Gymnasium: Kosten klettern weiter
Für die Schule in Nördlingen sind ungeplante Mehrausgaben von 400 000 Euro entstanden. SPD-Kreisrätin Ursula Straka übt heftige Kritik
Landkreis Die Generalsanierung des Theodor-Heuss-Gymnasiums (THG) in Nördlingen steht weiterhin unter keinem guten Stern. Die Fertigstellung des Großprojektes verzögert sich um fünf Monate und die Kosten steigen um weitere 400 000 Euro. Die Prognose liegt jetzt bei Gesamtausgaben von 29,8 Millionen Euro. Bei der Sitzung Ende Oktober waren die Verantwortlichen noch von 29,4 Millionen ausgegangen.
„Damit hat sich der Kostenpuffer für Unvorhergesehenes auf 200000 Euro reduziert“, sagte gestern der Leiter der Hochbauabteilung im Landratsamt Donau-Ries, Joachim Aurnhammer, im Bauausschuss des Kreistages. Mehraufwendungen bei den Baumeisterarbeiten durch notwendig gewordene Zwischenschritte bei der Montage sowie unplanmäßige Zusatzarbeiten beim Asphaltausbau hätten zu der Kostensteige- rung geführt. Dadurch sei auch der bisherige Bauzeitplan zur Fertigstellung des zweiten Bauabschnitts, der für Dezember 2018 vorgesehen gewesen sei, nicht mehr zu halten. Als neuen Zeitpunkt nannte Aurnhammer den Mai 2019. Der Umzug der Schüler aus den Containern in ihre Schule sei für die Pfingstferien 2019 geplant.
Trotz der erneuten Mehrkosten hielt sich die große Mehrheit der Ausschussmitglieder mit kritischen Bemerkungen weitgehend zurück. Das sei jetzt nun mal so, lautete der überwiegende Tenor. „Wir sollten uns nicht unter Druck setzen“, meinte der Sprecher der CSU/Junge-Bürger-Fraktion, Georg Vellinger recht entspannt. Für die Zukunft gelte es dennoch zu prüfen, ob bei solchen Größenordnungen wie in Nördlingen Neubauten nicht günstiger kämen, als Generalsanierungen.
Andreas Becker (Fraktion Frauen/ÖDP/Freie Wähler) sagte, man könne jetzt ohnehin nicht mehr zurück. Das Projekt „kostet halt, was es kostet“und er habe überhaupt kein Problem damit, dies auch vor den Bürgern zu vertreten. Schließlich entstehe ein Gegenwert. Erwin Seiler (PWG/FDP-Fraktion) sprach sich sogar dafür aus, auf die Kostenobergrenze von 30 Millionen Euro ganz zu verzichten.
SPD-Kreisrätin Ursula Straka ließ hingegen ihrem Unmut einmal mehr freien Lauf. Die Oettingerin nannte es „inakzeptabel“, was bei der THGSanierung ablaufe. Seit Langem wisse man von immer wieder auftretenden Unwägbarkeiten. Deshalb müsse man endlich aufhören, ständig neue Kosten- und Zeitpläne öffentlich zu nennen, die ohnehin nicht eingehalten werden könnten. „Wir sollten vielmehr den Bürgern offen sagen, dass wir es nicht wissen, worauf das Projekt am Ende finanziell hinauslaufen wird“, forderte Straka. Es könne jedenfalls nicht länger angehen, die Gesamtbaukosten ständig in Frage stellen zu müssen. Landrat Stefan Rößle reagierte auf die Äußerungen Strakas ziemlich ungehalten. „Sie vermitteln hier den Eindruck, bereits immer vorher immer alles zu wissen. Wenn Sie schon Kritik üben, sollten Sie uns auch Alternativen nennen, wie es besser laufen könne“, sagte Rößle. Vieles sei im Zusammenhang mit der Baustelle THG sicherlich unerfreulich. „Aber ich kann es jetzt auch nicht mehr ändern“. Noch befände man sich im Kostenrahmen von 30 Millionen Euro, wenn auch knapp. Er gehe davon aus, dass jetzt nicht mehr viel Unvorhergesehenes kommen werde.
Wie sich hingegen die Baukosten weiter entwickelten, könne er nicht beurteilen, sagte Rößle nach der Sitzung gegenüber unserer Zeitung. Eine weitere Kostensteigerung des Gesamtprojektes durch mögliche Baukostensteigerungen wolle er nicht gänzlich ausschließen, meinte der Landrat auf eine entsprechende Frage.