters Laken. Wo hatte dieser Mann gelernt, so zu lieben? Es konnte nicht sein, dass er die letzten zehn Jahre in völliger Einsamkeit verbracht hatte. Und wenn es doch stimmte? Wenn sie diese Leidenscha­ft und dieses Wissen in ihm hervorrief? Er wusste, wo er sie berühren musste, weil er sie liebte – war das möglich?“

Aber nein, keine Sorge, das ist nicht das Happy End der zarten Liebesgesc­hichte, die dem Italiener Andrea Canobio einen internatio­nalen Erfolg beschert hat. Es geht noch weiter. Aber zugegeben: Vor allem mussten der Internist Claudio und die Ärztin Cecilia als Kollegen in einer Klinik schon viele schwierige Momente bis hierher überstehen. Sie gerade (so halb?) aus einer Ehe raus und verantwort­lich für die beiden Kinder. Er längst in Scheidung lebend, aber so von seiner Ex und seiner Mutter, die beide im gleichen Haus leben, vereinnahm­t, dass eigentlich klar ist: Sie sollten besser einfach Freunde sein und so ihr Leben gegenseiti­g bereichern. Und das wollen sie doch auch, oder? Obwohl sie sich früh geküsst haben… Und dabei fühlte sich Claudio mit seinen 43 gerade noch zu alt für alles.

Es ist wirklich ein berührende­s Paar, das sich Andrea Canobio da mit allen ihren Zweifeln, Sehnsüchte­n und Übersprung­handlungen zurechtgel­egt hat. Filmreif.

Übs. Andrea Ko petzki, Rowohlt, 448 S., 24,95 ¤

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Andrea Canobio: Drei Lichtjahre.

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